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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihrer gegenseitigen Bedürfnisse.
    Der Hunger wurde beharrlich genährt - von ihren Händen, ihren Lippen. Gierig. Unersättlich.
    Die Art ihres Zusammenspiels veränderte sich. Überrascht stellte er fest, dass nicht länger er die Regeln des Spiels bestimmte, obwohl er es nach wie vor unter Kontrolle hatte. Ihre zunehmende Selbstsicherheit, ihr Interesse und ihr Verständnis steuerten die Bewegung ihrer Lippen, bestimmten die Art und Weise, wie sie ihn empfing, das langsame, sinnliche Streicheln ihrer Zunge, die verführerischen Liebkosungen ihrer Finger in seinem Haar, ihre zuversichtliche und entschlossene Art, sich geschmeidig und voller Wärme in seine Arme sinken zu lassen; sie versanken in einem Flammenmeer gemeinsamer Leidenschaft, von der er nie geglaubt hätte, dass er sie mit einer so unschuldigen Frau erleben könnte.
    Lust und eine tugendhafte Frau.
    Er hörte die Worte in seinem Kopf nachhallen, während sie seine Sinne vollständig in Beschlag nahm. Sie war so viel mehr, als er erwartet hatte - und er war ein völlig anderer, als sie es geglaubt hatte. Er lag jenseits ihres Erfahrungsbereiches, doch zugleich lag sie außerhalb des seinen.
    Das Feuer zwischen ihnen war echt, real; glühend heiße, versengende Leidenschaft, die auf eine noch intimere Nähe, auf die Befriedigung ihrer gemeinsamen Bedürfnisse drängte.
    Er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, dass sie innerhalb von so kurzer Zeit so weit gehen würden. Er bereute es keine Sekunde lang, aber …
    Tief verborgene Instinkte ließen ihn den Rückzug antreten und sie behutsam von sich schieben. Seine Berührungen wurden ruhiger, leichter. Die Flammen verebbten zu einem zarten Glühen.

    Er hob den Kopf und beobachtete ihre Augen. Er sah zu, wie ihre Lider sich öffneten, und begegnete dem Blick ihrer klaren, durchdringend blauen Augen.
    Er las in ihnen nicht den geringsten Anflug von Empörung, Zweifel oder Nervosität - er las darin lebhafte Neugier. Und eine Frage.
    Was kommt als Nächstes?
    Er kannte die Antwort, doch dies war nicht der geeignete Moment, ihr die Richtung zu weisen. Noch nicht. Er erinnerte sich, wo sie sich befanden und welche Pflicht ihn erwartete. Er spürte, wie seine Züge sich verhärteten. »Es wird schon dunkel. Ich werde Sie nach Hause begleiten.«
    Leonora stutzte innerlich, doch dann fiel ihr Blick über seine Schulter nach draußen; es war tatsächlich inzwischen dunkel geworden. Sie blinzelte und tat einen Schritt zurück, nachdem er sie losgelassen hatte. »Mir war nicht bewusst, dass es bereits so spät ist.«
    Natürlich nicht; ihr Verstand war schließlich zwischenzeitlich in einen Wirbelsturm geraten. Einen überaus angenehmen Wirbelsturm, der ihr die Augen ein gutes Stück weit geöffnet hatte. Sie ignorierte ihre chemise - sie war nicht gewillt, über das Vorgefallene in irgendeiner Weise nachzudenken; das konnte sie später tun, wenn er nicht sah, wie sie dabei errötete -, stattdessen rückte sie lediglich das Oberteil ihres Kleides zurecht und schloss es rasch, dann knöpfte sie ihre Pelisse zu.
    Sein Blick, so scharf wie eh und je, blieb beharrlich auf sie gerichtet. Sie hob den Kopf und blickte ihm in die Augen. Er sah sie prüfend an, zog dann eine Augenbraue hoch. »Gehe ich recht in der Annahme«, er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, »dass Ihnen die Ausstattung zusagt?«
    Voll Hochmut zog sie ebenfalls ihre Brauen hoch. »Für Ihre Zwecke sicherlich bestens geeignet, würde ich sagen.« Welche Zwecke das auch immer sein mochten.
    Mit hocherhobenem Kinn wandte sie sich der Tür zu. Sie spürte
seine Blicke auf ihrem Rücken, als sie das Zimmer durchquerte, dann rührte auch er sich und folgte ihr.
     
    Sie hatte äußerst wenig Erfahrung mit Männern. Vor allem mit Männern wie Trentham. Das war ihrer Überzeugung nach ihre größte Schwäche, die ihr ungerechterweise beständig zum Nachteil gereichte, wann immer sie sich in seiner Nähe befand.
    Sie unterdrückte ein ärgerliches Schnauben, schlang den weichen Quilt fester um sich und ließ sich in den Sessel vor dem Kamin ihres Schlafzimmers sinken. Draußen war es eisig kalt, zu kalt, um im Wintergarten zu sitzen und nachzudenken. Außerdem schienen ihr der Quilt und das Kaminfeuer hinsichtlich der Dinge, die es zu überdenken galt, ein weitaus angemesseneres Umfeld darzustellen.
    Trentham hatte sie nach Hause geleitet und bei der Gelegenheit um eine Unterredung mit ihrem Onkel und Jeremy gebeten. Sie hatte ihn in die Bibliothek

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