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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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anstrengend für die Augen.«
    Humphrey schnaubte verächtlich. »Nichts im Vergleich zu dem hier!« Er wies auf das Buch in seinem Schoß. »Hundert Jahre später, aber keinen Deut lesbarer. Die hätten lieber mal ordentliche Federkiele verwenden sollen …« Er unterbrach sich und schenkte Tristan ein einnehmendes Lächeln. »Aber Sie sind gewiss nicht hergekommen, um sich unser Klagen anzuhören. Sie dürfen uns gar nicht erst in Fahrt kommen lassen, ansonsten können wir nämlich stundenlang über Manuskripte reden.«
    Das wollte Tristan sich lieber nicht ausmalen.
    »Nun!« Humphrey schlug den Wälzer auf seinem Schoß zu. »Wie können wir Ihnen helfen, hm?«
    »Es geht mir weniger um Ihre Hilfe.« Er tastete sich vorsichtig heran, unsicher, wie er am besten vorgehen sollte. »Ich wollte Ihnen mitteilen, dass letzte Nacht in meinem Haus nebenan eingebrochen wurde.«
    »Grundgütiger!« Humphrey zeigte sich mindestens so erschrocken, wie Tristan es sich erhofft hätte. »Dieses Lumpenpack! Die werden doch wahrhaftig immer dreister in letzter Zeit.«
    »Durchaus.« Tristan zügelte ihn, bevor Humphrey das Gespräch an sich reißen konnte. »Aber diesmal hatten die Arbeiter zuvor bemerkt, dass man sich am Haus zu schaffen gemacht hatte. Deshalb stellten wir einen Wachposten auf. Der Verbrecher kam zurück und ist ins Haus eingedrungen; wir hätten ihn gefasst, doch es gab unerwartete Komplikationen. Er konnte unglücklicherweise entkommen,
allerdings sieht es so aus, als handele es sich hierbei nicht um einen … nun, sagen wir, typischen Ganoven der Unterschicht. Es deutet vielmehr alles darauf hin, dass wir es mit einem Gentleman zu tun haben.«
    »Ein Gentleman?« Humphrey war über die Maßen erstaunt. »Ein Gentleman , der in Häuser einbricht?«
    »Es sieht ganz danach aus.«
    »Welchen Grund könnte ein Gentleman dafür haben?« Jeremy sah Tristan skeptisch an. »Das ergibt doch keinerlei Sinn.«
    Jeremys Tonfall klang abweisend; Tristan unterdrückte seinen Unmut. »Richtig. Noch erstaunlicher erscheint mir, dass der Einbrecher in ein leer stehendes Haus eingedrungen ist.« Er blickte erst zu Humphrey, dann zu Jeremy. »In dem Haus gibt es nicht das Geringste zu holen - und die tagtägliche Anwesenheit der Handwerker sowie die herumliegenden Werkzeuge machen diese Tatsache überdeutlich.«
    Sowohl Humphrey als auch Jeremy sahen mit jedem Wort verwirrter aus, so als ginge die ganze Angelegenheit völlig über ihren Verstand. Tristan hatte allerdings reichlich Erfahrung mit Täuschungsversuchen aller Art; allmählich kam ihm der Verdacht, dass er es hierbei mit einer einstudierten Nummer zu tun hatte. Sein Ton wurde schärfer. »Ich habe die Vermutung, dass der Einbruchsversuch nebenan mit den zwei Einbruchsversuchen hier in Zusammenhang stehen könnte.«
    Der Gesichtsausdruck der beiden Männer blieb leer und ausdruckslos. Zu ausdruckslos. Sie verstanden ganz genau, wovon er sprach, aber sie verweigerten ihm standhaft jedwede Reaktion.
    Tristan schwieg, bis sich die Stille unangenehm dehnte. Schließlich räusperte sich Jeremy. »In welcher Weise?«
    Tristan war kurz davor aufzugeben; nur die in ihm aufkeimende Wut und seine unerschütterliche Absicht, die beiden Männer nicht ohne Weiteres ihrer Pflicht zu entbinden und ihren bequemen Rückzug in tote Welten kommentarlos zu akzeptieren, mit der Folge, dass Leonora mit ihrem Problem allein dastände, brachten
Tristan dazu, sich nach vorn zu beugen und, die Blicke der beiden Männer kreuzend, beharrlich weiterzureden. »Angenommen, dieser Einbrecher ist kein gewöhnlicher Dieb - und es deutet alles darauf hin -, sondern vielmehr jemand, der hinter etwas ganz Speziellem her ist - vielleicht einem Gegenstand, der für ihn von besonderem Wert ist. Wenn sich dieser Gegenstand hier befände, in diesem Haus, dann …«
    Die Tür ging auf.
    Leonora trat ein. Sie suchte seinen Blick und strahlte ihn an. »Mylord! Welch eine Freude, Sie wiederzusehen!«
    Tristan stand auf und erwiderte ihren Blick. Sie war alles andere als erfreut; sie war panisch. Während sie auf ihn zukam, musste er einsehen, dass die Situation sich bisher recht unbefriedigend entwickelt hatte; verärgert nutzte er den winzigen Vorteil, der ihm blieb, und streckte ihr die Hand hin.
    Sie starrte sie kurz an, zögerte aber nur einen kurzen Augenblick, ehe sie nachgab und ihm ihre Finger reichte. Er verneigte sich; sie knickste. Die Finger in seiner Hand zitterten leicht.
    Nachdem sie die

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