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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hinaus konnte er gar nichts denken - nicht über das Wunder hinaus, dass er in ihrem Körper erlebt hatte, die Erfüllung, den Triumph, den er darin gefunden hatte, diesen Körper zu besitzen. Darin, ihr so unendlich viel näher zu rücken.
    Was wiederum sehr gefährlich war, ihn aber nicht länger kümmerte.
    Falls sie danach verlangte, würde er es ihr geben. Bis sie ihn nicht länger wollte.
    Ungeachtet der Ehre, der Sicherheit, der Gefahr. Dies war seine neue Wirklichkeit.
    Schlaf tastete sich heran. Logan war zuversichtlich, dass es nichts brachte, sich noch weiter den Kopf zu zerbrechen, gab nach und ließ sich einhüllen.
    12. Dezember 1822 
    Kurz vor Mitternacht Shrewton House, London
    »Das ist wirklich ein hübsches Zimmer.« Mit nachlässiger Geste deutete Alex auf die zarten, weißgoldenen Zierleisten, auf die blassblaue Seidentapete und die Stühle im französischen Empire-Stil, die im selben Blassblau gepolstert worden waren. Alex drehte sich dem großen Bett zu und zog anerkennend die Brauen hoch. »Auch die Tagesdecke. Für den Sprössling unseres lieben Sires nur das Beste.« Er schaute Daniel Thurgood an, als er die Tür schloss und fügte hinzu: »Selbst wenn wir auf der falschen Seite geboren worden sind.«
    Daniel verzog die Lippen.
    »Netter Gedanke, Shrewton House als unsere Basis in London zu nutzen. Warum sollen wir die Gastfreundschaft unseres Sires nicht genießen, selbst wenn er es nie erfahren wird?«
    »Was für ein Zufall, dass er den Winter in Wymondham verbringt.«
    »Allerdings.« Daniel schlüpfte aus seinem Umhang, den er über einen Stuhl legte, und beugte sich vor, um seine Hände am Kaminfeuer zu wärmen. Sein Kammerdiener Creighton und Alex’ Faktotum M’wallah hatten dieses Zimmer ausgewählt und hergerichtet. Insgeheim bedankte Daniel sich innig bei Creighton, während er beobachtete, wie Alex durch das Zimmer schritt und die verschiedenen kostspieligen Schmuckstücke untersuchte, die hier und dort aufgestellt waren. Ein angenehm zerstreuter Alex machte das Leben wesentlich weniger anstrengend.
    Denn vollkommen unerwartet hatte ihr Leben eine sehr anstrengende Wendung genommen.
    Alex, er und ihr Halbbruder Roderick hatten Jahre zuvor einen engen - in der Tat, einen sehr engen - Kreis gebildet. Während Roderick der legitime Sohn des gegenwärtigen Earls of Shrewton war, waren Alex und er unehelich geboren worden. Da beide aber trotzdem einen annehmbaren Stammbaum hatten, konnten sie sich in der Gesellschaft durchaus blicken lassen. Einige Jahre lang war London ihr Spielfeld gewesen. Aber als Rodericks Stellung im Außenministerium ihn schließlich nach Indien führte, hatten alle drei die Gelegenheit beim Schopf ergriffen - und es sollte sich als eine glänzende Gelegenheit erweisen.
    Roderick hatte eine Versetzung in die Truppe des Gouverneurs von Bombay verlangt, die ihm auch gewährt worden war und ihn mit den Details zahlreicher Handelskarawanen vertraut machte. Kaum hatten Alex und Daniel sich ihm angeschlossen, hatten sie sich daran gemacht, ihre Lage auszunutzen.
    Das Ergebnis war der Black Cobra Cult gewesen, die Sekte Schwarze Kobra, eine selbst ersonnene Schöpfung, die die teuflische Gier der drei auf eine Art befriedigt hatte, von der sie selbst niemals zu träumen gewagt hatten. In den vergangenen Jahren hatte die Schwarze Kobra ihnen ein stetigen Fluss von Geld, Sex und sadistischem Vergnügen beschert -und vor allem Macht.
    Mittlerweile hatte alle drei es zu einiger Geschicklichkeit gebracht, die Mitglieder der Sekte so zu manipulieren und auszubeuten, dass es ihnen - die selbst kaum unschuldig waren - gelungen war, die Sekte zu stützen und dann stetig auszuweiten. Jahrelang hatten sie ihre lüsternen Absichten ohne ernsthafte Behinderung durch die Behörden, repräsentiert durch die Honorable East India Company, die Ehrenwerte Ostindien Kompanie, verfolgt. Da ihr geliebter Vater, der Earl of Shrewton, dem Vorstand angehörte, und da der Marquis of Hastings, Gouverneur von Indien, dem Prinzregenten verpflichtet war - und der Prinzregent wiederum beim Earl zutiefst verschuldet -, hatte es keinen Grund gegeben, aus dieser Ecke Ärger zu befürchten - zumindest keinen, der nicht mit Leichtigkeit zu beseitigen war.
    All das hatte sich grundlegend verändert, und zwar an einem Tag im August, als ein Brief, den Roderick als Schwarze Kobra geschrieben und mit ihrer unverwechselbaren Markierung unterzeichnet, aber unglücklicherweise mit Rodericks persönlichem

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