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Eine Socke voller Liebe

Eine Socke voller Liebe

Titel: Eine Socke voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Beer
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ihr bewusst, dass sie genau
das gesagt hatte, was doch so unwichtig war.
    Mist. Der bringt mich ganz durcheinander, dachte sie.
    „Das Pink macht sich gut zu deinen roten Haaren“, witzelte
er.
    „Ja, das habe ich mir auch gedacht“, ging Sabine betont
selbstbewusst auf das Wortgeplänkel ein.
    „Aber jetzt mal im Ernst. Es ist doch vollkommen egal, was
jemand trägt. Wichtig ist doch das Darunter.“
    „Wie meinst du das?“
    „So, wie ich es gesagt habe. Ach so, na ja, verstehe mich
jetzt bitte nicht falsch“, lachte Max, „ich meinte natürlich den Charakter.“
Für einen Moment blitzten seine Augen Sabine mit unverschämtem Vergnügen an.
„Aber das Andere ist selbstverständlich auch nicht zu verachten.“
    Sabine merkte, wie eine leichte Röte über ihr Gesicht
huschte. Das Essen wurde serviert und weiter erzählt und gelacht.
    Max gab die Schuhgeschichte zum x-ten Mal zum Besten und
Geraldine freute sich, ihrem Bruder bei nächster Gelegenheit wieder eine neue,
kuriose Pilgergeschichte mailen zu können. Max konnte es nicht lassen, mit
Sabine zu flachsen und laut zu verkünden, dass sie ihm gut gefiel.
    Mal bewunderte er ihre Pumuckellocken und mal ihre grünen
Augen, die ihn an die Katze seiner Tante Gertrud erinnerten, die im Sommer
meistens auf dem heißen Blechdach des Hühnerstalles saß.
    „Wer? Die Katze oder die Tante?“, fragte Sabine und Max
erfand eine witzige Geschichte, um „die Tante wieder vom Blechdach zu holen“.
    Sie wetteiferten mit Wortspielereien und Sabine sprühte vor
Phantasie und Begeisterung, wenn sie Max ein Kontra geben konnte.
    Andrea war erstaunt über ihre Freundin, die zur Hochform
auflief. So schlagfertig und übermütig hatte sie Sabine lange nicht erlebt. Es
ist, als tanzten die beiden einen Tango der Worte, dachte sie amüsiert.
    Das Fischmenü war gegessen, Wein und Wasser getrunken, als
die kleine Gruppe gemeinsam das Lokal verließ, um den Heimweg anzutreten.
    Geraldine war als Erste am Ziel und verabschiedete sich.
Nicht ohne sich für den heiteren Abend zu bedanken, an dem sie so viel wie
schon lange nicht mehr gelacht hatte.
    Sabine und Andrea hatten Max rechts und links eingehakt. Es
war inzwischen tüchtig kalt geworden.
    „So geht es mir sehr gut“, freute er sich, „von zwei Frauen
eingerahmt und beidseitig gewärmt. Das gefällt mir. Wo schlaft ihr eigentlich?“
    „In einer privaten Herberge ziemlich am Ortsanfang“, erwiderte
Sabine.
    „Dann sind wir wahrscheinlich Nachbarn. Ich habe nämlich ein
Zimmer in dem kleinen Hotel am Ortseingang, das direkt neben der Herberge
steht“, sagte Max, „schön! Dann haben wir ja noch ein Stück gemeinsam zu
laufen. Wenn ihr nicht zu müde seid, könnten wir noch ein kleines Bierchen an
der Bar trinken, und ich zeige euch ein paar schöne Fotos. Ich habe euch beide
nämlich in Zubiri fotografiert, als ihr unter der Brücke eure Füße im Wasser
gekühlt habt.“
    „Wie bitte? Das warst du?“, fragte Andrea erstaunt, „das
hättest du uns aber auch schon früher verraten können.“
    „Ich habe nicht dran gedacht. Bis nach unserem gemeinsamen
Abend in Villar de Mazarife war ich mir auch nicht sicher, ob ihr beide das
seid. Ich habe inzwischen nachgesehen. Ihr seid es wirklich. Sabines rote
Locken leuchteten damals so schön in der Sonne. Da musste ich euch einfach
fotografieren.“
    Die Frauen hatten noch zwanzig Minuten Zeit bis die Herberge
geschlossen wurde. Keine Frage also, dass sie mit Max die Bar des kleinen
Hotels aufsuchten. Schließlich waren sie neugierig auf die Fotos.
    Max bestellte drei kleine Cervezas und ging dann in sein
Zimmer, um den Fotoapparat zu holen.
    „Der macht dich ja ganz schön an“, stellte Andrea fest.
    „Kann schon sein“, säuselte Sabine vergnügt, „aber ich
genieße es. Ich finde es herrlich, mal wieder so richtig zu flirten.“
    „Aha. Dann ist ja alles in Ordnung“, schloss die Freundin.
Max kam zurück.
    Die Fotos waren gut gelungen. Sie zeigten die beiden Frauen
aus der Ferne und aus der Nähe, das sprudelnde Wasser des Baches, die
Kieselsteine und die Pflanzen.
    Max hielt Sabine eine Nahaufnahme ihres lachenden Gesichtes
hin, in das der Wind gerade ein paar dünne Haarsträhnen geweht hatte.
    „Das gefällt mir besonders gut“, sagte er.
    „Hm“, meinte Sabine. „würdest du mir die Fotos mailen, wenn
du wieder zu Hause bist?“
    „Ja klar, kein Problem.“
    Max nahm einen Bierdeckel vom Tisch und notierte sich ihre
Mail-Adresse. Während Andrea

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