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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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glitzerten verächtlich, aber ihre Stimme klang nur neugierig, als sie fragte:
    »Warum denkst du, dieses alte Gemäuer sei für Seine Lordschaft von Interesse?«
    »Du weißt doch ganz genau, warum!«, schrie Jeffery, »du warst doch da!«
    »Nein, ich denke, da irrst du«, erwiderte Emily sanft. Sie lächelte Barnaby verliebt zu.
    »Ich war Donnerstag viel zu sehr damit beschäftigt, mir von Lord Joslyn den Hof machen zu lassen, als eine verlassene Farm zu besuchen.« Ihr Blick kehrte zu Jefferys dunkelrot angelaufenem Gesicht zurück.
    »Alle können bezeugen, dass Seine Lordschaft und ich die ganze Zeit über hier zusammen waren, bis wir nach Windmere aufgebrochen sind, und dass wir nie auch nur in der Nähe des Hofes waren.« Verwundert erkundigte sie sich:
    »Bist du sicher, dass der Verlust deines Freundes dir nicht am Ende den Verstand verwirrt hat?«
    »Mein Verstand«, antwortete Jeffery zornig, »ist nicht verwirrt!« Erbost betrachtete er sie der Reihe nach.
    »Ihr lügt! Ihr heuchelt alle Unschuld!«
    »Beweise es«, forderte ihn Cornelia heraus.
    Das konnte er natürlich nicht. Erbittert und wütend stieß er hervor:
    »Das ist unerträglich!«
    »Was unerträglich ist«, entgegnete Barnaby mit neutraler Stimme, »ist, dass wir Ihre Gegenwart erdulden müssen. Wenn Sie die nächsten paar Wochen überleben wollen, schlage ich vor, Sie lernen es, Ihre Worte vorsichtiger zu wählen und mir nach Möglichkeit nicht unter die Augen zu kommen.« Er schlenderte durchs Zimmer und blieb vor Jeffery stehen. Leise sagte er:
    »Wenn ich ein Wort höre, einen noch so leisen Hinweis, dass Sie meine Braut oder Mrs Townsend mit irgendetwas anderem als größtem Respekt behandelt haben, nehme ich Sie Stück für Stück auseinander.« Er lächelte, und Jeffery stolperte ein paar Schritte rückwärts, so drohend war dieses Lächeln.
    Wortlos machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte aus dem Zimmer.
    Barnaby blickte die beiden Damen an. Mit hochgezogenen Brauen fragte er:
    »Und, wird er etwas anderes versuchen?«
    Emily verzog das Gesicht.
    »Sobald er seinen Ärger überwunden hat, wird er versuchen, dir auf andere Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen – auf die eine oder andere Weise.« Sie runzelte die Stirn.
    »Jeffery ist nicht sonderlich erfinderisch«, sagte sie langsam, »und ich denke, dass er sich darauf beschränken wird, irgendwie dafür zu sorgen, dass du mit ihm Mitleid hast – oder ihm verpflichtet bist.«
    Barnaby lächelte.
    »Mich daran erinnern, dass ich ihm etwas schulde?«
    Cornelia nickte.
    »Oh ja, darauf können Sie sich verlassen.«
    Mit besorgter Miene fragte Emily:
    »Bist du sicher, dass du in eine Familie einheiraten willst, die jemanden wie ihn in ihren Reihen hat?«
    Barnaby drehte sich um und kam zu ihr zurück, zog ihre Hand an seine Lippen und drückte einen Kuss darauf. Sein Blick glitt liebevoll über ihr Gesicht.
    »Versuch mich doch davon abzuhalten.«
    Das Dinner mit dem Vikar und seiner Familie am Vorabend hatte etwaigen Plänen von Mathew, die Verlobung doch noch zu verhindern, ein jähes Ende bereitet, und er hatte sich auch damit abgefunden, dass nur noch himmlisches Eingreifen die Ehe verhindern konnte. Nach dem Abendessen am Samstag suchte er Barnaby auf, um ungestört mit ihm zu reden. Er fand seinen Gastgeber in der Bibliothek, wo er gerade ein Buch durchblätterte, und sagte steif:
    »Unser Besuch hier war ereignisreich, aber nachdem morgen das Aufgebot verlesen worden ist, werden Tom und ich nach Monks Abbey zurückkehren. Zur Hochzeit kommen wir dann natürlich wieder her.«
    »Simon nicht?«, erkundigte sich Barnaby mit hochgezogenen Brauen.
    Mathew grinste.
    »Simon genießt das ganze Spektakel und sieht keinen Grund zur Abreise.«
    Barnaby lachte.
    »Warum überrascht mich das nicht?« Wieder ernüchtert fügte er hinzu:
    »Du weißt, dass ihr alle auf Windmere jederzeit willkommen seid und dass es keinen Grund gibt, überstürzt aufzubrechen, wenn ihr nicht wollt.«
    Mathew musterte Barnabys Gesicht einen Moment lang, suchte nach Anzeichen von Unaufrichtigkeit. Als er keine entdecken konnte, bemerkte er kühl:
    »Du bist ein wesentlich besserer Mensch als ich. Wenn unsere Rollen andersherum verteilt wären, würde ich dich zum Teufel wünschen.«
    »Wie ich dich zuerst«, räumte Barnaby lächelnd ein, »aber ich bin inzwischen milder geworden.«
    »Vielleicht in einem oder zwei Jahrzehnten«, erwiderte Mathew, »werde ich in der Lage sein, dasselbe zu

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