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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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kaum.“
    Monika erhob sich jetzt ebenfalls und ging um den kleinen Küchentisch herum zu Linda. Beschwichtigend legte sie die Hände auf die Schultern der viel kleineren Frau. „Hör mir mal gut zu. Ich habe jeden Tag mit ansehen müssen, wie sehr der Typ deinetwegen gelitten hat. Auch wenn er es tausendmal abstreitet, ich weiß, dass er dich liebt, und er wird es auch eines Tages zugeben müssen. Erst einmal allerdings sich selber gegenüber. Der Mann hat irgendein Problem damit, tiefere Gefühle zuzulassen, Linda, das ist alles. Wer weiß, wovor er solche Angst hat und warum. Vielleicht hat ihn irgendein böser Engel auf dem Gewissen, wie gesagt, wer weiß das schon. Sagst du ihm, dass du ihn liebst?“
    Linda nickte. „Ja, inzwischen tue ich das, sooft mir danach ist.“
    „Und wie reagiert unser Superhirn darauf?“
    „Manchmal sagt er gar nichts. Meistens nimmt er mich einfach nur in den Arm und sagt: Ich weiß, Kleines, oder so was in der Art.“
    „Verdammter Chauvi – aber er ist nun einmal so ungeheuer sexy!“ Monika setzte sich zurück an den Küchentisch und stützte missmutig ihr Kinn auf die Fäuste.
    „Ja, verdammter, sexy Chauvi“, wiederholte Linda und lächelte unwillkürlich. „Ich glaube, du tust mir wirklich gut, Monika.“
    Die jüngere Frau grinste breit. „Entschuldige bitte meine Offenheit. Meistens kann ich einfach nicht anders und plaudere unüberlegt drauflos.“
    Linda hob ihre Hände. „Das ist es ja gerade, was mir an dir so gefällt.“
    Auch das gemeinsame Essen verlief äußerst unterhaltsam. Alexander war zunächst etwas irritiert, weil die beiden Frauen sich plötzlich so ungeahnt gut verstanden, aber schließlich nahm er es ausnahmslos mit Humor. Nachdem Monika am späten Abend aufgebrochen und Charlotte längst im Bett war, sprach er Linda darauf an. „Ihr habt euch ja blendend verstanden. Das hätte ich nach eurer ersten Begegnung eigentlich nicht mehr erwartet.“
    Linda schmunzelte und nickte. „Monika ist echt witzig. Wir haben heute Nachmittag viel Spaß miteinander gehabt. Während wir zusammen gekocht haben, jagte ein Lachkrampf den nächsten. Ich habe mich wirklich köstlich mit ihr amüsiert. Ich glaube, morgen werde ich sogar Muskelkater im Bauch haben.“
    Es war Linda nicht verborgen geblieben, dass Alexander zu Beginn des Abends alles andere als entspannt gewesen war. Sie hatte beschlossen, ihm die Frage zu stellen, die ihr schon seit einiger Zeit auf der Seele lag. Monika hatte zwar vorhin gesagt, dass sie ihre Reize erfolglos bei Alexander eingesetzt hatte, aber Linda wollte genau das auch von ihm selbst hören. Außerdem war sie nicht mehr so ganz sicher, ob Monika sie vielleicht nur geschont hatte. Es war ihr einfach viel zu wichtig, in diesemPunkt klare Verhältnisse zu haben. Schließlich lag es nach dem heutigen Tag durchaus nahe, dass Monika Kaminski zu einer gemeinsamen Freundin werden könnte. „Hast du irgendwann mal was mit ihr gehabt, Alex?“
    Seine Augen wurden schmal, hielten aber ihrem fragenden Blick stand. „Würdest du mir denn glauben, wenn ich dir sagte, dass sie mich eines Abends tatsächlich zunächst mit Bordeaux abgefüllt und es dann versucht hat, aber ohne Erfolg?“
    „Mhm, eigentlich eher nicht.“
    Lächelnd nickte er. „Siehst du! Deshalb kannst du von mir auch keine Antwort auf diese Frage erwarten. Ich bin nämlich ein von Grund auf ehrlicher Mensch.“
    Gegen ihren Willen musste Linda grinsen. „Du willst mir weismachen, es ist genau so gewesen?“
    „Frag Monika. Ich kenne sie schon ganz gut. Sie wird dir ehrlich antworten.“ Er erhob sich aus seinem Sessel und ging zu ihr hinüber. Linda stand an der offenen Terrassentür und sah hinauf in den nächtlichen Sommerhimmel. „Es war zwar in der Phase, als wir zwei keinen Kontakt mehr zueinander hatten, aber ich habe tatsächlich widerstanden. Das heißt, es fiel mir nicht schwer, denn ich habe immer nur an dich denken müssen. Die ganze Zeit.“ Es war ihm wichtig, dass sie das wusste.
    Linda antwortete nicht, sie nickte nur, um ihm zu zeigen, dass sie ihm glaubte. Zärtlich schob er seine rechte Hand von hinten in ihr Haar. Seine Finger bewegten sich spielerisch darin. Er war völlig verrückt nach ihrem Haar. „Ich werde dann auch nach Hause fahren, Ballerina. Es ist schon nach elf.“
    Sie sehnte sich nach seiner Umarmung, versagte sich jedoch, ihn darum zu bitten, bei ihr zu bleiben. Die Entscheidung, wo er die Nacht verbringen würde, überließ sie stets

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