Eine Spur von Lavendel (German Edition)
erkennen, aber er sah, dass ihre Augen nass glänzten. „Was redest du da für einen ausgemachten Unsinn?“
„Du hast viele Frauen gehabt, Alex.“
Er wurde sofort wütend und hatte einige Mühe, dagegen anzukämpfen. „Und?“
„Vielleicht wirst du dich eines Tages mit mir … langweilen.“
„Linda, hör zu, es gibt überhaupt keinen Grund …“
„Versprich mir nur, dass du es mir dann ehrlich sagst, Alex. Mehr verlange ich nicht von dir.“ Ihre Stimme zitterte. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn du … mich betrügst. Nein, bei dir könnte ich das nicht.“
„Herrgott! Was reitet dich da nur? Heute ist unser Hochzeitstag, Linda.“
„Versprich es mir, Alex.“
Er zog sie an seine Brust und atmete tief ein. „Hör zu, Liebling, ich liebe dich! Hast du das so weit verstanden? Du vertraust mir noch immer nicht, Linda, und das verletzt mich. Ich weiß, dass es für dich schwierig ist, nach der Ehe, die hinter dir liegt, aber unsere wird anders sein, glaub mir das.“
In der Dunkelheit wandte er sich ihr ganz zu und umfasste mit beiden Händen ihre Oberarme. „Wenn dir so viel daran liegt, werde ich dir heute das Versprechen geben, das du verlangst. Ich verspreche dir feierlich, dass ich sofort mit dir reden werde, wenn ich glaube, dass in unserer Ehe etwas falschläuft, in Ordnung?“
Sie nickte. „Danke.“
„Ich bin noch nicht fertig, Linda. Vielleicht würdest du endlich zur Kenntnis nehmen, dass du die einzige Frau bist, die mich interessiert. Daran wird sich auch in Zukunft nichts mehr ändern, das weiß ich, sonst hätte ich dich nämlich nicht geheiratet. Und noch etwas, Ballerina, ich bin nicht länger bereit, ständig für seine Fehler bezahlen zu müssen. Merke dir das für unsere Zukunft. Ich bin nicht Frank! Ich bin Alexander Hellberg, ich liebe dich und werde dich weder belügen noch betrügen. Das habe ich dir bereits versprochen, als ich dir den Antrag machte, erinnerst du dich?“
„Es tut mir leid“, sagte sie heiser. „Ich wollte dich nicht verärgern.“ Die Finger ihrer rechten Hand fuhren leicht über seine Unterlippe. „Es tut mir leid, Alexander.“
„Es ist gut, Liebling.“ Seine Hände lösten sich von ihren Oberarmen und fuhren unter ihr Haar, bis sich seine Finger in ihrem Nacken trafen. Mit den Daumen hob er leicht ihr Kinn an, und sie sah seine Augen aufblitzen, als würde ein einzelner silbernerLichtstrahl von der dunklen Oberfläche seiner Iris reflektiert. „Du wirst nichts mehr dagegen tun können, Linda. Mich wirst du nicht wieder los.“ Sein Gesicht kam näher, und seine Lippen strichen sanft über ihren Mund. „Ich habe dir gesagt, es wird für immer sein, und so habe ich das auch gemeint – genau so.“
Noch ein weiteres Mal fühlte sie die zärtliche Berührung seines Mundes, und ein warmer Schauer lief zielgerichtet durch ihren Körper. „Alex?“
„Mhm.“
„Ich bin jetzt gar nicht mehr müde.“
Er lachte leise und rau. „Ich habe gehofft, dass du das sagst.“
Zwei Tage später nahmen sie Abschied von Alexanders Familie. Claudine flog mit ihren Enkelkindern direkt nach Hause, während Henri und Adrienne die Gelegenheit nutzten und noch einen kurzen Abstecher zu Adriennes Eltern machen würden, die inzwischen in der Nähe von Paris lebten.
Vom Flughafen aus fuhren Alexander und Linda direkt zu ‚Lindas Laden‘, um Elisabeth Bergstedt willkommen zu heißen, die erst gestern von einer längeren Urlaubsreise zurückgekehrt war.
Lindas Angestellte lächelte ihnen warm entgegen und kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, als sie Hand in Hand den Laden betraten. „Herzlichen Glückwunsch, Linda. Ihnen auch, Herr Hellberg. Alles Gute für Ihre gemeinsame Zukunft.“
„Vielen Dank, Frau Bergstedt.“ Lächelnd ließ auch Alexander die herzliche Umarmung der älteren Frau über sich ergehen.
„Es ist schade, dass du nicht dabei sein konntest, Elisabeth“, sagte Linda. „Es war traumhaft schön.“ Ihre Augen hoben sich, und sie wechselte einen liebevollen Blick mit ihrem Ehemann.
„Na“, erwiderte Elisabeth lächelnd und tätschelte Alexanders glatt rasierte Wange. „Das will ich wohl meinen, wenn man sich so ein Prachtstück von Mann angeln kann.“
Alexander grinste breit. „Sie sind gerade zu meiner besten Freundin avanciert, Elisabeth.“
„Und Sie sind ein viel zu charmanter Schmeichler.“
Linda unterbrach das Geplänkel. „Wie war der Vormittag? War schon viel los?“ Neugierig blickte sie sich um. „Ha,
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