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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf und ab lief. »Ich hatte keine Ahnung, dass Roderick so ... so unglaublich dumm sein kann.«
    Alex marschierte heftig auf und ab, hatte die Arme verschränkt.
    »Natürlich kann er das ... natürlich war er so dumm. Ich kann es nicht fassen, dass er unsere echten Namen benutzt hat! In Schwarz auf Weiß aufs Papier gebracht ... und weil er sich ausschließlich auf die Bedrohung konzentriert, die ihm gilt, war er dann sogar noch so dumm, den Brief der Schwarzen Kobra mit seinem persönlichen Siegel zu versehen!«
    In Daniels Kopf überstürzten sich die Gedanken. Er ging zum Bett und setzte sich. Alex mochte schneller denken als er, was allerdings auch bedeutete, dass er die Tatsachen manchmal nicht klar genug darstellte.
    »Wir brauchen Roderick immer noch. Mal angenommen, dass er wie versprochen alle vier Abschriften des Briefes zurückbekommt ... die Kopie von Delborough hat er schon erfolgreich an sich gebracht ...«
    »Den Göttern sei dank!« Alex wirbelte herum und durchbohrte Daniel mit eisigem Blick. »Denn wenn nicht, mein Lieber, dann hätten wir nicht die leiseste Ahnung von der Gefahr, in der wir dank Roderick jetzt schweben!«
    »Stimmt. Aber wie auch immer, eine unserer vier Abschriften hat er jetzt und wird morgen mit genug Männern ausrücken, um sich die zweite von Hamilton zu schnappen.« Daniel senkte den Kopf, als Alex ihn durchdringend anstarrte. »Und ja, ich werde an seiner Seite sein, um dafür zu sorgen, dass er sich voll und ganz auf das konzentriert, was ab jetzt unser vorrangiges Ziel sein muss ... sämtliche Kopien dieses Briefes an uns zu reißen.«
    »Gut. Dir vertraue ich. Roderick hingegen ...« Alex’ Augen glitzerten kalt. »Ich muss gestehen, dass ich an unserem lieben Halbbruder ernste Zweifel hege.«
    »Wir sollten warten, bis wir alle Briefe in der Hand halten. Zugegeben, dann müssen wir alles neu überdenken.« Daniel fing Alex’ kalten Blick auf. »Nur du und ich ... das wäre viel einfacher. Aber im Moment ist es zu gefährlich, Roderick zu eliminieren ... nicht hier in England. Wenn dieser Wahnsinn vorüber ist und wir in Indien zurück sind, uns wieder gesund und munter am Busen der Sekte laben, können wir die Lage neu einschätzen.«
    Alex presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Das Schweigen dauerte an.
    »Wir sind hergekommen«, stieß Alex schließlich mit ebenso kalter wie präziser Stimme aus, »um Roderick zu unterstützen, weil wir dachten, dass es nur um seinen Hals geht. Aber wer über uns Bescheid weiß und über unsere Verbindung zu ihm und diesen Brief liest, auch wenn es nur eine Abschrift ist, der versteht sehr wohl, welche Bedeutung darin steckt. Und dann sind wir es, die am Galgen baumeln, noch viel eher als Roderick.«
    Daniel hatte genug damit zu tun, diese Erkenntnis zu verarbeiten. Es fiel ihm allerdings nicht besonders schwer, Alex’ Zorn zu verstehen, dessen kaum verhohlene Wildheit gerechtfertigt schien. Aber ... er zwang sich, seine Erschütterung zu zügeln und sich die Einzelheiten noch einmal klar vor Augen zu führen.«Du und ich, wir sind vorsichtig gewesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Brief oder die Abschrift jemandem gezeigt wird wie unserem Sire oder einem anderen, der auf Anhieb unsere Rolle in der Sekte durchschaut.«
    Es dauerte eine Weile, bis Alex bedächtig nickte.
    »Stimmt.«
    »Falls Roderick sich unserer Unterstützung als würdig erweisen sollte, weil er alle vier Kopien des Briefes wieder an sich bringt, dann dürfen wir so großmütig sein, ihn leben zu lassen.« Er begegnete Alex’ eisigem Blick. »Fürs Erste.«
    Ein angespannter Moment verstrich, bis Alex den Atem ausstieß. Nickte.
    »Fürs Erste.«
    Wie eine Marionette, deren Schnüre gekappt worden waren, ließ Daniel sich rücklings aufs Bett plumpsen und starrte auf den Baldachin über sich.
    Wieder verging ein Moment. Dann tauchte Alex im Blickfeld auf, blieb an Daniels Füßen stehen und schaute auf ihn herab.
    Daniel zog die Brauen hoch.
    »Wenn das alles vorbei ist, wird Roderick büßen müssen.«
    Daniels Lächeln war aufrichtig.
    »Oh, das wird er. Dafür werden wir sorgen.«
    Alex nickte und schaute ihn an.
    »Zieh dich aus.«
    Daniels Lächeln wurde lasziv.
    »Mit Vergnügen.«

15
    20. Dezember
    Frühzeitig verließen sie Oxford und fuhren in den Nieselregen hinaus. Aber immerhin hatte der Wind nachgelassen. Wie in Linnets Plan vorgesehen, wählten sie die eher südliche Route durch Aylesbury, anstatt auf direktem Wege durch

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