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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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direkt in die Takelage, kletterten mit konzentrierter Aufmerksamkeit in bestimmte Positionen der Spiere.
    Logan konnte hinschauen, wo er wollte, überall stürzten sich die Männer mit nur einer einzigen Absicht in die Arbeit. Jeder wusste genau, wo er gebraucht wurde und was er zu tun hatte. Niemand fragte, warum man nach ihnen verlangt hatte; wie eine exzellent gedrillte Kompanie schwangen sie sich in eine gefechtsfertige Formation.
    Er folgte Linnet, so gut er konnte, und fing den Blick auf, den sie über ihre Schulter warf.
    »Du bist am besten bei mir am Steuerrad aufgehoben.«
    Er wusste, dass sie eigentlich ausdrücken wollte, dort würde er den Männern nicht im Weg herumstehen; aber er wollte nicht widersprechen. Logan schloss zu ihr auf und heftete sich ihr an die Fersen, als sie sich duckte und sich den Weg unbeirrt durch das organisierte Chaos auf dem Hauptdeck der Esperance bahnte.
    Just in dem Moment, als Linnet das Fußende der Treppe zum Achterschiff erreicht hatte, tauchte Jimmy mit ihrem Dolch und Gürtel auf. Sie schnappte sich die Dinge und bot Logan einen kleinen Einblick in die Seele der Segelgöre, die sie einst gewesen war, als sie schneller als ein Affe die Sprossen hochkletterte.
    Er dankte dem Impuls, der dafür gesorgt hatte, dass er sich den Säbel umgegürtet hatte, bevor er das Deck betrat, und folgte ihr. Wie üblich steckte sein Dolch im linken Stiefel.
    Als er Linnet erreicht hatte, hatte sie sich ebenfalls einen Säbel umgebunden und bereits wieder nach dem Steuerruder gegriffen. Logan bezog Stellung hinter ihrer rechten Schulter und bemerkte überrascht, dass das Deck, welches noch Sekunden zuvor wie ein Meer sich überstürzender Körper gewesen war, jetzt als Inbegriff ruhiger Gefechtsbereitschaft vor ihm lag und alle Männer bereit auf ihren Posten standen.
    Mit einem Auge auf Linnet beobachtete die Crew die drei sich nähernden Schiffe - denn daran, dass sie sich näherten, bestand kein Zweifel mehr. Griffiths an ihrer Linken hob ein Fernglas vor die Augen.
    »Die Dreckskerle fahren im Kreis, um achtern aufzulaufen. Sie haben schussbereite Pfeile, in Pech getunkt, und Pechpfannen an Deck und gefechtsbereite Bogenschützen. Sieht so aus, als wollten sie sich anschleichen und dann, wenn sie in Reichweite sind, unsere Segel zerstören, uns zur Langsamkeit zwingen und dann entern.«
    Linnet schnaubte.
    »Sie sind kleiner und schneller als wir«, erklärte sie kurz darauf, »aber sie haben nicht das, was sie brauchen, um uns zu überwältigen. Hör zu, ich erkläre dir, was wir machen.«
    Sie sprach in einem klaren, entschlossenen, aber gleichmäßigen Tonfall und hielt dann inne, um sich ihre Worte von Griffiths laut wiederholen zu lassen. Bootsmann Claxton, der sich mittschiffs aufhielt, rief sie dann nochmals aus, sodass die gesamte Crew sie hören konnte.
    Als Claxton schwieg, fuhr Linnet fort, legte aber hin und wieder eine Pause ein, um ihren Befehl durch Griffiths und Claxton weitermelden zu lassen.
    »Drei feindliche Schiffe draußen. Sämtlichst Fregatten und so schnell, wie Fregatten sein können. Keine Flaggen. Daher können wir nicht wissen, wie erfahren sie in diesen Gewässern sind. Ungeachtet dessen machen zwei kehrt, um achtern aufzukommen, um in Pfeilschussweite zu gelangen und unsere Segel zu zerstören. Wahrscheinlich nehmen sie an, dass sie uns flankieren und einquetschen können, um dann zu entern. Das werden wir selbstverständlich nicht geschehen lassen. Sobald sie näher kommen, werden wir volle Segel setzen. Genau wie sie es von uns erwarten, so als ob wir versuchen, ihnen davonzufahren. Sie werden uns nachjagen und ebenfalls volle Segel setzen, um uns zur Strecke zu bringen. Aber wir ergreifen nicht die Flucht. Genau im passenden Moment werden wir hart Backbord wenden und den Bug des einen Schiffes seitlich schneiden. Dabei werden wir sie unter Feuer nehmen. Unsere Segelwechsel müssen geschickt ablaufen, denn wir werden volle Fahrt aufnehmen. Macht euch also bereit.«
    Sie blickte sich um.
    »Sobald wir sie passiert haben, sind wir in der Lage, das dritte Schiff zu verfolgen. Dasjenige, das im Moment noch steuerbords zurückliegt. Höchstwahrscheinlich hat es den Befehlshaber an Bord. Wenn sie uns die Gelegenheit bieten, werden wir das Schiff entern und ihn gefangen setzen. Aber bis es so weit ist, müssen wir auf das andere Schiff ein Auge haben, auf dasjenige, welches wir bei der Wendung zurückgelassen haben. Bis es bei uns ist, müssen wir das

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