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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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zu Hause?“
    Er nickte und setzte dankbar den dampfenden Becher an die Lippen. „Ich habe Elisabeth gestern Abend noch angerufen. Sie übernimmt den Laden heute allein“, erklärte er.
    „Was ist mit Charlotte, Alex?“
    Es war nicht zu übersehen, dass er fast unmerklich zusammenzuckte. „Nun, heute Vormittag ist sie in der Schule. Anschließend geht sie …“
    „Das meine ich nicht, verdammt!“
    „Ich weiß, Kaminski. Entschuldige.“ Ratlos schüttelte er seinen Kopf. „Wir wissen noch nicht, wie sie es aufnehmen wird. Ich denke … ich denke, wir werden das gemeinsam angehen, wenn die Sache vorbei ist. Gestern habe ich extra gewartet, bis sie endlich im Bett war, bevor ich mit Linda gesprochen habe. Das Mädchen hat schließlich schon mit bewundernswerter Haltung den Tod des Vaters hingenommen. Sie war Frank sicherlich nicht sehr nahe, aber er war letztlich doch ihr Vater.“
    Nachdenklich starrte er vor sich hin. „Wenn sie wüsste, wie ähnlich sie ihm ist. Diese stoische Stärke, gepaart mit einer beneidenswerten Unbekümmertheit. Frank war ein Meister darin, Dinge hinzunehmen und an sich abprallen zu lassen, die unabwendbar waren. Nicht zu fassen! Charlotte macht das genauso wie er.“
    In einem Zug schüttete er den Rest des heißen Kaffees in sich hinein. „Es ist nicht gut, wenn das Leben dich so hart werden lässt, Monika, nicht in so jungen Jahren. Was Charlie jetzt braucht, ist vor allem Zuwendung und Geborgenheit.“
    Monika lächelte sanft. „Und die wird sie von euch beiden bekommen, nicht wahr?“
    Er nickte. „Ich werde mein Bestes tun, das kannst du mir glauben. Ist Tobias schon hier?“, wechselte er plötzlich das Thema.
    Monikas Lächeln wurde noch eine Spur breiter. „Ja, er hat bei mir übernachtet. Wir sind zusammengekommen.“
    In Alexanders Augen blitzte der alte Schalk auf. „Na, das will ich doch hoffen“, sagte er betont zweideutig.
    „Oh Hellberg, du bist unverbesserlich.“
    „Aber das magst du doch gerade so an mir, Rotkäppchen.“ Erzauberte sein vertrautes breites Lächeln auf sein Gesicht. „Oder etwa nicht?“
    „Blödmann!“ Monika winkte ab und erhob sich, um ihm einen weiteren Schub seines heiß geliebten Koffeins zu gönnen.
    „Du bemutterst mich heute ja so auffällig mitfühlend, Kaminski? Pass bloß auf, dass ich mich nicht daran gewöhne.“
    Erst am späten Nachmittag schaffte Alexander es schließlich, auch mit Tobias Kroning zu sprechen. „Wenn nichts dazwischenkommt, können wir in spätestens einer Stunde abhauen. Ich habe schon mit dem Chef gesprochen“, informierte er seinen jüngeren Kollegen kurz, der sich währenddessen an den leeren Schreibtisch seiner Freundin setzte. „Monika ist übrigens schon zu uns gefahren, damit jemand bei Linda und Charlie ist. Ich soll dir ausrichten, dass du sie dort erreichen kannst“, fügte er noch hinzu.
    „Ich habe mir schon gedacht, dass sie zu Linda fährt, sobald sie hier wegkann.“ Tobias Kroning bedachte seinen Freund mit einem prüfenden und gleichzeitig auch besorgten Blick. „Wie geht es dir, Kumpel?“
    Alexander verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, schob sich ein paar Weingummis in den Mund und lehnte sich in seinen Bürostuhl zurück. „Nun, ich bin nicht gerade freudig erregt, aber so weit ganz okay. Das Gespräch mit Linda war kein Honigschlecken. Ich bin einfach nur froh, dass es überstanden ist.“
    „War’s so schlimm?“
    „Noch viel schlimmer! Für einige Momente habe ich tatsächlich geglaubt, sie würde mich in den Wind schießen – war’n echtes Scheißgefühl.“
    Tobias nickte mitfühlend. „Kann ich mir lebhaft vorstellen.“ Alexander schob ihm die Bonbontüte über den Schreibtisch zu.
    „Wir trinken jetzt noch gemütlich einen Kaffee zusammen, stopfen uns mit Zuckerkram voll, und dann gehen wir es an, Kommissar Kroning. Ich brauche ganz einfach noch ein paar Minuten.“
    „Was ist, wenn wir uns die Nase stoßen?“
    „Werden wir nicht. Ihr gewohnter Tagesablauf ist mir vertraut. Außerdem habe ich mich in diesem speziellen Fall abgesichert. Das heißt, Linda hat es getan.“
    „Bitte? Du hast Linda dort anrufen lassen, oder wie soll ich das verstehen?“
    „Nicht aufregen, Kollege. Sie hat es vollkommen freiwillig übernommen und mit Bravour hinter sich gebracht. Ich habe direkt danebengestanden. Es erschien uns beiden irgendwie unauffälliger, wenn sie dort anruft.“
    Tobias nickte. „Das leuchtet ein.“
    Alexander nahm einen Schluck Kaffee.

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