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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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eintrat, um ihnen mitzuteilen, dass angerichtet war, erschrak sie fast innerlich, dass sie dieses unerwartete Zusammentreffen derart genossen hatte.
    Wenn die alten Damen auch überaus freundlich und liebenswürdig gewesen waren, so waren es doch vor allem die Themen der Unterhaltung gewesen, die sie so besonders fasziniert hatten - die kleinen Anekdoten über Trentham und die diversen Festivitäten und Ereignisse hier auf dem Land.
    Ihr war plötzlich bewusst geworden, wie sehr sie das Landleben vermisste.
    Trentham erwartete sie bereits im Speisezimmer; er zog den Stuhl an seiner Seite für sie zurück.
    Das Essen war hervorragend; die Unterhaltung kam nie zum Stillstand und war doch keinen Augenblick lang erzwungen. Trotz
der ungewöhnlichen Zusammensetzung des Haushalts schienen dessen Mitglieder gelöst und zufrieden.
    Nachdem sie die Mahlzeit beendet hatten, suchte Tristan Leonoras Blick, dann schob er seinen Stuhl zurück und sah in die Runde.
    »Wenn ihr uns nun entschuldigen würdet, ich werde noch rasch ein paar Dinge erledigen, und dann müssen wir zurück in die Stadt.«
    »Aber natürlich.«
    »Selbstverständlich - es war uns ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Miss Carling.«
    »Sagen Sie ihm, er soll Sie bei Gelegenheit mal wieder mitbringen, Liebes.«
    Er erhob sich und reichte Leonora die Hand, um ihr aufzuhelfen. Sich seiner eigenen Ungeduld überaus bewusst, wartete Tristan widerwillig ab, bis sie sich von jeder seiner alten Damen verabschiedet hatte, und führte sie dann aus dem Zimmer hinaus in seinen privaten Flügel des Hauses.
    Man war so übereingekommen, dass die älteren Damen Tristans Privatbereich nie betraten; Leonora durch den Türbogen hindurch in den langen Korridor zu führen, wirkte sich aus irgendeinem unerfindlichen Grund beruhigend auf ihn aus.
    Er hatte Leonora im Kreise der alten Damen zurückgelassen - wohl wissend, dass sie sie gut unterhalten würden - in der Hoffnung, er würde sich seinen geschäftlichen Pflichten besser und zügiger widmen können, wenn Leonora sich nicht in seiner unmittelbaren Nähe befand. Er hatte dabei jedoch außer Acht gelassen, dass sein völlig irrsinniger Zwang sich nicht allein damit zufriedengeben wollte zu wissen, wo sie sich gerade befand, sondern zudem Auskunft darüber verlangte, wie es ihr gerade erging.
    Er öffnete eine Tür und führte sie in sein Arbeitszimmer. »Neben Sie für ein paar Minuten Platz. Ich muss mich noch rasch um ein, zwei Dinge kümmern, dann können wir uns auf den Weg machen.«

    Sie nickte und setzte sich in einen Sessel, der vorm Kamin stand. Er beobachtete, wie sie es sich bequem machte und das Feuer ansah. Sein Blick verharrte einen Moment bei ihr, dann wandte er sich um und ging zu seinem Schreibtisch.
    Nun, da er sie im selben Zimmer wusste - sicher, zufrieden und still -, konnte er sich weitaus besser konzentrieren. Er bewilligte rasch einige Ausgaben, dann überprüfte er diverse Berichte. Selbst als sie aufstand, um zum Fenster hinüberzugehen und das Panorama von Rasen und Bäumen zu betrachten, blickte er nur flüchtig auf, um zu sehen, was sie da tat, und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu.
    Eine Viertelstunde später hatte er seinen Schreibtisch so weit geleert, dass er die nächsten Wochen in London verbleiben und sich voll und ganz ihrem mysteriösen Einbrecher widmen konnte. Und im Anschluss ihr selbst - sollten sich die Dinge weiter in diese Richtung entwickeln.
    Er schob seinen Stuhl zurück und blickte auf. Sie stand an den Fensterrahmen gelehnt und beobachtete ihn.
    Ihre veilchenblauen Augen sahen ihn unverwandt an. »Sie kommen mir gar nicht vor wie ein Gesellschaftslöwe.«
    Er hielt ihrem Blick ebenso beharrlich stand. »Vermutlich, weil ich keiner bin.«
    »Ich dachte jeder Earl - insbesondere jeder unverheiratete Earl - sei das schon per definitionem .«
    Er zog eine Augenbraue hoch, während er aufstand. »Nur dass dieser Earl hier nicht auf seinen Titel vorbereitet war.« Er ging auf sie zu. »Ich habe nie damit gerechnet.«
    Sie zog ebenfalls eine Braue hoch und blickte ihn forschend an. »Und wie ist das mit dem unverheiratet ?«
    Er sah auf sie herab und wartete einen Moment, ehe er antwortete. »Wie Sie selbst bemerkten, erlangt dieses Adjektiv erst in Zusammenhang mit dem Titel ernsthafte Bedeutung.«
    Sie studierte ihn einen Augenblick lang, dann wandte sie sich ab.

    Er folgte ihrem Blick, der über die friedliche Szenerie vor dem Fenster schweifte. Dann sah er sie erneut an.

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