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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bedeutungslos.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja.« Er legte seine Weste zur Seite und drehte sich um, als sie näher kam. Aber ein paar Fuß von ihm entfernt blieb sie wieder stehen und musterte sein Gesicht, während er das Kinn hob, seine Krawatte entknotete und dann losband.
    Ihre Körperhaltung, die verschränkten Arme, die wachsende Entschlossenheit in ihrer Miene und die kraus gezogenen Brauen verrieten, dass sie sich auf die Schlacht vorbereitete.
    Tatsächlich ...
    »Ursprünglich hattest du geschworen, dass du zu mir zurückkehren würdest. Stattdessen ist es dir gelungen, mich mit dir zu verschleppen.« Der Blick aus ihren grünen Augen bohrte sich in seinen. »Aber du kannst mich nicht bei dir behalten. Am Ende wirst du mich gehen lassen müssen.«
    Logan begegnete ihrem Blick mit unerschütterlicher Sturheit, während er sich das Hemd aufknöpfte.
    »Ich gehe nicht fort von dir.« Sture Hexe. »Und ich werde dich nicht gehen lassen. Nicht jetzt, nicht später. Am besten, du gewöhnst dich schon mal daran.«
    Der Seufzer, den sie ausstieß, ließ keinen Zweifel daran, dass sie weit davon entfernt war.
    »Und wie genau willst du dafür sorgen?« Temperamentvoll ließ Linnet einen Arm vorschnellen und umfasste sich selbst und ihn und das Bett mit einer Geste. In ihrem Innern rumorte die panische Angst - und die Tatsache, wie sehr sie sie spürte, dass es sie sogar noch mehr ängstigte. Der verzweifelte Kampf in dem engen Hof, die Flucht durch den Nebel mit ihren Feinden auf den Fersen, das Wissen, dass diese Feinde immer noch da waren, irgendwo jenseits der dicken Mauern des Anwesens herumlungerten, um ihn erneut zu überfallen ... ihre Reaktion darauf und auf das, was diese Reaktion zu bedeuten hatte und bedeuten könnte - all das erschütterte sie bis ins Mark.
    Sie hatte sich in diesen sturen, ärgerlichen und unmöglichen Mann verliebt - und würde niemals wieder so sein wie zuvor.
    Ihr Herz würde niemals wieder sein wie zuvor.
    Was aber nicht zu bedeuten hatte, dass sie es ihn zertrampeln ließ oder dass er ihr noch mehr Schmerz zufügte -noch mehr Schmerz, als sie ohnehin schon empfinden würde, wenn die Stunde ihrer Trennung gekommen war.
    Linnet trat näher, behielt ihn aber weiter fest im Blick.
    »Ich weigere mich, dir zu gestatten, mich bei dir zu behalten. Ich möchte nicht behalten werden.« Mit dem Finger zeigte sie auf seine edle Nase. »Ich bin keine Frau, die sich aushalten lässt. Ich bin nicht deine Geliebte, die in deinem Haus in Glenluce sitzt und auf dich wartet.«
    In seinem Blick flackerte etwas auf, irgendein Gefühl, das so mächtig war, dass ihr widerspenstiges Herz einen Hüpfer machte und ihre Nerven zuckten. Aber dann biss er wieder die Zähne zusammen und zügelte sich, was auch immer ihn aufgewühlt haben mochte.
    Biss immer noch die Zähne zusammen, als er mit dunklen, brennenden Augen ausstieß:
    »Ich will dich nicht als meine Mätresse.«
    Sie hielt seinen Blick fest.
    »Als was dann?«
    »Ich will dich als Ehefrau, verdammt!«
    Langsam stieß sie den Atem aus, den sie angehalten hatte.
    »Ehefrau«, wiederholte sie mit löblichem Gleichmut. Sie hatte zwar angenommen, dass er genau das gemeint hatte. Allerdings ... »Du hast nie etwas von Hochzeit erwähnt. Nicht ein einziges verwandtes Wort hast du ausgesprochen, wie zum Beispiel Ehefrau, Braut, Hochzeit.« Streitlustig trat sie näher. Ihr Temperament ging mit ihr durch, ihre Gefühle schäumten über, waren noch mehr außer Rand und Band als je zuvor - du lieber Himmel, wie schaffte er es nur, dass sie sich so fühlte? -, sie setzte ihren Finger wieder ein und wackelte mit ihm unter seiner aristokratischen Nase herum. »Und wage nicht zu unterstellen, es würde deine Ehre kränken, dass ich nicht längst im Geiste die Hochzeitsglocken habe läuten hören. Ich kann deine verdammten Gedanken nicht lesen ... und es ist wahrlich auch nicht so, dass Sprösslinge aus Adelshäusern sich keine Geliebten halten. Für den Sohn eines Earls ist es sogar eine altehrwürdige Tradition!«
    Das war der Punkt, mit dem sich ihre Gedanken seit Stunden beschäftigt hatten. Sie verschränkte die Arme, baute eine Hürde zwischen sich und ihm auf und musterte ihn eindringlich.
    Irgendwie überraschte es sie, dass er nicht zurückstarrte.
    Die Fäuste in der Tasche, biss Logan die Zähne fest zusammen und beherrschte sich - weil sie recht hatte. Den Männern auf der Esperance hatte er seine Absichten genau erläutert - ihr hingegen nicht.

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