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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Miene fragte Emily:
    »Jeb? Mrs Gilbert? Sind sie verletzt?«
    »Es gibt ein paar blutige Nasen und Schrammen«, räumte Walker ein, »aber niemand schwebt in Lebensgefahr. Aber bitte kommen Sie mit in die Küche. Jeb möchte unbedingt mit Ihnen sprechen.«
    Emily eilte an Walker vorbei und lief zur Küche, Barnaby und Walker folgten ihr dicht auf den Fersen. Obwohl es inzwischen weit nach Mitternacht war, war die Küche voller Menschen.
    Alice war damit beschäftigt, Jeb einen Streifen sauberes Leinen um den Kopf zu wickeln, während er auf einem Stuhl an dem sauber geschrubbten Eichentisch saß. Caleb, der ein beeindruckendes blaues Auge vorzuweisen hatte, stand neben ihm. Mrs Spalding und Jane versorgten einen Seemann aus Jebs Mannschaft, der am anderen Ende des Tisches kauerte.
    Bei ihrem Eintreten versuchte Jeb aufzustehen.
    »Lord Joslyn! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie um diese Uhrzeit hier sind.«
    »Ich habe Miss Townsend von dem Ball nach Hause gebracht«, erwiderte Barnaby. Er bemerkte den Verband an der Seite von Jebs Kopf und wie Jeb die Tischkante umklammerte, um sein Gleichgewicht zu halten; sanft sagte er:
    »Und jetzt setzen Sie sich wieder, bevor Sie umfallen, und erzählen Sie uns, was geschehen ist.«
    Dankbar befolgte er Barnabys Anweisung und nahm wieder Platz. Mit einem schiefen Lächeln zu Emily erklärte er:
    »Wir sind alle noch am Leben, Miss, also schimpfen Sie nicht.«
    Erleichterung erfasste sie.
    »Oh, Jeb! Ich hatte solche Angst! Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist mit dir? Und mit den anderen auch?«
    »Wir werden es überleben, aber es ist witzlos so zu tun, als ob wir nicht geschunden und blutig geschlagen wären. Diese Mistkerle aus Nolles’ Bande sind mit ihren Holzknüppeln durchaus geschickt, außerdem waren sie uns zahlenmäßig weit überlegen. Nur Glück und göttlicher Gnade haben wir es zu verdanken, dass niemand gebrochene Knochen zu beklagen hat oder Schlimmeres. Johnny Fuller wurde bewusstlos geschlagen und hat uns einen gehörigen Schrecken eingejagt, bis wir Gelegenheit hatten, seinen Zustand genauer zu begutachten. Mrs Gilbert sagt, er wird wieder ganz der Alte. Faith hat einen hässlichen Hieb auf ihren rechten Arm erhalten, aber es ist nichts gebrochen; Mrs Gilbert selbst hat ein blaues Auge, das Calebs Konkurrenz machen könnte, und Ford eine aufgeplatzte Lippe. Einige andere haben blaue Flecken und werden Schmerzen haben – aber alles in allem hätte es schlimmer kommen können.«
    Emily ließ sich auf einen Stuhl neben seinem sinken und erkundigte sich:
    »Wie ist es passiert?«
    »Ich habe mir schon eine Weile Sorgen gemacht, dass sie Wind von uns bekommen haben«, gestand Jeb.
    »Aber weil wir so klein sind und schwerlich Konkurrenz für sie, dachte ich, sie würden uns in Ruhe lassen.« Er seufzte. »Soweit ich es mir zusammenreimen kann, müssen sie auf mein Signal gewartet oder Meeks Haus oder gar die Krone unter Beobachtung gehabt haben, sodass sie von der beabsichtigten Landung wussten. Sie haben sich auf uns gestürzt, sobald wir alles vom Schiff geholt und auf die Pferde geladen hatten und gerade den Strand verlassen wollten.«
    »Sie waren nicht damit zufrieden, auf uns mit ihren Knüppeln einzudreschen«, schaltete sich Caleb erbost ein.
    »Sie haben auch noch die gesamte Ladung gestohlen und gelacht, als sie damit abgezogen sind.«
    Emily holte zitternd Luft.
    »Wenigstens seid ihr alle am Leben.«
    »Aye, stimmt«, sagte Jeb, »aber was tun wir jetzt?«
    »Für den Augenblick erst einmal nichts«, antwortete Barnaby und stellte sich neben Emily. Eine Hand legte er ihr auf die Schulter, und die Augen auf Jeb gerichtet, fügte er hinzu:
    »Ich fürchte, dass wir nach heute Nacht eine ungefährlichere Weise werden finden müssen, um euren Lebensunterhalt zu bestreiten.«
    Emily verspannte sich und wäre aufgestanden, aber Barnabys Hand verhinderte das.
    Jeb betrachtete ihn kühl.
    »Ich will nicht unverschämt sein, Eure Lordschaft, aber Sie werden feststellen, dass die meisten von uns nicht gewillt sind, Almosen anzunehmen.«
    »Wäre denn ehrliche Arbeit ein Almosen?«, fragte Barnaby.
    Da sie eine gute Vorstellung davon hatte, was er im Sinn hatte, drehte sich Emily auf ihrem Stuhl zu ihm um und starrte ihn finster an.
    »Du hast vielleicht einen Titel und Geld, aber du kannst ja nicht jedem in der Grafschaft Arbeit geben«, erklärte sie knapp.
    Barnaby lächelte sie an.
    »Ich habe nicht vor, alle anzustellen – nur die

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