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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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und ihre hellblauen Augen strahlten eine unglaubliche Freundlichkeit aus. Sie begrüßte mich mit einem Lächeln, das herzlicher nicht hätte sein können, wischte sich ihre Hände an einem karierten Küchentuch ab und lud mich sofort ein, zum Essen zu bleiben.“
    Wieder lachte er laut auf. „Als ich Frank zum ersten Mal zu uns nach Hause mitbrachte, klimperte Claudine erst einmal mit ihren langen Wimpern und verdrehte ihm den Kopf, bevor sie den gekauften Butterkuchen auf den Couchtisch stellte und vorsichtig fragte, ob wir vorhätten, zum Abendessen zu bleiben.“
    Linda kicherte. „Wirklich?“
    „Genau so hat sich das abgespielt. Dabei kann sie richtig gut kochen, wenn sie es will, aber das weißt du ja.“ Er freute sich, dass er Linda mit seiner kleinen Erzählung ein wenig aufgeheiterthatte. Liebevoll hob er ihre Hände an seine Lippen und drückte jeweils einen langen Kuss auf die Handrücken „Schön, dass du mich wieder anlächelst, Ballerina.“
    Sie beugte sich ihm entgegen, entzog ihm ihre rechte Hand und strich ihm mit einem verträumten Blick durchs wirre Haar. „Danke, dass du für klare Sicht gesorgt hast, Alexander.“
    „Reiner Selbstschutz. Ich liebe dich. Es hätte mir gerade noch gefehlt, dass du dir eine Mitschuld einredest. Ich möchte von nun an ein friedliches Leben haben.“ Sein Lächeln erreichte endlich wieder seine Augen. „Wie geht es Charlie?“
    „Du hast sie wirklich gut eingeschätzt, Alex. Sie ist sehr, sehr traurig und hat heute auch immer mal wieder geweint, aber sie hat der Realität sofort ihre sture Stirn geboten. Zum Ende unseres Gesprächs hat sie eigentlich sogar eher mich getröstet. Ich habe Sandra erlaubt, bei ihr zu übernachten, die beiden Mädchen sind schon vor einer Ewigkeit nach oben verschwunden. Vorhin habe ich sie sogar miteinander lachen hören. Das hat mich ungeheuer beruhigt.“
    Alexander erhob sich und zog auch Linda hoch, um seine Arme um sie zu legen. „Kinder haben immer ihre eigenen Methoden, sich dem Unvermeidlichen zu stellen. Sie sind oft viel stärker als wir Erwachsenen.“
    Ihre Lider senkten sich für eine Weile, dann sah sie ihn an. Ihr Blick war wieder ernst. „Wir beide wären uns niemals begegnet, wenn Anneliese es nicht getan hätte, Alexander.“
    „Nein, höchstwahrscheinlich nicht.“
    „Denkst du darüber nach?“
    „Nein“, sagte er entschieden. „Nein, aber ich glaube durchaus an das Schicksal. Heute haben wir uns – und nur darauf kommt es jetzt noch an. Auf dich, Charlotte und auf mich.“ Ihre Blicke verschmolzen miteinander.
    „Weißt du was, Alex? Du hältst mich jetzt wahrscheinlich für wankelmütig, und ich kann es selbst kaum glauben, aber ich will eigentlich gar keine große und pompöse Hochzeitsfeier mehr. Alles hat sich irgendwie verschoben. Ich will deine Frau werden, aber möglichst … intim. Verstehst du, was ich meine?“
    Sein Blick streichelte ihr Gesicht. „Ja, natürlich weiß ich, was du meinst, und du sprichst mir damit aus der Seele.“ Er räusperte sich. „Wenn es dir lieber ist, können wir die Hochzeit auch verschieben. Ich hätte Verständnis dafür, wenn du in der derzeitigen Situation noch ein paar Monate länger warten möchtest.“
    Nachdenklich erwiderte sie seinen Blick. „Nein“, antwortete sie schließlich. „Ich möchte nicht warten. Das ist unser Termin, unser neues Leben als Familie. Ich möchte alles andere hinter mir lassen.“
    Sein Lächeln war sanft und verständnisvoll. „Es bedeutet mir viel, dass du das so siehst, das solltest du wissen.“
    „Aber wir sollten es wirklich nur im kleinen Kreis feiern. Nur unsere Familie und Monika und Tobias. Der Anlass ist wichtig, nicht die Form, oder? Ich will dich, für immer, mehr brauche ich nicht.“
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. „Kein Wahnsinnskleid?“
    Sie lachte. „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Lass uns endlich schlafen gehen, Ballerina“, beendete er das Thema. „Ich bin todmüde, und ich möchte diesen grauenvollen Tag endlich ganz hinter mir lassen.“

13. KAPITEL
    Einige Monate später
    G leißendes Sonnenlicht fiel durch die offenen Fenster auf Lindas Gesicht und weckte sie. Unwillig zog sie sich die Bettdecke über ihren Kopf und stöhnte, um ihrer tiefen Abneigung gegen das bevorstehende Aufstehen den nötigen Ausdruck zu verleihen.
    Sie fühlte, dass Alexander sich wieder zu ihr legte und leise lachend eine Hand unter die Bettdecke schob, um seine Fingerspitzen federleicht über ihren

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