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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Windmere gewesen war. Lamb hatte angenommen, dass die Nachricht von der Verlobung bereits das Dorf erreicht hätte, aber das schien nicht der Fall zu sein. Er rieb sich das Kinn.
    »Es ist schade, dass das ausgerechnet jetzt geschehen musste, wo Miss Emilys Glück eigentlich ungetrübt sein sollte.«
    Mrs Gilbert sah ihn scharf an.
    »Was ist mit Miss Emily?«
    Lamb lehnte sich zurück und sagte mit leuchtenden blauen Augen:
    »Nun, nur, dass Seine Lordschaft gestern Abend auf Windmere seine Verlobung mit Miss Emily bekannt gegeben hat.«

Kapitel 16
    Mrs Gilbert ließ einen so lauten Freudenschrei hören, dass alle ihre fünf Töchter von überall herbeigelaufen kamen. Ihre hübschen Gesichter zeigten sorgenvolle Mienen, als sie sich um ihre Mutter scharten.
    »Was ist denn, Ma?«, rief Faith.
    »Ach, nur die beste Nachricht seit Jahrzehnten«, antwortete Mrs Gilbert. Lächelnd teilte sie ihren Töchtern mit:
    »Mr Lamb hat mir gerade berichtet, dass Lord Joslyn unsere Miss Emily heiraten wird.«
    Auf diese Äußerung folgten weitere Freudenrufe und Lachen; die Wangen der Mädchen waren gerötet vor Freude, und ihre blauen Augen funkelten fröhlich, während sie Lamb mit Fragen überhäuften. Umringt von jungen Frauen, die ihn bestürmten, gab Lamb sein Bestes, ihre Neugier zu befriedigen, er genoss es, im Zentrum all dieser weiblichen Aufmerksamkeit zu stehen. Sie waren alle so aufrichtig glücklich über die Verlobung und schienen Emily wirklich gern zu haben, dass seine Vorbehalte gegenüber der Familie verblassten. Vielleicht hatte Barnaby recht, wenn er sagte, er vertraue ihnen.
    Lamb war höchst zufrieden mit sich, als er nach Windmere zurückritt. Die Nachricht von Emilys Verlobung mit Joslyn verbreitete sich wie ein Lauffeuer und ersetzte den tragischen Unfalltod von Ainsworth als Hauptgesprächsthema. Er musste Emilys Cousin zugestehen, dass er sich eine glaubhafte Geschichte ausgedacht hatte, wie Ainsworth zu Tode gekommen war, die gleichzeitig auch noch die Anzeichen von Gewalteinwirkung erklärte, die gegebenenfalls bemerkt worden wären. Abgesehen von geschulten Augen, die nach so etwas gezielt Ausschau hielten, würde niemandem die tödliche Stichwunde auffallen unter all den Spuren von Felsen und Salzwasser, die dem Leichnam zugesetzt hatten, bevor er an Land gespült wurde.
    Jeffery blieb jedoch ein Problem, und Lamb rechnete fest damit, dass er sich bei nächster Gelegenheit als Erpresser versuchen würde.
    Lamb hatte recht. Während er sich im Dorf aufhielt, hatte Barnaby eine sehr herzliche Unterredung mit Cornelia und Emily in seinem Arbeitszimmer, bevor er die beiden Damen nach The Birches zurückbrachte. Nachdem das empfindliche Thema Geld geregelt worden war und Barnaby eine Nachricht verfasst und mit einem Lakaien nach London zu seinem Anwalt geschickt hatte, damit der die notwendigen Papiere aufsetzte, waren sie zum Aufbruch bereit. Sobald Cornelia und Emily in der Kutsche saßen, begleitete er sie auf Satan, einem schwarzen Hengst, der ihm in den ausgedehnten Stallungen von Windmere aufgefallen war.
    Walker begrüßte sie vor dem Haus, als die Kutsche anhielt. Seine Miene verriet nichts, als er sie über den schockierenden Unfall von dem armen Mr Ainsworth informierte.
    »Der Herr«, erklärte er ausdruckslos, »ist völlig am Boden zerstört.«
    »Nun, vielleicht werden ihn unsere Neuigkeiten aufheitern«, entgegnete Barnaby in trockenem Ton, während er den Damen ins Haus folgte.
    Walker schaute rasch zu ihm.
    »Neuigkeiten, Mylord?«, fragte er.
    Unfähig, es länger für sich zu behalten, lachte Cornelia.
    »Miss Emily ist mit Seiner Lordschaft verlobt. Sie wollen heiraten, sobald das Aufgebot verlesen ist.«
    Nur jahrelange Übung verhalf Walker zu der Selbstbeherrschung, nicht durch die Halle zu tanzen und laute Freudenschreie auszustoßen, wie es Mrs Gilbert getan hatte. Das breite Lächeln, das sein ganzes Gesicht aufstrahlen ließ, verriet genug. Erfreut erklärte er:
    »Miss Emily, Mylord, meinen herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke«, antwortete Emily und lächelte ebenfalls. Mit einem Zwinkern fügte sie hinzu:
    »Und ja, Sie haben die Erlaubnis, es den anderen zu sagen.«
    Während Walker den Damen beim Ablegen ihrer Umhänge half und Barnaby die Reithandschuhe abnahm, luden zwei stämmige Diener aus Windmere die Reisetruhen und Hutschachteln aus der Kutsche aus und brachten sie in die Eingangshalle.
    Cornelia, die vor ihm ging, sagte zu Walker:
    »Bitte zeigen Sie ihnen, wohin

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