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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bedeutende Anzahl handelte - dreiundfünfzig Angestellte außerhalb des Hauses würden sich in vierzig oder mehr Familien übersetzen, die von dem Anwesen abhingen. Nicht unbedingt wenig.
    »Damit müssten die Ländereien eigentlich der größte Arbeitgeber in der Gegend sein. Wenn nicht sogar auf ganz Guernsey.«
    »Beides.« Sie schaute auf und lächelte betont. »Daher meine Bemerkung über Königin Elisabeth.«
    Logan nickte. Linnet betrachtete sich als verantwortlich für den Wohlstand vieler Menschen - und tatsächlich war sie es auch. Er wusste nicht genau, woran es lag, aber er verstand es - diesen Begriff von Pflicht.
    Er ließ den Blick über die großen, gemütlich grasenden Kühe schweifen.
    »Die Kühe und Rinder rund um Glenluce stammen aus einer anderen Zucht. Ayrshire für Milch, Black Galloway und Belted Galloway für Fleisch.«
    »Die Ayrshires und die Blacks habe ich schon gesehen. Sind die Belted sehr viel anders?«
    »Abgesehen von dem weißen Streifen? Nein, nicht dass ich gehört hätte.«
    Schließlich gingen sie wieder nach Hause. Die Gerüche blieben am längsten an ihm haften, kitzelten sein Gedächtnis am meisten. Diese Düfte von Eseln, Ziegen und Kühen waren ihm vertraut, aber ... in seinen Erinnerungen tauchten Varianten auf, die viel trockener und staubiger waren; das ergab allerdings keinen Sinn, jedenfalls nicht, wenn die Erinnerungen in Schottland zu Hause waren.
    Er spürte Linnets Blick auf seinem Gesicht und fing ihn auf.
    Sie erforschte seine Augen, richtete den Blick dann aufs Haus.
    »Wenigstens hast du ein wenig frische Luft schnappen können.«
    Das Mittagessen wurde gerade serviert, als sie eintraten. Logan verbrachte die Mahlzeit in einem lockeren Gespräch mit den Männern, das sich meistens um das Land und die Arbeit drehte.
    Als die Mahlzeit beendet war und die anderen Männer den Tisch verlassen hatten, warf Linnet ihm einen Blick zu.
    »Du bist kein Farmer.«
    Obwohl sie sich mit den Kindern unterhalten hatte, hatte sie mit einem Ohr dem Gespräch der Männer gelauscht.
    Er verzog das Gesicht.
    »Ich kenne mich nur ganz allgemein mit den Dingen aus, die man weiß, wenn man auf dem Lande aufgewachsen ist. Mit dem Rhythmus der Jahreszeiten und dem Wetter. Aber mit der eigentlichen Landarbeit bin ich offenbar nicht vertraut. Mit den Vorgängen, den Mechanismen, den Einzelheiten.«
    »Deine Hände sind auch nicht die eines Farmers.« Linnet schob ihren Stuhl zurück und erhob sich. »Ich gehe jetzt reiten.« Sie begegnete seinem Blick. »Wir waren heute Vormittag viel unterwegs. Vielleicht solltest du dich lieber ausruhen.«
    Eine schwarze Braue zog sich hoch.
    »Auf deinem Bett?«
    Sie achtete nicht auf die Anzüglichkeit in seinem Blick.
    »Das Reiten verträgt sich wahrscheinlich nicht mit deiner Kopfverletzung. Und die Wunde an deiner Seite würde es auch strapazieren. Sie heilt so wunderbar. Warum das Schicksal herausfordern?«
    Er schaute sie eindringlich an. Seine mitternachtsblauen Augen verdunkelten sich noch mehr, als er die Stirn in tiefe Falten legte.
    »Ich will reiten.« Er schüttelte kaum merklich den Kopf. »Widerspruch zwecklos. Ich bin ziemlich sicher, dass ich geritten bin. Sehr oft sogar.«
    Nicht unbedingt beruhigt, sondern eher verzweifelt hielt sie seinen Blick fest - las in ihm seine Entschlossenheit und das untergründige Bedürfnis, sich zu erinnern. »Einverstanden.« Sie atmete hörbar aus. »Aber zuerst möchte ich den Verband an deinem Oberkörper erneuern.«
    Logan ertrug den Verbandswechsel - würde alles ertragen, wenn er nur wieder in den Sattel gelangen durfte. Je mehr der Gedanke an das Reiten sich ihm aufdrängte, desto mehr fragte er sich, warum er nicht schon viel früher darauf gekommen war.
    Er fühlte sich so begierig wie ein Kind, das auf Süßigkeiten wartet, als er schließlich neben Linnet den langen Hauptgang des Stalles entlangschritt.
    »Wir haben jede Menge Reitpferde. Wir alle reiten. Du kannst ...«
    »Den hier.« Vor der großen Box eines massigen grauen Hengstes blieb er stehen.
    Linnet kam zu ihm.
    »Das ist Storm. Mein Vater hat ihn als Fohlen gekauft, aber es ist ihm nie gelungen, ihn zu reiten. Wir nutzen ihn überwiegend für die Zucht.«
    »Aber er ist doch an den Sattel gewöhnt worden.« Logan schob den Riegel der Boxentür beiseite und öffnete sie.
    »Ja. Nur wurde er nicht besonders viel geritten. Er ist so verdammt stark, dass sogar Vincent seine liebe Mühe mit ihm hat.« Besorgt schaute Linnet zu, wie

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