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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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drei oder vier Becher von dem Zeug in dich hinein.“
    „Willst du etwa an mir herumerziehen?“ Er grinste. „Da wirst du dir wohl die Zähne ausbeißen, Ballerina.“
    „Nun, jedenfalls habe ich dich gewarnt.“
    Alexander wusste, dass die lockere Stimmung zwischen ihnen täuschte. Auch Lindas Anspannung war für ihn spürbar. Er war froh, als es endlich an der Tür läutete.
    Anneliese und Charlotte hielten sich allerdings nicht länger als eine Viertelstunde im Haus auf. Sie unterhielten sich kurz mit Linda, während Alexander Charlottes Koffer nach unten brachte und anschließend im Gepäckraum von Annelieses Auto verstaute.
    Er schloss gerade den Kofferraum, als Anneliese aus dem Haus trat und auf ihn zukam. Mit einem mütterlichen Lächeln auf dem Gesicht tätschelte sie kurz seine Wange.
    „Du wirst doch auf sie achten, nicht wahr?“
    „Ja, mach dir keine Sorgen, Anneliese. Ich werde Linda im Auge behalten. Um ehrlich zu sein, bin ich ganz froh, dass du die Idee mit der Kurzreise hattest. Im Augenblick hat deine Schwiegertochter genug mit sich selbst zu tun, da ist es ganz gut, dass sie für ein paar Tage von ihren Mutterpflichten befreit ist. Es geht ihr aber schon jetzt viel besser, und wenn ihr zurück seid, wird sie so gut wie neu sein. Dafür werde ich sorgen“, erwiderte er grinsend.
    Dann erschienen auch Linda und Charlotte. Mutter und Tochter verabschiedeten sich sehr liebevoll voneinander, und bevor Charlotte zu ihrer Oma ins Auto stieg, umarmte sie auch Alexander kurz, aber sehr fest.
    Alexander ging zu Linda und legte ihr einen Arm um die schmalen Schultern, als der Wagen schließlich anfuhr und hinter der nächsten Kurve verschwand.
    Erst nachdem er das Geschirr abgeräumt hatte, setzte sich Alexander wieder zurück zu Linda auf die Terrasse und zündete sich nervös eine Zigarette an. „Wir müssen noch einmal miteinander reden, Linda.“
    „Müssen wir das?“
    „Ich werde heute Nacht wieder zu Hause schlafen.“
    In ihrem Gesicht zeigte sich nicht die kleinste Regung. „Wenn dir das lieber ist, Alex, dann musst du das wohl tun. Ich werde dich hier sicherlich nicht festbinden.“
    Ihre Wortwahl war doppeldeutig und so treffend, dass er zusammenzuckte.
    Nicht festbinden … nicht festbinden. Du tust es aber irgendwie, verdammt noch mal!
    Er schluckte. „Ich werde morgen wieder zur Arbeit gehen und nach Feierabend vorbeischauen, um nach dir zu sehen. Wir können dann ja gemeinsam zu Abend essen, wenn du möchtest.“
    Ihre Augen sprühten Funken. „Warum sagst du nicht einfach, was du sagen willst, Alexander? Das wäre für uns beide doch deutlich angenehmer, oder?“
    Ungeduldig drückte er seine Zigarette im Aschenbecher aus und zündete sich sofort eine neue an, dann erhob er sich und ging vor ihr auf und ab. Schließlich heftete sich sein Blick auf ihr Gesicht. „Versteh mich doch, Linda. Ich … ich kann … nicht, ich …“
    „Du bist nicht gerne mit mir zusammen?“
    Er steckte die Zigarette zwischen seine Lippen und raufte sich die Haare. „Doch“, presste er hervor. „Doch, ich bin gerne mitdir zusammen. Sogar sehr gerne, ich … ich brauche nur etwas Abstand, wie man so schön sagt.“
    „Abstand? Wie albern, Alex! Du warst gerade mehrere Wochen von mir getrennt.“
    Er nickte. „Ja, ich weiß. Verdammt, so meine ich das auch nicht.“ Er machte einen tiefen Atemzug. „Ich habe dir ja bereits erklärt, dass ich keine feste Beziehung will, Linda. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Ich brauche meine …“
    „Freiheit?“, unterbrach sie ihn.
    „Ja … ja, meine Freiheit.“
    „Du bist ein erwachsener Mensch und kannst kommen und gehen, wie es dir gefällt. Ich habe dir schon gesagt, dass ich dich nicht aufhalten werde. Warum auch? Du würdest dich ja sowieso nicht aufhalten lassen, oder? Also geh doch einfach, wenn dir danach zumute ist.“ Ihre Stimme und ihr Gesicht wirkten kühl, verschlossen und absolut beherrscht und erinnerten ihn schmerzlich an ihre ersten beiden Begegnungen.
    Sie versteht nicht, was mein eigentliches Problem ist, dachte er. Sie war es, um die er sich sorgte. Es fiel ihm unendlich schwer, sie alleinzulassen, obwohl er gleichzeitig so weit wie nur möglich von ihr fortwollte. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum es ihm so schwerfiel, sich von ihr zu lösen. Ganz plötzlich fiel ihm ein, dass er sie noch immer nicht nach dem Grund für ihre Liaison mit Walter Michaelsen gefragt hatte. Überraschend kam die alte Wut

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