Eine stuermische Braut
den Hauptstraßen bewegen werden.«
Deverell lehnte sich zurück.
»Das wäre auch mein Plan, bis wir Grund haben, uns anders zu entscheiden.«
»Einverstanden«, stimmte Phoebe zu, »heute ist der sechzehnte. Damit bleibt euch noch morgen, um Vorbereitungen zu treffen und alles zu arrangieren. Übermorgen reist ihr dann nach Bath ab.«
Alle nickten. Charles blickte Phoebe an, dann Penny neben sich.
»Ich kann es immer noch kaum glauben, dass Minerva dich und die Kinder eingeladen hat und auch die anderen Frauen mit ihren Kindern, damit ihr euch in Elveden zu uns gesellen könnt.«
»Minerva«, erläuterte Penny für Linnet und Logan, »ist Royce’ Duchess und darüber hinaus eine ausgesprochen kluge und vernünftige Frau. Und inzwischen ist sie die größte der grandes dames, weshalb wir die Einladung unmöglich ausschlagen können.«
»Ganz besonders dann nicht, wenn diese Einladung so perfekt mit euren eigenen Wünschen übereinstimmt«, bemerkte Deverell ziemlich beißend.
Phoebe hatte Mühe, nicht die Lippen zu verziehen, als sie ihrem Mann die Hand tätschelte.
»In der Tat. Ganz besonders dann nicht.« Sie schaute Penny an. »Wenn sie übermorgen abreisen«, ihr Blick fiel auf Deverell, »dann kann ich doch damit rechnen, dass du bei Tagesanbruch fort bist?«
Er nickte.
»Wir sollten im Morgengrauen aufbrechen, wenn nicht schon etwas früher. Denn falls irgendwelche Überraschungen auftreten, sollten wir sie auf unserer Seite haben.«
»Nun«, Phoebe schaute Penny an, »dann sehe ich keinen Grund, warum wir nicht eine Stunde später oder so aufbrechen könnten.«
Unruhig rutschte Logan hin und her, als er es sich vorstellte.
»Wenn es möglich ist, sollten Sie vielleicht lieber ein paar Stunden warten. Mindestens.« Sein Blick schweifte von Deverell zu Charles. »Wir müssen annehmen, dass die Sekte uns hier ausfindig macht und uns beobachtet. Wie sollen wir uns dann verhalten? Wenn wir aufbrechen, werden sie uns natürlich folgen. Aber es wäre vorzuziehen, dass sie keinerlei Hinweis darauf erhalten, irgendjemand anders könnte kurz nach uns abreisen.«
»Falls sie daran denken, Geiseln zu nehmen?«, fragte Charles.
»Wir dürfen nichts riskieren.« Logans Blick fiel auf Phoebe. »Mit den Vorbereitungen und allem, was von außerhalb der Halle gesehen werden könnte, sollten Sie erst anfangen, wenn wir seit mindestens zwei Stunden verschwunden sind. Falls es noch andere Leute gibt, die weiter oben an der Straße auf uns warten, können unsere Observanten bei unserer Abreise ruhig eine Weile dort herumlungern. Wenn hier dann nichts mehr passiert, werden sie nicht bleiben, sondern sich an unsere Fersen heften.«
Charles und Deverell nickten beide nachdrücklich.
»Genau das müsst ihr tun.« Charles schaute seine Frau an. »Wo wollt ihr unterwegs einkehren?«
Penny und Phoebe wechselten Blicke.
»Bis zur ersten Nacht wollten wir es nach Andover schaffen. Das sollte uns möglich sein«, sagte sie und fuhr fort, als Phoebe nickte, »dort gibt es ein sehr großes Hotel, in dem wir mit unseren Wachen in der Nähe zweifellos in Sicherheit sind. Am zweiten Tag reisen wir durch London nach Woodford.«
»Noch ein sehr großes Hotel, und wieder sind viele Leute in unserer Nähe«, mischte Phoebe sich ein, »was heißt, dass wir Elveden bequem am vierten Tag erreichen können. Wir sind dort, um euch zu begrüßen, wenn ihr eintrefft.«
Charles verzog das Gesicht. »Ich nehme an«, sagte er zu Deverell, »dass wir nicht mehr tun können, als euch mit Wachen zu umgeben, da ihr bestimmt nicht damit einverstanden seid, auf die Reise zu verzichten.«
Penny lächelte bestätigend. »Wir nehmen alle Wachen, so viele, wie du uns zur Verfügung stellen willst. Allerdings möchte ich dich darauf hinweisen, dass wir ohnehin schon einer königlichen Prozession ähneln.«
Charles brummte ein paar Worte in sich hinein.
Linnet stellte eine Frage über Elveden Grange, und das Gespräch driftete in ein weniger gefährliches Fahrwasser.
Linnet überließ die drei Männer ihren Erinnerungen an den Krieg und an die Rolle, die sie jeweils darin gespielt hatten. Reif für die Nachtruhe stieg sie zusammen mit Phoebe und Penny die Treppe hinauf. Der Tag war mehr als ereignisreich gewesen; abgesehen davon, dass er sie körperlich beansprucht hatte, gab es jede Menge Dinge, die sie Revue passieren lassen und verdauen musste. Oben an der Treppe trennte sie sich von den anderen beiden und fand den Weg in ihre sehr bequeme
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