Eine stuermische Braut
leeren Dessertteller abgeräumt worden waren.
»Das heißt also, dass Ihre Mission darin besteht, Sie auf die Flucht zu schicken und damit einen Köder auszulegen?«, fragte Deverell, nachdem die Lakaien sich zurückgezogen hatten.
Logan nickte.
»Danach zu urteilen, wie Royce die vier einzelnen Fährten dieser Aktion verfolgt«, fügte Charles hinzu, »vermute ich fast, dass Delborough auch als Köder agiert. Bei Hamilton bin ich mir nicht so sicher.«
Logan dachte über seine Kameraden nach, über Gareth und insbesondere über Rafe, über den er immer noch keine gesicherten Informationen besaß. Er bewegte sich unruhig und schaute über den Tisch zu Deverell, dann wieder zu Charles hinüber.
»Und was jetzt? Wohin jetzt von hier aus?«
Deverell zog die Brauen hoch und schaute Phoebe am anderen Ende des Tisches an.
»Vielleicht sollten wir uns in den Salon zurückziehen, um weitere Pläne zu schmieden.«
Phoebe nickte entschlossen.
»Ja, das sollten wir tun. Abgesehen von allem anderen möchten wir Ladys euch Gentlemen nicht beim Port euren Geheimnissen überlassen. Bring die Karaffe mit, wenn du alkoholische Getränke möchtest.«
Deverell erkundigte sich kurz bei Charles und Logan, aber da weder der eine noch der andere das Verlangen nach weiterer Stärkung verspürte, ließen sie die Karaffen auf der Anrichte stehen und hefteten sich den Ladys an die Fersen, die in den Salon vorangingen.
Sie wurden noch kurz gestört, als die Kinderfrauen Deverells und St. Austells Kinder ins Zimmer brachten, um Gute Nacht zu sagen. Logan sah Linnet lächeln und drückte Charles’ kleinen Söhnen die Hand, anschließend Deverells ältester Tochter und seinem Sohn. Ja, gestand er sich ein, sie ist wirklich Schiffskapitän, und ja, ihr Schiff ist richtig groß und hat viele Segel, es segelt richtig auf dem offenen Ozean und ist nicht nur ein kleines Segelboot, und dass sie bis jetzt niemandem befohlen hatte, über die Planke zu schreiten ...
Zufrieden lächelten die Kinder über das ganze Gesicht, verbeugten sich und knicksten und riefen im Chor »Gute Nacht«.
Penny und Phoebe reichten ihre jüngsten Kinder - Pennys Tochter und Phoebes zweite Tochter - an ihre Ehemänner weiter, die die beiden sanft in den Armen schaukelten, sie küssten und herzten und schließlich den wartenden Kinderfrauen in die Arme drückten.
Als sich die Tür hinter der kleinen Kavalkade geschlossen hatte, schaute Phoebe ihren Ehemann eindringlich an.
»Gut. Und jetzt sprich mal ein offenes Wort und verrate uns, wie deine Befehle lauten.«
Charles musterte Deverell und zog die Brauen hoch.
Deverell setzte sich auf den Stuhl neben seiner Frau.
»Ich habe bereits einen Boten zu Royce geschickt, der ihm berichten wird, dass Logan uns heil und gesund erreicht hat und dass der Köcher sich immer noch in seinem Besitz befindet. Logan ist jedoch erst so spät in Plymouth angekommen, dass Royce uns schon die Befehle für die nächste Etappe geschickt hat. Wir sind angewiesen, am Abend des neunzehnten in Oxford einzutreffen und über Bath zu reisen, wo wir im York House bleiben sollen. Weitere Anweisungen warten im University Arms in Oxford auf uns. Unser endgültiges Ziel ist Royce’ Haus Elveden Grange kurz vor Thetford in Suffolk. Aber er möchte, dass wir auf einer bestimmten Route und an einem bestimmten Tag anreisen. Auf welcher Route und an welchem Tag, das erfahren wir wahrscheinlich, sobald wir in Oxford eingetroffen sind.«
Charles hatte neben Penny auf dem Stuhl gegenüber Platz genommen.
»Angesichts der Tatsache, dass der Feind über Ihre Ankunft in England Bescheid weiß und uns höchstwahrscheinlich nach Totnes verfolgen wird, möchte ich vorschlagen, dass wir hier in Sicherheit bleiben, bevor wir uns in kürzester Zeit nach Oxford stürzen, um am neunzehnten dort anzukommen.«
Deverell nickte und schaute Logan an.
»Hier sind wir sicher. Es ist nahezu unmöglich, dieses Haus erfolgreich anzugreifen.«
Logan nickte.
»Wie viele Tage brauchen wir denn mindestens, um auf der Straße von hier bis nach Oxford zu gelangen?«
»Zwei«, erwiderte Deverell, »die Tage sind sehr kurz, da wir ganz bestimmt nicht nachts unterwegs sein können, denn das wäre eine Einladung zum Angriff. Wir brauchen also einen langen Tag bis nach Bath und dann noch eine kürzere Tagesreise nach Oxford.«
»Das sollte es uns ermöglichen, die Straße frei auswählen zu können«, sagte Charles, »obwohl ich davon ausgehe, dass wir uns größtenteils auf
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