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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unschuldiger Miene.
    Eigentlich gehörte es zu ihren Aufgaben, die Kinder zu beschützen. Es war unbestreitbar ihre Pflicht, nach bestem Wissen und Gewissen die Enttäuschung und die Not von ihnen fernzuhalten, die sich nach Logans Abreise unweigerlich einstellen würden.
    Sie betrachtete Buttons, dann Muriel, Edgar und John. Und stellte fest, dass ihr gesamter Haushalt in Logan Monteiths Bann geraten war - jeder auf seine Weise.
    Linnet schaute auf die Uhr, dann aufs Fenster und erhob sich schließlich.
    »Ich mache einen Spaziergang zu den Klippen.«
    Wie erwartet blickte Logan auf.
    »Ich komme mit.«
    »Wie du willst.« Und wie sie wollte. Es war ihr lieber, nur sie allein wäre am Boden zerstört, wenn er abreiste. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie Muriels überraschten Blick. »Wir suchen die Buchten im Westen noch mal nach Wrackteilen ab. Die Experten meinten, das wäre die einzige Stelle, an der noch etwas zu finden wäre.«
    »Seid vorsichtig, wenn ihr über die Felsen hinabsteigt«, sagte Edgar, »die Flut läuft ein.«
    Linnet nickte und ging zur Tür.
    Sie hörte, wie Muriel Logan fragte:
    »Haben Ihnen die Kekse gut geschmeckt?«
    Und sie spürte, dass er den Blick schon wieder auf sie gerichtet hatte, als er erwiderte: »Ja, danke, Ma’am. Sie waren köstlich«, und ihr aus dem Zimmer folgte.
    Seufzend schaute Muriel zu, wie Linnet und Logan aufbrachen.
    »Ich weiß auch nicht«, sagte sie zu Buttons, »vielleicht war es nicht das richtige Gewürz.«
    Muriel erhob sich und eilte in Richtung Küche.
    » Pennyweather ?«
    Linnet stand oben am Weg, der in die Westbucht hinunterführte, die dritte und letzte an dieser schmalen Stelle der Insel. Genau wie in den anderen beiden war in ihr nichts zu finden als ein paar winzige Trümmer.
    Ein letztes Mal ließ sie langsam den Blick schweifen und schüttelte den Kopf.
    »Falls außer dir und den zwei Leichen tatsächlich irgendwas in diese Richtung gespült wurde, haben die Wellen es an den Felsen in Stücke zerschmettert, bevor es den Strand erreichen konnte.«
    Logan hatte die Hände in die Taschen gestopft, als er neben ihr stand und aufs Meer hinausblickte.
    »Ich vermute, dass es da draußen Felsen unter der Wasseroberfläche gibt.« Mit dem Kinn deutete er auf die raue See weit draußen vor dem Kap.
    »Es gibt zahllose Riffs. Wenn die Wellen hochschlagen und die Gräben zwischen den einzelnen Riffs tief sind, stechen sie heraus wie zackige Zähne. Sie haben den Rumpf zahlloser Schiffe aufgeschlitzt. Öfter als wie je erfahren werden.« Linnet wandte sich von dem ansteigenden Meer ab und wählte für den Rückweg die längere Route aus, die durch den Wald südwestlich vom Haus entlangführte.
    Logan heftete sich ihr an die Fersen, hatte den Blick auf den Saum ihres Umhangs gerichtet und ließ in Gedanken die Gespräche des Tages an sich vorüberziehen, so unbefriedigend sie auch gewesen sein mochten. Es führte zu nichts, raffiniert zu Werke zu gehen. Denn für sie war es nicht schwer, jedes Argument abzuwehren, das er vorbrachte. Er musste eindringlicher sein. Direkter.
    Als sie unter den ersten Bäumen angekommen waren, hüllten sie sich in Schweigen. Logan registrierte, dass noch nicht einmal die Vögel sangen - der Geruch eines Sturmes lag in der Luft, und die Tiere hatten bereits ihren Unterschlupf aufgesucht -, und er schaute sich um. Nach dem heftigen Wind, der sich draußen auf den Klippen aufgebaut hatte, bemerkte er, dass es in dem Wäldchen vergleichsweise still war.
    Es waren alte Bäume, deren Äste ineinandergewachsen waren. Junge Triebe schossen hoch, wo auch immer es ihnen möglich war, und schlossen die Lücken, wo andere zu Boden gefallen oder als Feuerholz geschlagen worden waren. Der Geruch des Seetangs traf auf den Duft der Zypressen und Fichten. Schatten waberten auf jeder Seite des Weges und wirkten wie Begleiter des düsteren Tages.
    Mit gleichmäßigem und selbstsicherem Schritt ging Linnet voran.
    Tiefer im Wald öffnete sich zu einer Seite des Weges eine Lichtung. Der annähernd kreisförmige Platz beherbergte ein paar flache Steine, die von gesplitterten und jetzt feuchten Bäumen umgeben waren.
    Niemand würde herkommen und Holz hacken. Nicht heute.
    Er ergriff Linnets Arm und hielt sie fest. Als sie stehen blieb und sich zu ihm umdrehte, ließ er sie los und sah sie eindringlich an.
    »Wir können weiter unsere Spielchen spielen und die Sache ewig umkreisen. Aber das würde nichts ändern. Nichts wäre damit erreicht.«
    In

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