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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Schatz. Außerdem musste ich mich in der Zwischenzeit doch irgendwie beschäftigen.“ Sie drückte ihm einen schnellen Kuss auf den Mund und erhob sich vom Bett.
    „Ich spritze mir nur noch schnell ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und putze mir die Zähne, dann bin ich bei dir und stürze mich auf den Kuchen“, versprach er gähnend.
    „Ich gehe dann, Mama!“, hörte er Charlotte rufen, als er wenig später die Treppe herunterkam.
    Lindas Tochter sah ihm grinsend entgegen. Sie griff gerade nach ihrer Jacke. „Tschau, Alex. Lass mir ja ein Stück von dem Kuchen übrig, hörst du!“
    Er winkte ihr zu. „Klar, Charlie. Wohin soll es denn gehen?“
    Charlotte schlüpfte in ihre knallrote Jeansjacke und biss herzhaft in einen hellgrünen Apfel, den sie in der Hand hielt. „Zuerst mal zu Sandra“, antwortete sie mit vollem Mund. „Wir gehen mit der ganzen Clique heute Abend noch ins Kino.
    Ihr habt also so circa bis elf Uhr sturmfreie Bude.“Ihr freches Grinsen geriet durch den Apfelbissen in ihrem Mund noch ein wenig anzüglicher als sonst.
    „Hau bloß ab, du kleines Luder“, murmelte Alexander schmun zelnd.
    Während er Linda ein wenig von seiner Reise erzählte, genehmigte er sich vier große Stücke Schokoladenkuchen und einen riesigen Berg Schlagsahne dazu. Linda sah ihm belustigt dabei zu. „Schokoladenkuchen lässt dich völlig haltlos werden, Alex“, bemerkte sie.
    Er nickte und schluckte etwas wehmütig den letzten Bissen herunter. „Du aber auch.“
    Verliebt sah sie ihn an. „Ja, ich glaube, ich erinnere mich.“
    Alexander lächelte. Er blähte seine Wangen auf, ließ laut die Atemluft wieder entweichen und blickte noch einmal auf seinen leeren Kuchenteller. „Oh Mann, war das göttlich! Wenn ich noch mehr davon in mich reinstopfe, explodiere ich wahrscheinlich. Nur deshalb höre ich jetzt auf – reine Vernunft.“ Schmunzelnd legte er seinen Kopf etwas schief. „Aber einen Kaffee kriege ich doch noch, oder?“
    Linda schenkte ihm gutmütig noch eine weitere Tasse ein. Sie wollte gar nicht wissen, wie viel Koffein er seinem Körper in den letzten vierundzwanzig Stunden schon wieder zugemutet hatte. Alexander lehnte sich genüsslich zurück und steckte sich eine Zigarette an.
    „Deiner Familie geht es also gut?“, kam sie noch einmal auf seinen eher kurzen und oberflächlichen Reisebericht zurück.
    „Ja, und so wie ich meine Mutter kenne, kann sie es kaum noch erwarten, dich und natürlich auch Charlotte kennenzulernen.“
    „Hat deine Mutter Frank eigentlich gekannt?“, fragte Linda.
    Alexander nickte und zog an seiner Zigarette. „Ja, natürlich. Meine Mutter lebte ja damals noch hier in Hamburg. Frank und ich wohnten zu Beginn unserer Ausbildung beide noch zu Hause. Da blieb es nicht aus, dass wir auch gegenseitig unsere Familien kennenlernten. Allerdings waren wir weit häufiger beiAnneliese anzutreffen. Das hatte ganz einfach damit zu tun, dass ich mein Zimmer immer noch mit Henri teilen musste.“
    „Wie alt ist dein Bruder eigentlich?“
    „Drei Jahre jünger als ich, also genauso alt wie du, Ballerina.“
    „Verstehst du dich gut mit ihm?“
    Alexander streifte die Asche seiner Zigarette im Aschenbecher ab. „Mhm, ja, inzwischen verstehen wir uns sogar sehr gut.“
    Einen Moment lang hielt er nachdenklich inne, doch dann fuhr er fort: „Früher war das allerdings anders. Wir waren beide beileibe keine frommen Chorknaben in unserer Jugend, aber Henri war ein richtig wilder Draufgänger und bereitete meinen Eltern viel Kummer. Eine Zeit lang haben wir uns wirklich große Sorgen um ihn gemacht. Claudine, meine Mutter, hatte ständig Angst davor, dass er auf die schiefe Bahn geraten könnte. Diese Sorge war auch nicht sehr weit hergeholt, denn er ist schon als Kind eher leichtsinnig gewesen und hat ständig Unsinn im Kopf gehabt. Ich habe ihn mehr als nur einmal aus irgendeinem Schlamassel ziehen müssen und war deshalb oft ungeheuer wütend auf ihn. Vieles haben meine Eltern zum Glück gar nicht mitbekommen. Wenn ich so darüber nachdenke, hat er sich mit den Jahren ordentlich verändert. Früher trug er schwarze enge Lederhosen und brauste auf einem schweren Motorrad durch die Stadt. Heute ist er ein braver Weinbauer mit einer kleinen Ferienpension, einer hübschen Ehefrau und zwei kleinen Kindern. Manchmal kann ich es kaum glauben, wenn ich ihn mir jetzt so anschaue.“ Er lächelte in sich hinein, nahm einen letzten Zug und drückte seine Zigarette aus.
    „Du

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