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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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erfahrene Seeleute«, fügte sie hinzu, nicht nur für Barnaby, sondern auch für sich selbst. »In der Nacht, in der er aufgebrochen ist, gab es keinen Sturm, obwohl das Wasser im Ärmelkanal auch ohne Sturm gefährlich rau sein kann, sodass es möglich ist, dass es schon auf dem Hinweg Probleme gab.« Sie seufzte erneut.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dem Hafenmeister von Calais oder dessen Leuten aneinandergeraten ist, und wenn er Zollfahndern in die Hände gefallen sein sollte, wüssten wir das.« Sie schaute auf ihre Finger, die nervös den Stoff ihres rosa Seidenkleides zerknitterten.
    »Manchmal passiert es, dass die Leute, mit denen Schmuggler handeln, ihnen auch die Kehlen durchschneiden und das Geld stehlen, statt ihnen Waren zu verkaufen.«
    »Denkst du, das ist geschehen?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Am Anfang war es für uns riskanter, weil wir nicht wussten, wem wir vertrauen können, aber dieser Tage hat Jeb nur einen kleinen Kreis von Händlern, mit denen er Geschäfte macht – Männer, die nicht versuchen, ihn zu betrügen, oder wenigstens welche, von denen er hofft, dass sie ihn nicht zu übervorteilen versuchen.« Sie blickte zu ihm auf, und ihre grauen Augen spiegelten ihre Sorge wider.
    »Etwas hält ihn auf, und ich fürchte, es ist nichts Gutes.«
    Barnaby sehnte sich danach, sie zu trösten, aber Schmuggeln und die damit verbundenen Gefahren waren nicht sein Spezialgebiet. Außer der oberflächlichen Kenntnisse der meisten Menschen wusste er nicht viel über Schmuggel … oder von Schiffen, überlegte er unbehaglich und musste wieder an die verzweifelten Stunden denken, in denen er auf dem Ärmelkanal um sein Leben gekämpft hatte.
    Er versuchte einen logischen Grund für Jebs Verspätung zu finden, und die Erinnerung an die wütenden Wellen noch frisch im Gedächtnis, schlug er vor:
    »Vielleicht war die Überquerung des Kanals tatsächlich rauer als erwartet, und das Schiff wurde beschädigt. Reparaturen können eine Weile dauern.«
    »Wenn das Schiff Schaden genommen hat«, erklärte sie grimmig, »dann wette ich, dass es auf Sabotage durch die Nolles-Bande zurückgeht.«
    Barnaby hörte das nicht gerne, und ihm fiel wieder ein, dass er dem Ram’s Head noch dringend einen Besuch abstatten und sich selbst ein Bild davon machen musste, wie groß die Gefahr war, die Nolles und seine Bande darstellten. Sein Blick glitt über Emilys ängstliche Züge und blieb an der weichen Linie ihres Mundes hängen. Seine Lippen zuckten. Er war allein mit seiner Verlobten, und statt sie in seine Arme zu reißen und ihr zu zeigen, wie liebreizend er sie fand, unterhielt er sich mit ihr über Schmuggler.
    Er beschloss, da er das Problem von Jebs Verspätung nicht lösen konnte, sie nach Kräften abzulenken, und setzte sich neben sie. Mit den Fingern strich er ihr über die Wange und murmelte:
    »Unsere Hochzeit ist in vier Tagen. Vielleicht können wir kurz alle anderen vergessen und uns auf uns selbst konzentrieren …«
    Ihre Augen fanden seine, und ihr stockte der Atem angesichts der mühsam gezügelten Leidenschaft, die sie in den dunklen Tiefen seiner Augen sah. Er hatte sie in den vergangenen paar Wochen seit der Bekanntgabe ihrer Verlobung mehrmals geküsst, und ihr Körper reagierte sofort auf das Wissen, was gleich kommen würde. Ihre Brustspitzen wurden fest, und Verlangen ließ ihren Atem schneller gehen, ihre Lippen teilten sich in Vorfreude auf seinen Kuss.
    Barnaby enttäuschte sie nicht. Sein Mund senkte sich hungrig auf ihren, und sie stöhnte, als als er seine Zunge zwischen ihre Lippen schob. Sie schmiegte sich an ihn, schlang ihm die Arme um den Nacken und drückte ihren Busen an seine breite Brust.
    In den Tagen seit ihrer Verlobung hatte Emily eine Menge gelernt über ihren Körper und die Reaktionen, die Barnaby ihm so mühelos entlocken konnte. Sie kämpfte nicht länger gegen die Kraft an, mit der sie sich zu ihm hingezogen fühlte, genoss lieber die Hitze und süße Schwäche, die sein Kuss, seine Berührung in ihr bewirkten, und sie erwiderte seine Liebkosung mit unschuldiger Hingabe, rieb ihre Zunge an seiner und folgte seinem Beispiel, erkundete seinen Mund.
    Diese viel zu kurzen Augenblicke, wenn er sie ganz für sich allein hatte, trieben Barnaby allmählich in den Wahnsinn, und jedes Mal, wenn er sie in den Armen hielt, entglitt ihm die Kontrolle ein bisschen mehr – und an diesem Abend war es nicht anders. Ihre großzügige Reaktion war alles, was er sich nur

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