Eine Spur von Lavendel (German Edition)
wirklich ein ausgemachter Idiot, Alexander Hellberg“,stellte sie lakonisch fest, als er mit durchgedrücktem Rückgrat an ihr vorbei zur Tür marschieren wollte.
Alexander hielt in seiner Bewegung inne und wandte sich ihr noch einmal zu.
Linda verschränkte ihre Hände ineinander und sah ihn betroffen an. „Warum, zum Himmeldonnerwetter, fehlt dir nur das Vertrauen, Alex?“
„Wie meinst du das?“, fragte er spürbar hoffnungsvoll.
„Warum gehst du einfach davon aus, ich würde dich nicht mehr lieben? Ich dachte, ich hätte dir deutlich genug gesagt, wie ich zu dir stehe. Viele Male!“ Ihre Stimme wurde fester. „Sag mir, was du zu sagen hast, aber stotterte um Gottes willen nicht mehr so hilflos herum wie ein kleines Kind, sondern komm endlich zum Punkt!“
Alexander rang die Hände und verzog den Mund zu einem unsicheren Lächeln. „Wie es aussieht, kann ich überhaupt nichts richtig machen, oder? Es …“
Das Klopfen an der Tür unterbrach ihn, und er schnaubte unwillig. Charlotte steckte ihren hellblonden, noch ungekämmten Kopf durch die Tür.
„Guten Morgen, Mami. Oh, sieh an, Alexander Hellberg ist wieder im Lande! Auch dir wünsche ich einen guten Morgen. Wann gibt’s Frühstück?“
„Guten Morgen, mein Schatz“, sagte Linda lächelnd. Und Alexander fragte sich unweigerlich, seit wann diese zarte Frau so ungeheuer selbstsicher und beherrscht war. „Du bist aber früh aufgestanden heute. Ich komme gleich nach unten. Sei bitte so lieb und lass Alex und mich noch ein bisschen allein, ja?“
„Es ist schon alles fertig, Charlie“, mischte sich Alex ein und fuhr sich erneut mit beiden Händen über das Gesicht. „Ich habe vorhin Brötchen mitgebracht und den Tisch für uns gedeckt. Kaffee ist auch schon gekocht. Du brauchst dich nur hinzusetzen. Fang einfach an, wenn du Hunger hast.“
Linda warf ihm einen erstaunten Blick zu und unterdrückte ein Lächeln.
Charlotte sah kurz von einem zum anderen und grinste wissend. „Okay, ihr beiden. Ihr findet mich dann in der Küche, das heißt, wenn euch auch irgendwann nach Frühstück zumute sein sollte. Tschau.“
Die Schlafzimmertür wurde von außen wieder geschlossen, und sie hörten Charlottes Schritte auf der Treppe.
Alexander fasste sich ein Herz und ging zurück zu Linda, bis er ganz dicht vor ihr stand. Obwohl er zunächst verärgert gewesen war, dass Charlotte sie unterbrochen hatte, bemerkte er nun, dass die Pause ihm seltsamerweise gutgetan hatte. „Ich will bei dir sein, Liebling! Ich hatte solche Sehnsucht nach dir. Bitte, ich möchte … Lass mich dich endlich küssen, Linda.“ Sein Blick tauchte ab in die goldene Tiefe ihrer Augen. Er hob seine Hände und umfasste zaghaft ihre Oberarme.
Linda ließ es nun widerstandslos geschehen.
Er senkte seinen Kopf und berührte mit seinem Mund leicht ihre geschlossenen samtweichen Lippen.
Sie seufzte leise auf und hob ihre Hände, um sie zunächst leicht auf seine Arme zu legen. Doch schon grub sie ihre Finger in die aufgerollten Ärmel seines Hemds.
Alexander zog sich etwas zurück und flüsterte, überwältigt von den eigenen, verzweifelten Empfindungen, ihren Namen. Seine Hände glitten hinauf und strichen sanft über Lindas feuchtes Haar. „Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr ohne dich leben will. Ich will, dass du nur zu mir gehörst – und dass ich zu dir gehöre. Ganz und gar, mit Haut und Haaren, genau wie du es dir gewünscht hast“, sagte er leise.
Er bemerkte, dass ihre Augen feucht wurden. Sie genoss sichtlich die Berührungen seiner Hände und bewegte ihren Kopf etwas zur Seite, um ihre Wange in seine Hand schmiegen zu können. Allein diese hingebungsvolle Geste von ihr kurbelte seinen Kreislauf an, und er atmete tief ein.
„Warum willst du nicht mehr ohne mich leben?“, fragte sie ruhig und mit ernstem Blick.
Alexanders Daumen strich langsam über ihre Wange und berührte sanft ihre Unterlippe. Seine Augen weiteten sich plötzlich,dann schloss er sie kurz und sog laut die Luft durch die Nase ein.
„Himmel noch mal, ich bin wirklich ein Volltrottel!“, stieß er aus und lächelte auf sie hinab. „Ich rede und rede und sage doch nicht das Richtige.“ Noch einmal strich sein Mund über den ihren. „Entschuldige, Liebling. Ich … will, nein, ich kann nicht mehr ohne dich sein, weil ich“, er schnappte noch einmal nach Luft, „weil ich dich wie verrückt liebe, Linda. Ich liebe dich!“
Langsam ließ er den Atem wieder aus seinen Lungen entweichen und
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