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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verabschiedeten ihn freundlich lächelnd. Tristan folgte Leonora zur Tür und wandte sich an der Schwelle noch einmal um.
    Beide Männer blickten nach unten und widmeten sich schon wieder der Vergangenheit.
    Er sah Leonora an. Ihr Ausdruck verriet, dass sie seine Beobachtung durchschaut hatte. Sie zog eine Augenbraue hoch, scheinbar
amüsiert darüber, dass er geglaubt hatte, mit seiner Predigt etwas bewirken zu können.
    Tristan spürte, wie seine Züge sich verhärteten. Er bedeutete ihr weiterzugehen und zog die Tür hinter sich zu.
    Er folgte ihr in die Eingangshalle. Vor der Salontür berührte er ihren Arm.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, suchte er ihren Blick. »Lassen Sie uns ein wenig im Garten spazieren gehen.« Da sie nicht sofort antwortete, setzte er hinzu: »Ich würde gern mit Ihnen reden.«
    Sie zögerte kurz, dann neigte sie zustimmend den Kopf. Sie führte ihn durch den Salon - wo, wie ihm auffiel, dieselbe Stickarbeit noch immer unberührt an ihrem Platz lag - und durch die Verandatüren hindurch nach draußen auf den Rasen.
    Mit hocherhobenem Haupt stolzierte sie weiter; er begab sich an ihre Seite. Ohne ein Wort zu sagen. Er wartete darauf, dass sie ihn fragen würde, worüber er mit ihr reden wolle; in der Zwischenzeit suchte er nach einer wirksamen Strategie, um sie davon zu überzeugen, das Problem mit dem mysteriösen Einbrecher ihm zu überlassen.
    Der Rasen war üppig gewachsen und sorgsam gepflegt; die umliegenden Beete waren übersät mit allerlei ungewöhnlichen Pflanzen, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Der verstorbene Cedric Carling war offenbar nicht nur ein Pflanzenkenner, sondern auch ein Pflanzensammler gewesen … »Wie lange ist es her, dass Ihr Cousin Cedric verstarb?«
    Sie sah zu ihm auf. »Mehr als zwei Jahre.« Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Unterlagen irgendetwas Wertvolles enthalten, sonst hätten wir es längst mitbekommen.«
    »Vermutlich.« Nach seiner schleppenden Unterredung mit Humphrey und Jeffrey bildete ihr offener Scharfsinn eine erfrischende Abwechslung.
    Sie hatten das seitliche Ende des Rasens erreicht; Leonora blieb vor einer Sonnenuhr stehen, die am Rande eines breiten Beets auf
einem Sockel stand. Er blieb seitlich hinter Leonora stehen. Er beobachtete sie, wie sie ihre Hand ausstreckte und mit dem Zeigefinger langsam über die gravierte Bronzescheibe fuhr.
    »Danke, dass Sie meine gestrige Anwesenheit in Ihrem Haus nicht erwähnt haben.« Ihre Stimme war leise, aber klar; ihr Blick ruhte auf der Sonnenuhr. »Oder den Zwischenfall vor dem Haus.«
    Sie atmete tief ein, hob den Kopf.
    Bevor sie noch mehr sagen konnte - etwa behaupten, der Kuss hätte ihr nichts bedeutet, er sei nur ein dummer Fehler gewesen oder irgendwelchen anderen Unsinn, der ihn dazu verleiten würde, sie vom Gegenteil zu überzeugen -, hob Tristan seine Hand, legte ihr einen Finger in den Nacken und fuhr langsam und bestimmt mit der Fingerspitze ihre Wirbelsäule hinunter bis zur Taille.
    Ihr Atem stockte, dann fuhr sie herum und starrte ihn aus weit aufgerissenen, veilchenblauen Augen an.
    Er hielt ihren Blick gebannt. »Was gestern Abend passiert ist, insbesondere vor Ihrem Haus, wird unter uns bleiben.«
    Als sie ihn weiterhin forschend ansah, fügte er erläuternd hinzu: »Sie zu küssen und dann aller Welt davon zu erzählen, widerspricht meinem Verhaltenskodex und ist zudem nicht mein Stil.«
    Er sah, wie ihre Augen aufblitzten; sah, wie sie einen Moment lang versucht war, schnippisch nachzuhaken, was denn wohl sein Stil wäre, doch eine intuitive Vorsicht gemahnte sie, ihre Zunge im Zaum zu halten. Sie hob ihr Kinn und neigte hochmütig den Kopf, während sie sich wieder von ihm abwandte.
    Die Situation lief Gefahr, unangenehm zu werden, und Tristan hatte immer noch keine geeignete Taktik entwickelt, um sie von dem Einbrecherproblem abzulenken. Während sein Verstand fieberhaft arbeitete, schweifte sein Blick an ihr vorbei - hinüber zu dem Haus jenseits der Gartenmauer, das sich, ebenso wie die Nummer zwölf, eine Seitenwand mit dem Haus der Carlings teilte.
    »Wer wohnt dort drüben?«
    Leonora blickte auf und folgte seinem Blick. »Die alte Miss Timmins.«

    »Lebt sie allein?«
    »Mit ihrem Hausmädchen.«
    Er sah Leonora in die Augen, die bereits nachdenklich funkelten. »Ich würde die Dame gern kennenlernen. Wären Sie so freundlich, uns einander vorzustellen?«
     
    Sie kam seinem Wunsch mit Freuden nach; nicht

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