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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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griff er wieder nach den Rosen, holte noch einmal tief Luft und stieg langsam und so geräuschlos wie möglich die Treppe hinauf.
    Zu seiner großen Überraschung lag Linda nicht mehr in ihrem Bett, sondern stand offensichtlich schon unter der Dusche, denn er hörte deutlich das Rauschen aus dem Badezimmer. Sein Herz verfiel in einen schnelleren Takt, und seine Nerven waren aufs Äußerste gespannt. Weil ihm nichts Besseres einfiel, ging erhinüber zum Fenster und öffnete die aprikotfarbenen Satinvorhänge, um die Morgensonne ins Zimmer zu lassen. Dort blieb er stehen, starrte wie blind aus dem Fenster und versuchte, die aufsteigende Panik zu ignorieren, die langsam in ihm hochzukriechen begann. Als sich die Badezimmertür hinter ihm öffnete, schloss er kurz seine Augen und drehte sich schließlich zu ihr um.
    Linda sagte kein Wort, sondern starrte ihn genauso gebannt an wie er sie. Sie stand einfach nur da, duftend frisch, in ihren weißen Bademantel gehüllt und mit feuchten zurückgekämmten Haaren. Er fand sie so schön, dass es ihm den Atem verschlug, und sein Herz zog sich fühlbar zusammen. Endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, räusperte er sich.
    „Hallo, Ballerina“, brachte er mit rauer Stimme hervor.
    „Hallo“, erwiderte sie so leise, dass er es kaum verstand, sondern eher von ihren Lippen ablas. Noch immer umklammerte er den kleinen Rosenstrauß und spürte plötzlich, wie ihm die Dornen ins Fleisch stachen. Wieder räusperte er sich, wagte es endlich, einen Schritt auf sie zuzugehen, und hielt ihr den Strauß entgegen. „Ich … ich hab dir Blumen mitgebracht.“
    „Das sehe ich“, sagte Linda, aber sie rührte sich noch immer nicht von der Stelle und ignorierte die Rosen.
    Hilflos senkte Alexander seinen Blick auf die Blumen und legte sie schließlich neben sich auf das Bett. Sein Magen spielte inzwischen vollkommen verrückt, und er fühlte deutlich, wie stark seine Hände zitterten. „Linda, ich war … ich war ein kompletter Idiot. Verzeih mir bitte. Ich …“ Er brach ab und ging einen weiteren Schritt auf sie zu. Jetzt waren sie nur noch einen guten Meter voneinander entfernt. Sein Blick verschmolz regelrecht mit dem ihren.
    „Ja?“, hakte sie mit leiser Stimme nach. „Und weiter?“
    „Ich hab dich so vermisst, Liebling.“
    Linda spürte, dass ihr die Knie weich wurden, aber sie schaffte es trotzdem, ihrer Schwäche nicht nachzugeben. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, an Ort und Stelle stehen zu bleiben und ihm weiterhin in die rauchgrauen Augen zu schauen.
    „Ich wollte dir … niemals wehtun“, setzte er wieder an.
    „Das hast du schon mehrmals beteuert, Alex“, erwiderte sie nahezu tonlos.
    Er nickte und fuhr sich mit beiden Händen gleichzeitig durchs Haar. „Ich weiß, ich will ja nur, dass du … Gott, Linda!“
    In seinem Blick erkannte sie das Verlangen, und als er eine Hand hob, um sie zu berühren, wich sie erschrocken zurück.
    „Ich hab’s total verbockt, nicht wahr? Ich hätte gar nicht erst fahren dürfen, verdammt noch mal! Jetzt ist es bereits zu spät, oder?“ Seine Stimme versagte fast bei seinen letzten Worten.
    Linda schlang ihre Arme fest um ihren Oberkörper und blickte ihn traurig an. „Warum glaubst du das, Alex?“
    „Du … du bist so … abweisend. Ich hätte …“ Er stockte und atmete tief ein.
    Sie bemerkte, dass er nervös nach seinen Zigaretten tastete, es sich dann aber offenbar doch anders überlegte. Es war ihm anzusehen, wie konzentriert und verzweifelt er nach den richtigen Worten suchte.
    „Ich hätte gar nicht wegfahren dürfen“, wiederholte er. „Ich brauche dich so sehr, Linda! Wenn wir … noch einmal ganz von vorn anfangen … und wenn ich mir ganz viel Mühe gebe, meinst du … meinst du, du könntest dich noch einmal in mich verlieben?“
    Er sieht unendlich erschöpft aus, dachte sie. Die lange, ermüdende Fahrt steckte ihm offenbar in den Knochen, dennoch wartete sie verzweifelt darauf, dass er endlich die richtigen Worte fand. Verständnislos fragte sie sich, wie er nur annehmen konnte, sie würde jemals einfach damit aufhören können, ihn zu lieben. Sie schüttelte leicht ihren Kopf über seinen sichtlich desolaten Zustand. Alexander verstand diese kleine Bewegung anscheinend völlig falsch und rieb sich erschüttert über das Gesicht.
    „Verstehe. Ich werde uns beide dann nicht mehr länger quälen und wohl besser für immer aus … deinem Leben verschwinden“, brachte er gepresst hervor.
    „Du bist

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