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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Molly und die anderen, ihr habt mich angegriffen. Ich werde euch alle vor den Richter bringen, und dann werden wir ja sehen, wie euch das gefällt.«
    »Ich bin sicher, es liegt ein Missverständnis vor«, erwiderte Flora ruhig.
    »Und wenn meine Schwestern Sie angegriffen haben – eine maßlose Übertreibung, da bin ich mir sicher –, dann gab es vermutlich einen guten Grund dafür.«
    Townsends Gesicht verfärbte sich dunkelrot.
    »Willst du etwa mein Wort anzweifeln? Darf ich dich daran erinnern, Flora, dass ich hier der Squire bin? Es wäre nur klug, mir den schuldigen Respekt zu erweisen.«
    Barnaby, der die Szene mit großem Interesse verfolgt hatte, hatte das Gefühl, es sei an der Zeit, sich bemerkbar zu machen, und erklärte gelassen:
    »Wenn Sie sich vielleicht mehr wie ein Squire aufführten statt wie ein Kneipenschläger, würden Sie gewiss etwas … äh, angemessenen Respekt ernten.«
    Townsends wütender Blick fand einen neuen Gegner.
    »Wer, zur Hölle, sind Sie?«
    Da er nun einmal Amerikaner war und daher Titel und die Privilegien des Adels verachtete, hatte Barnaby sein neu erworbener Titel nicht sonderlich beeindruckt, aber in dieser Situation, das erkannte er, konnte er sich als äußerst nützlich erweisen. Ohne sich um den Schwindel, den die Bewegung ihm bescherte, zu kümmern, setzte er sich im Bett auf und erklärte kühl:
    »Ich bin Joslyn, der … äh, achte Viscount Joslyn. Und Sie sind …?«
    Townsend schnappte nach Luft und machte einen Schritt zurück.
    »Was Sie nicht sagen!«
    Aus dem Augenwinkel sah Barnaby Floras erstaunte Miene, und seine Lippen zuckten. Hinter Townsend starrten ihn Faith und Molly mit offenen Mündern an; Barnaby wusste nicht, ob er belustigt oder verärgert sein sollte angesichts der Reaktion, die ein schlichter Titel hervorrief. Er entschied, die ganze Situation hatte viel von einer Farce, weswegen er die Belustigung wählte, aber nicht über Townsend …
    Mathews Reaktion, wenn er beleidigt war (was in Barnabys Gegenwart oft der Fall war), nachahmend, hob Barnaby arrogant die Brauen und verzog das Gesicht, als röche er verdorbenen Fisch, und sagte:
    »Doch, das sage ich allerdings. Und wer, zum Teufel, sind Sie, dass Sie es wagen, meine Identität in Zweifel zu ziehen?«
    Flora, die sich von ihrem Schrecken erholt hatte, erklärte mit schadenfroh blitzenden Augen:
    »Mylord, erlauben Sie mir, Ihnen Squire Townsend vorzustellen. Er lebt ganz in der Nähe auf The Birches – nicht weit von Windmere .«
    Mit der Erkenntnis, um wen es sich bei dem Fremden handelte, erlosch die zornige Röte auf Townsends hübschem Gesicht. Trotz seines mitgenommenen Äußeren lächelte er verbindlich, machte eine geübte Verneigung und stellte fest:
    »Wie Flora schon sagte, ich bin der Squire der Gegend. Jeffery Townsend – wir sind Nachbarn. Auch wenn ich wünschte, die Umstände wären anders, es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mylord.« Er richtete sich wieder auf und fügte hinzu:
    »Ich entschuldige mich ganz aufrichtig für mein unpassendes Eindringen, aber, wissen Sie, ich suche meine Cousine Emily.« Er blickte sich im Zimmer um, als erwarte er, dass Emily plötzlich erscheinen würde. Er drehte sich wieder zu Barnaby um und sagte:
    »Ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass meine Cousine hier irgendwo ist.«
    »Sie denken, ich verstecke sie hier irgendwo?«, erkundigte sich Barnaby ungläubig, während im Geiste seine Gedanken wirr durcheinanderschossen. Der Bursche war ein junges Mädchen? Emily?
    Townsend wusste nicht, was er glauben sollte, aber er war felsenfest davon überzeugt, dass Emily in dieser Nacht in der Krone gewesen war und die vermaledeite Gilbert-Sippe sie irgendwo hier versteckte. Das hatte Kelsey ihm verraten. Unten hatte es keinerlei Anzeichen für Emilys Anwesenheit gegeben; er wusste genau, wie stolz Mrs Gilbert auf ihr bestes Gästezimmer war und wie sehr sie Emily schätzte und liebte, weswegen dieses Zimmer das wahrscheinlichste Versteck gewesen war. Das wüste Handgemenge, in das die Gilbert-Hexen und dieser Satansbraten Sam ihn verwickelt hatten, bekräftigten seine Überzeugung, dass Emily sich in genau diesem Zimmer irgendwo verbarg.
    Als er hereingekommen war, war Jeffery davon überzeugt gewesen, seine Beute zu entdecken und seine verdammt unverfrorene Cousine endlich einmal da zu haben, wo er sie schon lange haben wollte: im Nachteil ihm gegenüber. Sie würde ihm keine plausible Erklärung bieten können, die

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