Eine skandalöse Versuchung
küsste ihn.
Die Aufforderung war derart direkt, dass sie ihn kurzfristig überwältigte, seinen Verstand ausschaltete und ihn seinen eigenen Bedürfnissen bedingungslos auslieferte.
Und seine Bedürfnisse waren unerbittlich. Sie verlangten nach mehr.
Mehr von ihr, von ihrem sanften, reichen Mund, von ihren betörenden Lippen. Mehr von ihrem Körper, der sich vorsichtig
und doch entschlossen gegen seinen deutlich härteren Körper drängte.
Letzteres rüttelte ihn wach, erreichte seinen Verstand zumindest so weit, dass er sich wieder unter Kontrolle brachte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was da in ihr vorging - solange ihre Lippen gegen seine drückten, ihr Mund ganz ihm gehörte, ihre Zunge mit seiner wetteiferte, konnte er seinen Verstand nicht genug beisammenhalten, um ihren Gedanken auch nur im Ansatz folgen zu können.
Später.
Vorerst … konnte er nichts anderes tun, konnte er seinen Körper zu nichts anderem zwingen, als ihrer Initiative Folge zu leisten.
Und sie zu lehren.
Er ließ zu, dass sie sich fester an ihn presste, und schloss sie fest in seine Arme. Er ließ zu, dass sie spürte, wie sein Körper hart wurde und auf ihre Berührung reagierte, ließ sie merken, was ihr femininer Körper - sinnlich, geschmeidig und unverhohlen verführerisch - in all seiner Zartheit, all seiner Hitze bei ihm auslöste.
Während sie durch das Haus gewandert waren, hatte sie ihre Pelisse geöffnet. Er ließ seine Hand unter die schwere Wolle gleiten und umfing ihre Brust - sie nicht mehr nur leicht umspielend, sondern vollständig von ihr Besitz ergreifend. Er löste nun ein, was er ihr bei ihrem vorigen Intermezzo nur angedeutet, ihr neckend versprochen hatte.
Sie rang nach Luft, klammerte sich an ihn, doch sie zeigte keinerlei Anzeichen von Zweifeln. Ihre Lippen waren mit den seinen intim verschränkt und verlangten unschuldig nach mehr. Frei von Angst, frei von Bedenken. Entschlossen. Entfesselt. Sie war wie gebannt, völlig fasziniert. Er vertiefte den Kuss, berührte, liebkoste sie.
Spürte, wie die Flammen aufloderten. Spürte, wie Verlangen in ihm aufstieg, sich ausbreitete und hungrig um sich griff.
Leonora fühlte es genauso, obwohl sie die hitzige Leere in ihrem Innern mit keinem Wort hätte benennen können. Es kochte langsam
in ihr hoch - genauso wie in ihm; verführerisch, verlockend. Es verlangte sie danach, ihm noch näher zu kommen, die Umarmung noch zu vertiefen. Ihre Arme wanderten höher, umschlangen seinen Hals; sie seufzte, als durch die Bewegung ihre Brust noch fester gegen seine harte Handfläche gepresst wurde.
Seine Hand schloss sich und versetzte ihre Sinne in Aufruhr. Seine Finger tasteten, suchten, fanden, und ihr Verstand, ihr gesamtes Leben schien plötzlich stehenzubleiben.
Dann ein Bersten, eine Explosion, ausgelöst von seinen erfahrenen Fingern, die fester und fester massierten, bis sie durch den Kuss hindurch nach Luft rang.
Der Druck seiner Finger lockerte sich, und glühende Hitze durchflutete ihren Körper - eine Woge der Lust, wie sie sie noch nie empfunden hatte. Ihre Brust war angeschwollen, das Mieder ihres Kleides erschien ihr mit einem Mal zu eng. Der dünne Stoff ihres Unterkleids scheuerte auf ihrer Haut.
Er schien dies zu ahnen; mit geübten Fingern öffnete er die winzigen Knöpfe auf der Rückseite ihres Kleides. Sie bekam endlich wieder Luft. Doch im nächsten Moment stockte ihr der Atem - vor lauter Lust, vor begieriger Erwartung -, als er seine Hand kühn unter den Stoff ihres Kleides schob, um sie zu streicheln, sie zu liebkosen. Zwischen ihr und seiner Berührung lag nur der feine Seidenstoff ihrer chemise ; ihr Verlangen wurde erneut gesteigert und sehnte sich nach einem noch direkteren Kontakt. Sie brannte darauf, seine Haut unmittelbar auf der ihren zu spüren, sie brannte auf mehr.
Ihre Lippen waren gierig, ihre Forderungen eindeutig. Tristan konnte nicht widerstehen. Versuchte es gar nicht erst.
Mit einem gezielten Ruck lockerte er die chemise ; seine Finger schoben sich zwischen ihre vollen Brüste und zogen den feinen Stoff nach unten.
Dann legte er seine Hand auf ihren runden Hügel.
Er spürte den Schauder, der sie in ihrem tiefsten Innern erschütterte.
Besitzergreifend schloss er seine Hand und spürte, wie ihr Herz einen Satz machte.
Und wie seines dem Beispiel folgte.
Mitten hinein in ein Feuer sinnlicher Lust, ein begieriges Geben und Nehmen, ein tiefes gegenseitiges Bewusstsein und ein allmählich dämmerndes Verständnis
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