Eine stuermische Affaere
würde. Wenn Cat wieder in seinen Armen lag, war sie im Handumdrehen verloren – Widerstand zwecklos. Dann konnte er sich endlich nehmen, was ihm zustand …
Die Mauer, hinter der sie sich versteckte, würde er in Grund und Boden treten, bis der Weg zur ultimativen Rache endlich frei war.
7. KAPITEL
Das Hotel Zentenas war ein großartig restaurierter Palast, der im späten vierzehnten Jahrhundert entworfen worden war, um die Bedürfnisse des reiselustigen europäischen Hochadels zu befriedigen. Die eindrucksvolle Fassade war hell erleuchtet, und die Laternen spiegelten sich jenseits der schmalen Außenterrasse, die von Blumenkübeln und Zierhecken umsäumt war, im Wasser des Kanals.
Als sie am hoteleigenen Anlegeplatz hielten, musste Cat Nicholas’ Hilfe beim Aussteigen doch in Anspruch nehmen. Das Boot schaukelte stark, und er hielt ihre Hand fest, bis sie sicher auf festem Boden stand.
„Gut so?“, erkundigte er sich überflüssigerweise.
„Ja, vielen Dank“, sagte sie trocken und entzog ihm ihre Hand. Eilig gab sie vor, sich ganz auf das beeindruckende Gebäude konzentrieren zu wollen.
Die schwere Eingangstür stand offen, und als sie das Foyer betraten, wurde Cat buchstäblich von ihrer majestätischen Umgebung erschlagen. Gigantische Muranoglas-Kronleuchter hingen von der Decke und warfen ihr spektakuläres Licht auf teure Perserteppiche und Marmorfußböden. Kerzenschein flackerte in den einzelnen Sitznischen unter hohen Fenstern, und die antiken Möbel und Sitzgelegenheiten sorgten für eine gediegene und trotzdem einladende Atmosphäre. Am hinteren Ende der Eingangshalle befand sich die Rezeption, direkt neben einer breiten Freitreppe, die in den ersten Stock führte.
Hier war ein alter Palast renoviert worden, ohne etwas von seinem Charme und seiner Authentizität einzubüßen. Cat war hingerissen.
„Ich fand dein Hotel in London schon beeindruckend, aber das hier ist etwas ganz Besonderes“, schwärmte sie begeistert.
„Ich muss zugeben, dieses ist auch mein persönlicher Favorit“, gab Nicholas lächelnd zu. „Sein Flair ist einzigartig.“
Bevor Cat darauf antworten konnte, eilte schon der Hotelmanager auf sie zu. „Nicholas, wie schön, dich wiederzusehen.“ Die Männer schüttelten sich die Hände.
„Ebenfalls, Antonio“, gab Nicholas grinsend zurück und stellte dann seine Begleitung vor.
Antonio Belgravi war ein hochgewachsener Italiener von Ende dreißig. Seine dunklen Augen leuchteten interessiert auf, als er Cat begrüßte. „Miss McKenzie, es ist in der Tat eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen“, sagte er galant und führte zu Cats Überraschung ihre Hand an seine Lippen.
„Bitte nennen Sie mich Cat, das tut jeder“, bot sie schüchtern an. Antonios herzliche Art überforderte sie etwas.
Nicholas bemerkte die rosafarbenen Flecken auf Cats Wangen und wurde allmählich ungeduldig. „Wir haben noch ein paar geschäftliche Dinge zu besprechen, Antonio, und dann wollen wir essen. Du hast doch alles arrangiert?“
„Ja, selbstverständlich.“ Er strahlte Cat an. „Bitte, gehen wir erst mal in mein Büro.“
Während sie den beiden Männern folgte, konnte Cat nicht umhin, sie miteinander zu vergleichen. Sofort fiel ihr auf, dass Nicholas sogar noch etwas größer als Antonio war. Zudem gefiel ihr sein muskulöser Körperbau, den sie in diesem Moment schamlos bewundern durfte, um einiges besser als die schlanke Gestalt des Italieners.
Ich muss endlich aufhören, ständig so zu denken!, ermahnte sie sich.
Im Vorbeigehen betrachtete sie die Schaufenster einiger Boutiquen, um sich abzulenken.
Während der folgenden Stunde kam Cat zum Glück kaum dazu, sich auf etwas anderes als die Kampagne zu konzentrieren. Sie war vollkommen in ihrem Element, als sie nach einer ersten Besprechung in Antonios Büro durch den Ballsaal schlenderten, um weitere Ideen für die Werbestrategie zu sammeln. Jetzt stand sie mitten im Saal und drehte sich übermütig um ihre eigene Achse.
„Das ist einfach atemberaubend!“, rief sie. „Für unsere Zwecke ist es perfekt. Man kann die Geschichte förmlich atmen.“ Sie begutachtete die hohen Wände und Decken, die mit Blattgold und Malereien verziert waren. „Veranstalten Sie hier noch immer Maskenbälle?“, fragte sie Antonio.
„Oh, ja. Zur Zeit des Karnevals haben wir viele Maskenbälle. Sie sollten dabei sein. Die historischen Kostüme sind wahrlich sehenswert. Wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, Sie sehen bestimmt
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