Eine stuermische Affaere
Privates und Berufliches miteinander vermischte. Zudem konnte das Gerücht aufkommen, Cat hätte sich für ihre Karriere flachlegen lassen!
Nicholas hatte sich ohne Widerspruch darauf eingelassen, ihre Affäre geheim zu halten. Er hatte sogar selbst vorgeschlagen, nicht einmal Freunde und Familie einzuweihen, weil das leicht die Aufmerksamkeit der Presse erregt hätte.
Cat war es nur recht, ihre Privatsphäre um jeden Preis zu schützen. Sie wollte auf keinen Fall in der Zeitung einen Klatschartikel über ihre Familie und das Testament ihres Großvaters lesen. Und so war sie auf einmal zu Nicholas’ heimlicher Geliebten geworden.
Gedankenverloren starrte sie auf die Papiere, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Ihr war schlecht, aber das war in letzter Zeit nichts Ungewöhnliches. Die ganze Woche über kämpfte sie schon mit einer unterschwelligen Übelkeit. Vermutlich machte eine Viruserkrankung im Büro die Runde. Claire hatte die ganze letzte Woche deswegen gefehlt.
„Entschuldige, Claire. Wann brauchst du die fertigen Entwürfe?“
„Du könntest sie wohl nicht bis zur Besprechung heute Abend vorlegen?“
Amüsiert sah Cat ihre Kollegin an. „Das gibt mir nicht gerade viel Zeit.“
„Ich weiß.“ Claire schnitt eine Grimasse. „Tut mir leid. Ich war in letzter Zeit nicht ganz bei mir.“
„Kein Wunder. Dir ging es ja auch nicht gut“, sagte Cat verständnisvoll. „Keine Sorge, überlass das nur mir!“
„Danke.“ Ihre Kollegin strahlte. „Cat, du siehst auch ein bisschen mitgenommen aus. Fühlst du dich nicht wohl?“
„Es geht schon. Obwohl ich befürchte, mich irgendwie mit diesem Virus angesteckt zu haben.“
Claire wurde rot. „Das kann ich mir kaum vorstellen.“ Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Ich glaube nicht, dass eine Schwangerschaft ansteckend ist.“
Überrascht starrte Cat sie an. „Du bist schwanger? Im Ernst?“
Claire nickte begeistert und legte ihren Finger an die Lippen. „Erzähl bitte noch niemandem davon! Es soll im Büro nicht die Runde machen, dafür ist es noch zu früh.“
„Meine Güte! Herzlichen Glückwunsch, Claire!“
„Danke. Ich muss gestehen, zuerst war es ein Schock für mich. Es muss auf der Hochzeitsreise passiert sein. Ich habe anfangs geglaubt, ich hätte mir eine Grippe eingefangen. Ich war todmüde, und ständig war mir schlecht. Jedenfalls habe ich mir dann einen Schwangerschaftstest besorgt, und der war positiv. Martin freut sich wie verrückt!“
Es regnete noch immer, als Cat Feierabend machte. Sie stand im Foyer der Agentur und beobachtete, wie der Regen die Glasfassade entlangrann und über den Gehsteig floss. Es waren fünfzehn Minuten zu Fuß bis zur U-Bahn, und sie würde ganz sicher nass bis auf die Knochen werden. Und an einem Freitagabend war es nicht so leicht, ein Taxi zu bekommen. Außerdem wollte sie noch einen Stopp bei der Apotheke einlegen.
Sie war noch nicht sehr weit gekommen, als sie bemerkte, dass ihr ein Wagen folgte. Auf dem Absatz drehte sie sich um und erblickte Nicholas’ Limousine. Das Fenster der Beifahrertür glitt nach unten.
„Mr. Zentenas bat mich, Ihnen meine Dienste anzubieten. Ist das akzeptabel für Sie?“
Die höfliche Frage des Chauffeurs traf Cat unvorbereitet. „Reizend von Ihnen, aber das ist nicht nötig. Ich muss noch etwas einkaufen.“
„Ich kann Sie zum Einkaufen fahren. Mr. Zentenas sagte, ich solle sie überall hinbringen, wohin sie wollen.“
„Und mich dann hinterher in seinem Hotel abliefern?“
„Ich kann nicht ausschließen, dass Mr. Zentenas sich das zumindest wünscht.“ Der Fahrer zuckte die Schultern. „Aber ich stehe Ihnen zur Verfügung, Miss McKenzie, und hier draußen werden sie nur durchnässt. Warum steigen Sie nicht ein und machen es sich bequem?“
Einen Moment lang zögerte Cat, dann gab sie schließlich nach. „Okay, vielen Dank.“
Was soll’s?, dachte sie, als sie sich auf die gemütliche Rückbank fallen ließ. Der Wagen ist hier, dann kann ich ihn ebenso gut benutzen.
Nicholas saß hinter seinem Schreibtisch in seiner Hotelsuite. Er musste noch einen Berg Post durcharbeiten, aber da Cat jeden Augenblick hier auftauchen konnte und er vorher unbedingt noch mit seinem Privatdetektiv sprechen wollte, schob er die Briefe beiseite und griff zum Telefon.
„Keith, hier ist Nicholas Zentenas.“ Er wollte keine Zeit mit Small Talk verschwenden. „Gibt es etwas Neues, das ich wissen sollte?“
„Nein, rein gar nichts. Ich bin Miss
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