Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
positioniert hatten. Sie setzten es mit einem hörbaren Schnauben ab.
    Meecham kam mit breitem Lächeln auf Tristan zu. »Nun, Mylord.« Er verneigte sich, dann sah er sich mit offenkundiger Zufriedenheit um. »Ich möchte behaupten, Sie und Ihre Freunde werden sich hier ausgesprochen wohlfühlen.«
    Tristan hatte keinerlei Anlass, dem zu widersprechen; der Raum wirkte einladend, gepflegt und nicht zu überfüllt, obgleich zahlreiche bequeme Sessel zum Verweilen einluden und mehrere Beistelltische darauf warteten, ein Glas Brandy bereitzuhalten. Es gab zwei Bücherregale, die zurzeit noch leer waren. Auch wenn es sich um eine Bibliothek handelte, war es höchst unwahrscheinlich, dass sie sich hier in Romane vertiefen würden. Mit Sicherheit dagegen in Tageszeitungen, Zeitschriften, Nachrichten- oder auch Sportblätter. Die Bibliothek sollte ihnen in erster Linie als stiller Rückzugsort dienen, an dem - wenn überhaupt - nur im Flüsterton gesprochen werden würde.
    Während er sich umschaute, konnte er sie alle bereits hier versammelt sehen - zurückgezogen, ungestört, in kameradschaftliches Schweigen gehüllt. Sein Blick kehrte zurück zu Meecham. Er nickte. »Gute Arbeit.«
    »Durchaus, durchaus.« Selbstzufrieden winkte er seine beiden Gehilfen aus dem Raum. »Und nun werden wir Sie allein lassen, damit Sie die ersten Früchte unserer Arbeit in aller Ruhe genießen
können. Die übrigen Stücke werde ich im Laufe der nächsten Woche liefern.«
    Er verneigte sich tief; Tristan entließ ihn mit einem Kopfnicken.
    Gasthorpe begegnete seinem Blick. »Ich werde Mr Meecham zur Tür geleiten.«
    »Danke, Gasthorpe … Ich werde Sie hier oben nicht mehr benötigen. Wir finden dann selbst hinaus.«
    Mit einem Nicken und einem vielsagenden Blick verließ Gasthorpe den Raum.
    Tristan verzog innerlich das Gesicht, aber was konnte er schon tun? Er konnte Leonora schlecht erklären, dass Frauen in diesem Klub eigentlich nicht geduldet wurden, zumindest nicht außerhalb des kleinen Empfangszimmers; dies würde nur zu unangenehmen Fragen führen, die seiner Ansicht nach - und hierin war er sich mit den anderen Klubmitgliedern einig - besser nicht gestellt würden. Sie zu beantworten, wäre viel zu riskant - man sollte sein Schicksal nicht herausfordern.
    Es war jedenfalls besser, ihrem Drängen jetzt nachzugeben, solange es im Grunde egal war und niemandem schadete, als ihr erklären zu müssen, was es mit der Gründung des Bastion-Klubs auf sich hatte.
    Leonora war allmählich weitergeschlendert. Nachdem sie ihre Finger über die Rückenlehne eines Sessels hatte gleiten lassen und - voll Anerkennung, wie er glaubte - die Einrichtung begutachtet hatte, war sie zum Fenster hinübergegangen und blickte nach unten.
    Auf ihren eigenen Garten.
    Er wartete ab, doch sie kehrte nicht an seine Seite zurück. Mit einem unhörbaren - leicht resignierten - Seufzer durchquerte er leise den Raum, während seine Schritte von dem dicken türkischen Teppich gedämpft wurden. Er blieb neben dem Fenster stehen und lehnte sich gegen den Rahmen.
    Sie wandte den Kopf und sah ihn an.
    »Sie haben regelmäßig hier gestanden und mich beobachtet, nicht wahr?«

7
    Er wählte seine Worte mit Bedacht, ehe er ihre Frage beantwortete. »Manchmal.«
    Ihre Augen blieben fest auf ihn gerichtet; schließlich wandte sie sich wieder dem Garten zu. »Deshalb wussten Sie auch, wer ich war, als ich Ihnen in die Arme gelaufen bin.«
    Er erwiderte nichts, sondern fragte sich vielmehr, in welche Richtung ihre Gedanken sie wohl als Nächstes führen würden.
    Nach einer längeren Pause, den Blick weiterhin aus dem Fenster gerichtet, murmelte sie: »Ich bin nicht besonders gut, was das hier angeht.« Ihre Hand beschrieb flüchtig den Zwischenraum zwischen ihnen beiden. »Ich habe nicht allzu viel Erfahrung.«
    Er stutzte innerlich. »Das hatte ich auch nicht angenommen.«
    Sie drehte den Kopf und sah ihn an. »Sie werden es mir beibringen müssen.«
    Während sie ihn betrachtete, richtete er sich auf. Sie trat näher an ihn heran. Er runzelte die Stirn und umfasste instinktiv ihre Taille. »Ich bin mir nicht sicher …«
    »Ich bin durchaus gewillt zu lernen.« Ihr Blick wanderte zu seinen Lippen; ihre eigenen nahmen einen unschuldig sinnlichen Ausdruck an. »Geradezu begierig.«
    Sie sah ihm wieder in die Augen; eine Hand gegen seine Brust gestützt, reckte sie sich zu ihm hoch und näherte sich seinen Lippen. Sie murmelte sanft: »Aber das wissen Sie ja selbst.«
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher