Eine Spur von Lavendel (German Edition)
sah ihr in die Augen. Und dann brach daraus schlagartig und unaufhaltsam die größte Tränenflut hervor, mit der er je konfrontiert worden war. Linda stieß ein Geräusch aus, das ihre Erleichterung deutlich machte, und streichelte leise schluchzend sein Gesicht.
„Nicht weinen, Liebling, bitte nicht mehr weinen“, murmelte er lächelnd. „So schrecklich wird das doch wohl nicht für dich sein, oder?“ Er brachte sie mit seiner Bemerkung zum Lachen und zog sie fest an seine Brust.
„Sag’s mir noch mal“, flüsterte sie schniefend, und er tat es. „Ich liebe dich auch, Alex. Oh ja, ich bin … so glücklich.“
Alexander zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte ihr das Gesicht trocken. „Dann musst du jetzt aber wirklich aufhören zu weinen, sonst kannst du mein Hemd ja gleich auswringen, Kleines.“
„Entschuldige bitte“, sagte sie lachend und rieb mit dem Ärmel ihres Bademantels auf dem nassen Fleck auf seiner Brust herum. „Das tut mir leid.“ Sie zog ihm das Taschentuch aus der Hand und schnäuzte sich. „Ich muss ja scheußlich verheult aussehen“, bemerkte sie.
„Ganz im Gegenteil“, widersprach er strahlend. „Du bist einfach atemberaubend schön.“ Dann wurde er wieder ernst. „Ich bin fast durchgedreht vor lauter Sehnsucht“, gestand er mit sanfter Stimme.
Linda nickte. „Mir ist es nicht besser ergangen. Du hast mir so sehr gefehlt.“
„Du hast mir eine Heidenangst eingejagt, als du sagtest, ichsei frei und nicht an dich gebunden. Ich glaubte die ganze Zeit, ich hätte dich bereits verloren“, gestand er.
Sie verfolgte mit ihrem Zeigefinger die dunkle, sanft geschwungene Linie seiner Augenbraue. „Du wirst mich niemals verlieren, Alex. Es macht mich ein bisschen traurig, dass du so wenig Vertrauen in meine Liebe aufgebracht hast.“
„Ich muss dir noch eine Menge von mir erzählen, Ballerina. Es gibt da eine ganz bestimmte Sache, über die ich sogar unbedingt mit dir reden muss. Allerdings bin ich im Augenblick dazu viel zu erschöpft. Mein Organismus schreit nach Nahrung, Koffein und einer ordentlichen Mütze voll Schlaf. Ich habe gestern den halben Tag und die gesamte letzte Nacht auf der Autobahn zugebracht.“
Dann küsste er sie endlich ausgiebig und voller Genuss. Diesmal öffnete sie sich ihm verlangend, und er hatte große Mühe damit, seiner körperlichen Erschöpfung den nötigen Tribut zu zollen und den Kuss zu beenden. „Charlie wartet unten schon viel zu lange auf uns“, flüsterte er rau. „Gönne mir ein Frühstück und etwas Erholung, bevor ich nicht mehr aufhören kann.“
Linda lachte auf. „Na, dann komm frühstücken, du armer müder Mann.“
Sein Blick fiel auf das Bett. „Vergiss deine Blumen nicht, Ballerina.“ Sie hob den kleinen Strauß an ihr Gesicht und atmete den zarten Duft der Rosen ein. „Sie sind herrlich, Alex, danke. Geh du schon vor, ich will mir nur noch schnell etwas anziehen.“
Er nickte und ging hinüber zur Tür, dort drehte er sich noch einmal zu ihr um und lächelte ihr überglücklich ins Gesicht. Er fühlte sich wie nach einem Langstreckenlauf, von bleierner Müdigkeit erfüllt und restlos erschöpft – es ging ihm einfach großartig.
Gleich nach dem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück drängte Linda Alexander, sich ein paar Stunden hinzulegen und ein bisschen Schlaf nachzuholen. Sie musste ihm allerdings versprechen, ihn spätestens am frühen Nachmittag wieder zu wecken.
Alexander zog sich bis auf seine Shorts aus und ließ sichzufrieden zurück auf das Kissen sinken, das so herrlich nach Linda duftete. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er eingeschlafen war.
Als Linda einige Stunden später das Schlafzimmer betrat, drehte er sich im Schlaf um. Sein wohliges tiefes Brummen amüsierte sie. Sie weckte ihn, indem sie ihm mehrere Male ihre Lippen auf die nackte Brust drückte. Seine Hände vergruben sich sofort in ihrem Haar, und er lächelte sie verträumt an, als sie ihren Kopf hob, um ihn anzusehen.
„Du bist süß, wenn du aufwachst“, stellte sie fest. „Du erinnerst mich dann immer an einen zu groß geratenen Teddy.“
Seine Hände lösten sich aus ihren Haaren, und er rieb sich kräftig die Augen. Dann gähnte er und reckte sich ausgiebig.
„Ich habe einen Kuchen für uns gebacken. Wie ist es damit, Alex?“
„Mhm. Es duftet schon danach. Etwa Schokolade?“
„Natürlich!“
„Ich liebe deinen Schokoladenkuchen“, seufzte er auf.
„Deshalb hab ich ihn ja gebacken, mein
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