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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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hört sich gut an. Der Bursche scheint die allererste Wahl zu sein.«
    »Und er ist ein Indianerfreund«, fügte O’Grady hinzu.
    Sie nahmen sich von den Keksen und aßen. Es kam eine lebhafte Plauderei in Gang. So erfuhr Lassiter, dass Martin seinen leiblichen Vater verabscheute, weil der es nicht lassen konnte, sich an krummen Geschäften zu beteiligen. Das war auch der Grund für die Scheidung der Eltern. George Kelly, der jetzt irgendwo bei der Eisenbahn arbeitete, hatte seit Jahren nichts mehr von sich hören lassen. Es hieß, er würde bis heute in illegale Geschäfte verstrickt sein.
    Lassiter wurde hellhörig. »Was sind das für Geschäfte, die Kelly betreibt?«, hakte er nach.
    O’Grady stellte seine Tasse ab. »Meistens geht es um Ausrüstungen und Lebensmittel, die von der Regierung für die Indianer im Reservat zur Verfügung gestellt werden. Über Strohmänner kauft Kelly ganze Paletten für einen Spottpreis auf, dann verhökert er sie mit astronomischem Gewinn weiter. Er ist sehr schlau, und bisher hat ihm noch keiner etwas nachweisen können.«
    Unwillkürlich dachte Lassiter an den Indianeragenten Chuck Bryceman, den er hinter Gitter gebracht hatte. Es war durchaus denkbar, dass es eine Geschäftsbeziehung zwischen Bryceman und Kelly gab.
    Lassiter nahm sich vor, die Augen offen zu halten.
    Aber vorher musste er noch einige dieser köstlichen Dexter-Kekse knabbern.
    ***
    Sie kehrten zu dritt ins Reservat zurück. Zu Hinto und Paisley hatte sich Georges Kellys Auftragskiller gesellt.
    Beau Rivage war hochzufrieden. Jetzt war er an Ort und Stelle, ohne dass sein Dasein besonders auffiel. Hinto hatte sich bei Will Paisley für ihn eingesetzt. Rivage hatte gefragt, ob er sich das Indianerdorf mal aus der Nähe anschauen konnte, er wolle etwas über die Sitten und Gebräuche lernen.
    Paisley, sichtlich froh darüber, dass sein Schützling nicht am Hangman’s Tree geendet war, hatte der Bitte nachgegeben.
    Rivage war guter Dinge. Jetzt brauchte er nur auf eine günstige Gelegenheit zu warten, und schwupps! hatte Lassiter eine Kugel im Kopf.
    Damit hatte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er hatte den Auftrag von seinem Förderer, George Kelly, erfüllt und gleichzeitig seine Mitmenschen aufhorchen lassen. Sobald Lassiter hinüber war, konnte er seine eigenen Wege gehen – die Wege eines Revolvermannes, von dessen Bravourstücken man bald in allen diesseits des Missouri zu lesen war.
    Von dieser Vorstellung berauscht, beschloss Rivage, sich eine satte Portion Whiskey zu genehmigen, bevor er sich zum Schlafen legte.
    Es war spät am Abend, als sie ankamen.
    Die Indianer standen vor ihren Hütten und in kleinen Gruppen beieinander und palaverten angeregt. Hin und wieder warf jemand einen neugierigen Blick auf die Neuankömmlinge. Auf dem großen Platz in der Mitte des Dorfes loderte ein Lagerfeuer.
    In der Baracke des Indianeragenten brannte kein Licht. Vor dem Haus kauerte Leotie, die jüngste Tochter des Häuptlings. Mit einem Stock malte sie Figuren in den Sand.
    »Nanu?« Paisley wunderte sich. »Alle ausgeflogen? Wo ist Lassiter? Wo ist Miss Barrow?«
    Leotie antwortete nicht. Mit zusammengekniffenen Augen taxierte sie den Mann an Paisleys Seite.
    Beau Rivage gab sich leutselig. »Hallo, rote Lady, ich bin Beau Rivage. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein sehr hübsches Mädchen bist?«
    Sie überging die Frage und wandte sich an Paisley. »Warum ist dieser Mann hier? Was will er?«
    »Wir sind Mr. Rivage zu großem Dank verpflichtet«, gab der Agent zurück. »Ohne sein beherztes Eingreifen wäre Hinto jetzt in den Ewigen Jagdgründen, bei seinen Vätern.«
    Leotie war skeptisch. »Wie? Er hat Hinto gerettet?«
    »Sie wollten mich aufhängen«, ergriff Hinto das Wort. »Ich stand vor dem Sheriffhaus und wartete auf Mr. Paisley. Da tauchte diese Meute auf. Einer warf mir ein Lasso um den Hals. Sie brachten mich zum Hangman’s Tree .«
    »Mr. Rivage feuerte einen Schuss ab, um mich und den Sheriff auf die Sauerei aufmerksam zu machen«, sagte Paisley und reichte Hinto die Zügel seines Pferdes.
    Der Navajo nahm auch Rivages Pferd und verschwand mit den Tieren um die Ecke.
    Beau Rivage bemühte sich, einen manierlichen Eindruck zu machen. Auf keinen Fall durfte jemand merken, dass er die Rothäute verabscheute. Schlimm genug, dass dieses Indianerweib ihn durchschaut hatte. Entweder hatte sie einen sechsten Sinn oder sie kannte ihn von irgendwoher.
    Rivage musterte sie verstohlen,

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