Eine Spur von Lavendel (German Edition)
Liebling“, flüsterte er rau. Seine Kehle wurde eng. Auf seiner nackten Brust spürte er ihre Tränen. Da er selbst gegen einen dicken Kloß in seinem Hals ankämpfte, ließ er sie weinen, während er ihr beruhigend über das Haar und ihren Rücken streichelte.
Schließlich hob sie ihren Kopf und sah ihn an. „Ich werde mit Charlotte sprechen müssen“, sagte sie leise.
„Natürlich“, bestätigte er nickend. „Wenn du möchtest, können wir das auch gemeinsam tun, was meinst du?“
„Ja, vielleicht ist das sogar noch besser.“ Sie lächelte strahlend. „Meine Tochter kann dir ja eh nichts abschlagen.“
Er drückte sie zurück in die Kissen, schob ihren Bademantel vollends beiseite und legte zufrieden sein Gesicht auf ihren Bauch. Eine übermächtige Wärme schien durch seine Adern zu strömen, und er gab sich diesem neuen Glücksgefühl hin wie einer liebevollen Berührung. Mit einer Hand fuhr Linda durch sein ewig wirres Haar.
„Willst du eine richtig große Hochzeit mit allem Brimborium?“, fragte er.
„Ja.“ Sie kicherte leise, weil er mit seiner Zungenspitze ihren Bauchnabel kitzelte.
„Das ist schön. Dann sollst du sie auch kriegen.“
Nach einer Weile entwand sie sich ihm vorsichtig und setzte sich auf. Ihre Finger griffen erneut in sein Haar, und sie streichelte mit ernstem Blick über seinen Kopf.
„Was ist mit dir passiert, Alexander Hellberg? Du hast recht, ich wundere mich wirklich über deinen Sinneswandel. Du hast mir einmal gesagt, dass du nichts von der Ehe hältst.“
Er nickte. „Dieser verfluchte Satz von dir, Linda.“
„Welcher Satz?“
„Du bist frei, Alex“, wiederholte er ihre Worte, die ihn bis in seine ärgsten Träume verfolgt hatten. „Ich habe dir schon gesagt, dass mich diese Abschiedsworte von dir völlig fertiggemacht haben. Es dauerte eine Weile, bis ich begriffen habe, warum ichso wütend wurde, wenn sie mir immer und immer wieder durch den Kopf gingen. Die Wahrheit ist, dass ich die Vorstellung, tatsächlich von dir frei zu sein, einfach unerträglich finde. Allerdings musste ich erst einmal den Mut aufbringen, mich dieser unumstößlichen Wahrheit zu stellen.“ Er blähte kurz seine Wangen auf. „Kaminski hatte mit ihrer Analyse vollkommen recht – ich war ein elender Feigling.“
Linda lächelte gerührt und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Hat sie das gesagt?“
„Ja, das hat sie.“ Er legte eine Hand auf ihre Wange und blickte ihr tief in die Augen. „Ich will mir – uns – diese Chance nicht entgehen lassen. Und als solche sehe ich es inzwischen, Linda. Als echte Chance auf ein beständiges Glück. Ebenso wie du habe ich bereits einmal einen Menschen über alles geliebt. Und ich bin mir im Klaren darüber, dass es keine Garantien auf die Ewigkeit geben kann. Aber ich werde von mir aus alles dafür tun, damit es dieses Mal gut geht, das verspreche ich dir. Ich werde dich lieben, für dich da sein, für dich sorgen und dich niemals, niemals betrügen! Du hast mein Wort darauf. Du hast alles verändert, Ballerina. Inzwischen bin ich sogar davon überzeugt, dass ich schon seit unserer allerersten Begegnung in dich verliebt bin. Jetzt, wo der Schritt getan ist, frage ich mich, warum ich uns das Leben nur so schwer gemacht habe. Ich kann, will und werde dich nicht mehr gehen lassen. Nie mehr!“
Er zog sie zurück in seine Arme, und sie schmiegte sich an seine Brust. „Du machst mich so glücklich, Alexander Hellberg“, flüsterte sie benommen.
„Du mich auch, meine kleine Ballerina.“ Sein Mund presste sich auf ihr Haar. „Wann heiratest du mich?“, fragte er, während seine Hände wieder unter ihrem Bademantel verschwanden.
Sie dachte einen Moment nach, bevor sie ihm antwortete: „Vielleicht sollten wir bis zum Frühjahr warten, Alex. Ende März ist Frank ein Jahr tot. Ich glaube, ich würde diese Zeit gerne abwarten.“
Er nickte, während er seine Hände auf eine Reise über ihren Körper schickte. „Das kann ich gut verstehen. Du hast recht. DasTrauerjahr sollten wir besser einhalten. Sagen wir … im April. Was hältst du davon? Das wären noch knapp sechs Monate.“
Sie lächelte und streckte ihm ihren Körper entgegen, um seinen suchenden Händen ihren Weg zu erleichtern. „Im Mai ist das Wetter meist schöner.“
Sein Gesicht verzog sich. „Okay, dann eben im Mai. Länger warte ich aber nicht.“
„Nein, das brauchst du … Alex!“ Sie schnappte nach Luft, als seine Finger ihr Ziel erreichten, und sank
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