Eine Spur von Lavendel (German Edition)
ihm allein. Er lehnte sich ein wenig vor und drückte seine warmen Lippen auf ihre Wange. Linda schloss kurz ihre Augen und genoss diese sanfte Berührung. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und brachte sie dazu, sich ihm ganz zuzuwenden. „Möchtest du, dass ich hierbleibe, Linda?“
Seine Frage überraschte sie. Er stand nun so dicht vor ihr, dasssich ihre Körper fast berührten. Langsam glitten seine Hände von ihren Schultern die Arme hinab und umschlossen warm und beruhigend ihre kühlen Finger. Sein Blick schien sie ebenso festzuhalten, wie seine Hände es taten.
„Ich … ja …“ Ihr Blick löste sich aus dem seinen und wanderte durch den Raum. Schon vor einiger Zeit hatte sie sich fest vorgenommen, ihn niemals unter Druck zu setzen. Sie hatte viel zu große Angst davor, ihn dadurch wieder zu verlieren.
Mit seinem Zeigefinger hob er ihr Kinn. „Sag mir, wenn ich bleiben soll, Liebling.“
Jedes Mal, wenn er sie so nannte, wurden ihr die Knie weich. Sie nickte leicht. „Bitte … bleib heute Nacht hier“, flüsterte sie.
Endlich zog er sie in seine Arme. „Ich weiß verdammt noch mal nicht, warum du solche Schwierigkeiten damit hast, mir gegenüber deine Wünsche klar zum Ausdruck zu bringen, Linda. Bin ich so ein Ekel?“
Sie schluckte und schmiegte sich voller Erleichterung an seine Brust. „Natürlich bist du das nicht, aber ich … ich denke immer, ich könnte dich zu sehr drängen … und dann fühlst du dich vielleicht eingeengt und bevormundet von mir, Alex.“
Er hielt sie fest in seinen Armen und streichelte sanft über ihren Rücken in dem Versuch, so ihre Unsicherheit zu vertreiben. Es wurde immer schwieriger für ihn. Seit ihrem Zusammenbruch war es langsam, aber doch stetig schlimmer geworden. Sie vertraute ihm nicht, und ihm war klar, dass er selbst nicht unschuldig daran war. Er wusste nur zu genau, worauf sie so sehnsüchtig wartete, aber er war noch nicht bereit, es ihr zu geben. In manchen Momenten war er ganz kurz davor gewesen. Beim Sex – ja. Und er redete sich selbst ein, dass das der vollkommen falsche Augenblick sei, um die drei Worte zu sagen, auf die sie wartete und die ihm schon so oft in der letzten Zeit auf der Zunge gelegen hatten.
Nein, er brachte es noch nicht fertig. Und er wusste nicht, ob er es überhaupt jemals schaffen würde, denn er hatte diese verhängnisvollen Worte schon einmal zu einer Frau gesagt – und diese Frau hatte ihn zunächst betrogen und dann einen anderenMann geheiratet, während er gerade erst damit begonnen hatte, sich auf ein gemeinsames Leben mit ihr zu freuen. Der Schmerz war irgendwann vergangen, und er hatte ihr verziehen, aber diese schreckliche Zeit damals hatte sein ganzes Leben verändert.
„Alexander? Ist alles in Ordnung?“ Linda riss ihn aus seinen trübsinnigen Erinnerungen.
Erst jetzt bemerkte er, wie fest er sie an sich presste, und lockerte sofort seinen Griff. „Ja, entschuldige, alles in Ordnung.“ Er betrachtete ihr Gesicht, fuhr mit den Händen in ihr Haar und umfasste ihren Hinterkopf. „Du bist wunderschön, Linda. Wirklich wunderschön.“
Ihre Augen spiegelten tiefe Gefühle wider, dabei hatte er nur diese wenigen Worte gefunden. Es schmeichelte ihm, und er genoss das jäh aufflackernde Begehren, das er in ihrem Blick erkannte. Leicht strich er mit seinen Lippen über ihre Mundwinkel. Ihre körperlichen Reaktionen waren stets unverfälscht. Sie ließ ihrer Leidenschaft immer freien Lauf und hielt nichts zurück. Alexander liebte das. Er war hingerissen davon, wie ergeben sie auf seine Berührungen reagierte. Jedes Mal war ihre Hingabe absolut, und sie löste in ihm immer aufs Neue dieses besonders tiefe und maßlose Verlangen aus.
„Sag mir bitte immer, was du von mir willst“, raunte er. „Versprich es mir, Liebling.“
Ihre Lider waren halb geschlossen, und er konnte von ihrem Gesicht ablesen, wie sehr sie bereits danach hungerte, dass er sie leidenschaftlicher küsste. Dieser sehnsüchtige Ausdruck steigerte seine Erregung noch, und er atmete tief ein. Inständig hoffte er, sie würde ihn in so einem leidenschaftlichen Moment endlich einmal von sich aus darum bitten, sie zu küssen. Aber sie übernahm niemals die Führung, bat selten um irgendwas.
„Ja, Alex … ja, ich … verspreche es.“
Langsam löste er eine Hand aus ihrem Haar und ließ seine Finger streichelnd über ihren Nacken fahren, dann berührte er ihr Ohrläppchen, nahm es zwischen Daumen und Zeigefinger und massierte es
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