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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erweitern. Ein Jahr lang steht mir das volle Erbe zur Verfügung, sprich Titel, Ländereien, Häuser sowie das gesamte Vermögen. Sollte ich allerdings nach Ablauf dieses Jahres noch nicht vermählt sein, bleiben mir zwar der Titel, die Ländereien und die Häuser, das ungeheure Vermögen hingegen, das nötig ist, um die umfangreichen Anwesen zu betreiben, würde mir abgesprochen und stattdessen für mildtätige Zwecke gespendet.«
    Es herrschte Stille, dann fragte Jack Warnefleet: »Und was würde aus der Horde älterer Damen werden?«
    Tristan sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Darin besteht ja gerade die besondere Tücke. Sie würden ihr Leben lang bei mir wohnen. Wo sollten sie auch sonst hin - ich könnte sie wohl kaum vor die Tür setzen.«
    Alle starrten ihn an, sichtlich betroffen von seinem schweren Los.
    »Wie überaus niederträchtig.« Gervase machte eine kurze Pause, dann sprach er weiter: »Und wann läuft dein Jahr ab?«

    »Juli.«
    »Dir bleibt demnach noch die nächste Saison, um deine Wahl zu treffen.«
    Charles stellte seinen Humpen ab und schob ihn von sich. »Wir sitzen also alle mehr oder minder im selben Boot. Wenn ich bis dahin keine Ehefrau gefunden habe, werden meine Schwestern, Schwägerinnen und meine geliebte Mutter mich in den Wahnsinn treiben.«
    »Wir begeben uns da keineswegs in ruhiges Fahrwasser, so viel steht fest.« Tony Blake blickte in die Runde. »Nachdem ich meiner Patentante nur knapp entronnen war, suchte ich Zuflucht bei Boodle’s .« Er schüttelte den Kopf. »Fataler Fehler. In weniger als einer Stunde hatten mich nicht einer, sondern gleich zwei wildfremde Gentlemen angesprochen und zum Dinner eingeladen!«
    »Du wurdest in deinem eigenen Klub verfolgt und gejagt!« Jack verlieh dem Entsetzen Ausdruck, das sie alle befallen hatte.
    Tony nickte grimmig. »Und es kam sogar noch schlimmer. Als ich mein Haus betrat, erwartete mich bereits ein Stapel von Einladungen - ohne Übertreibung einen Fuß hoch -, die allesamt eingetroffen waren seit meiner Ankündigung, nach Hause zu kommen. Ich hatte meine Tante unglücklicherweise vorgewarnt, dass ich vermutlich bei ihr vorbeischauen würde.«
    Schweigen legte sich über die Gruppe, während ein jeder die Nachrichten verdaute, Schlüsse zog, Überlegungen anstellte …
    Christian beugte sich vor. »Ist sonst schon irgendjemand in der Stadt gewesen?«
    Alle schüttelten die Köpfe. Sie waren erst kürzlich nach England zurückgekehrt und hatten sich umgehend auf ihre jeweiligen Landsitze zurückgezogen.
    »Na schön«, fuhr Christian fort. »Meint ihr, wir müssen davon ausgehen, dass wir alle so erbarmungslos gejagt werden, sobald wir uns in der Stadt zeigen?«
    Sie malten sich die Lage aus …
    »Um ehrlich zu sein«, begann Deverell, »ich fürchte, es wird
noch viel schlimmer werden. Viele Familien trauern noch. Selbst wenn sie bereits in der Stadt sind, werden sie sich kaum in der Öffentlichkeit zeigen. Dementsprechend dürfte es zurzeit nur recht wenige Einladungen geben.«
    Alle Blicke richteten sich fragend auf Tony, doch dieser schüttelte nur den Kopf. »Kann ich nicht sagen - ich hatte keinerlei Drang, das herauszufinden.«
    »Aber Deverell hat recht, es muss so sein.« Gervases Züge hatten sich verhärtet. »Aber wenn die neue Saison beginnt, ist die obligatorische Trauerzeit längst beendet, und dann werden die Geier kreisen und sich nur so auf ihre Opfer stürzen - verzweifelter und entschlossener denn je.«
    » Gott bewahre! «, rief Charles und sprach damit allen aus der Seele. »Wir werden«, er gestikulierte heftig, »Opfer genau der Hetzjagd werden, der wir uns in den letzten zehn Jahren so hartnäckig entzogen haben.«
    Christian nickte ernst und bemerkte nüchtern: »Wir stehen auf einem anderen Schlachtfeld, aber wir befinden uns nach wie vor im Krieg - anders kann man dieses gesellschaftliche Spielchen der Damenwelt nicht nennen.«
    Tristan lehnte sich kopfschüttelnd zurück. »Es ist schon ein Trauerspiel, wenn wir allen erdenklichen Grausamkeiten der Franzosen zum Trotz heldenhaft nach England zurückkehren, nur um hier einer noch größeren Gefahr ausgesetzt zu werden.«
    »Und zwar einer Gefahr, die unsere gesamte Zukunft aufs Spiel setzt und der wir , dank unseres unermüdlichen Einsatzes für König und Vaterland, weit weniger gewachsen sind als manch anderer, jüngerer Gentleman«, fügte Jack hinzu.
    Stille.
    »Aber wisst ihr was …?« Charles St. Austell schob seinen Bierkrug ziellos im

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