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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schiff, welches die Esperance aufzuhalten wagte, von der englischen Marine - die zurzeit die Weltmeere beherrschte - in Obhut genommen werden würde. Obwohl sie sich nur schwer vorstellen konnte, dass irgendjemand sich ihr in den Weg stellen würde, hatte sie trotzdem Befehl gegeben, die Mannschaft zu bewaffnen und auch die Schusswaffen vorbereiten zu lassen. Zwei Worte aus ihrem Munde, und die Kanonen würden gefechtsbereit sein.
    Bisher hatte sie diese zwei Worte nur selten aussprechen müssen. Die Schusswaffen der Esperance waren ganz besonders tödlich. Aber noch nie hatte sie den Anblick zerstörter, zerbrochener und versenkter Schiffe geschätzt. Die Wracks der Natur waren schon schlimm genug. Feuern würde sie also nur, sofern der feindliche Kapitän ihr keine andere Wahl ließ. Mehr als nur ein Mal war sie gezwungen gewesen, so zu handeln, und sie wusste, dass sie es wieder tun würde, wenn es der einzige Weg war, ihr Schiff und ihre Mannschaft zu schützen.
    Schon bei der bloßen Drohung würde sie handeln, denn als Kapitän war es ihre oberste Pflicht, die Sicherheit des Schiffes und der Mannschaft zu gewährleisten.
    Ihr Rundgang hatte sie wieder auf das Vorschiff geführt. Als sie sich zu Logan an die Reling gesellte, gerieten andere Schiffe ins Blickfeld.
    Er nickte zu ihnen hinüber.
    » Gesellschaft.«
    Sie musterte die Segel, konnte aber aus der Entfernung nur wenig erkennen.
    »Das überrascht mich nicht. Wir befinden uns im Kanal, das heißt, wir durchqueren gerade die am meisten befahrene Seestraße der Welt.«
    Linnet lehnte sich an die Reling, schaute ihn an und bemerkte, dass er die Kanonenschlitze weiter unten betrachtete.
    »Ich bin aufs untere Deck gegangen und habe mir deine Kanonen angeschaut.« Er warf ihr einen Blick zu. »Sie sind nicht wie üblich aufgestellt.«
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf.
    »Mein Vater hat dieses Schiff gebaut, das vierte seines Namens. Er hat immer darauf geachtet, Verbesserungen durchzuführen, und eine bestand darin, eine andere Art Plattform für die Kanonen zu entwickeln, jedenfalls für die Kaliber, die Barken unserer Größe mitführen. Die Plattform erlaubt es, die Waffe in einem größeren Grad zu schwenken als auf anderen Schiffen. Durch die wechselnden Positionen und die Bauart der Luken ist die Esperance in der Lage, wirkungsvoll zu feuern, bevor wir die übliche Breitseite erreicht haben. Das versetzt uns in die Lage, zuerst von der Gegenseite aus zu schießen.«
    »Könnt ihr trotzdem noch volle Breitseite feuern?«
    »Und uns sogar in einen Winkel nach Achtern drehen. So haben wir mehr Freiheit im Kampf. Ganz gleich, ob das andere Schiff auf uns zukommt oder ob wir es jagen.«
    »Welches ist die schwerste Kanone an Bord?«
    Logan war ein wenig überrascht, dass sie die Antwort kannte. Es entspann sich ein beinahe beunruhigendes Gespräch über Geschütze. Niemals hätte er es für möglich gehalten, solch ein Gespräch mit einer Frau führen zu können.
    Anschließend hüllten sie sich in angenehmes Schweigen. Nebeneinander lehnten sie sich an die Reling und schauten auf die See hinaus, auf die Segel der sieben anderen Schiffe, die sie unter dem grauen Himmel über die Wellen fahren sehen konnten.
    Eine Weile hatten sie zugeschaut, als drei Schiffe den Kurs änderten und einige Segel strichen, während andere Segel setzten, um den Wind einzufangen.
    Linnet richtete sich langsam auf.
    Logan musterte ihr Gesicht, sah den angespannten Eifer, mit dem sie die drei Schiffe verfolgte.
    Dann presste sie die Lippen zusammen.
    »Verdammt!« Sie sah noch einmal genauer hin und dann zu ihm. »Diese Idioten! Sie kommen zu uns.« Ihr Blick ging wieder auf die Schiffe. Verzweiflung breitete sich auf ihrer Miene aus. »Wenn sie näher kommen, erinnern sie sich vielleicht daran, was die Flagge zu bedeuten hat ... aber bestimmt haben sie sie schon gesehen, und ich werde nicht das Risiko eingehen, dass sie ihr Gedächtnis erst wiederfinden müssen.«
    Sie wirbelte herum, dass die Stiefelabsätze auf dem Holz knirschten, und eilte auf den hinteren Teil des Schiffes.
    »Alle Mann an Deck!« Ihre Stimme war laut und klar. »Klarmachen zum Gefecht!«
    Unten brach ein Donnergrollen aus, als die Männer die Treppe hinaufpolterten und sich über das Deck ergossen, sich die Säbel und die Patronengurte umbanden, ihre Pistolen und Messer überprüften, die Kurzschwerter und Dolche, als sie sich das lange Haar zurückbanden und die Umhänge umwarfen. Viele schwangen sich

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