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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Botschaft zu erinnern – »die Mühe wert sein.«
    Sam war mit der Antwort zum Gasthof zurückgeschickt worden, dass Seine Lordschaft binnen der nächsten Stunde eintreffen werde, und trotz Lambs Einwänden ritt Barnaby allein von Windmere los. Mit Sorge in seinen blauen Augen hatte Lamb gewarnt:
    »Ich möchte dich daran erinnern, dass vor erst zwei Wochen jemand versucht hat, dich umzubringen.«
    »Stimmt«, hatte Barnaby ihm ungerührt beigepflichtet, während er sich in den Sattel schwang.
    »Und ich werde auf der Hut sein.« Er zog seinen dunkelblauen Rock auf einer Seite ein Stück zurück und enthüllte den Elfenbeingriff einer Pistole.
    »Ich bin bewaffnet, mit meiner Pistole und meinem Messer – ich werde nicht wieder so leichte Beute sein.« Lamb öffnete den Mund, um weiter zu protestieren, aber Barnaby hielt einen Finger in die Höhe, um ihn zum Schweigen zu ermahnen.
    »Ich habe nicht vor, mich in Windmere zu verbarrikadieren – oder zuzulassen, dass du wie eine Mutterhenne um mich herumgluckst.« Mühelos meisterte er den unruhigen schwarzen Hengst unter sich und sagte:
    »Ich möchte dich daran erinnern, dass ich immer noch keine Erinnerung daran habe, was mit mir in der Nacht passiert ist – und vielleicht erinnere ich mich nie daran. Und ich bin mit dir der Meinung, dass die wahrscheinlichste Erklärung sein wird, dass jemand versucht hat, mich umzubringen, aber es könnte auch eine weitaus harmlosere Erklärung geben. Vielleicht war das Geschehene auch einfach irgendein alberner Unfall – und am Ende allein meine Schuld.«
    Lamb starrte ihn machtlos an, aber als er die Entschlossenheit in Barnabys Zügen sah, wusste er, er würde ihn nicht umstimmen können. Er drehte sich auf dem Absatz um und warf ihm über die Schulter zu:
    »Ich werde nur zu gerne auf deinem Grab tanzen.«
    Lachend ritt Barnaby davon.
    Als Barnaby im Gasthof ankam, saß er ab. Er hielt die Zügel seines Pferdes in einer Hand und ging langsam auf das zweistöckige Gebäude aus verputzten Ziegeln zu, dann band er sein Pferd an einem der kurzen, stabilen Pfosten fest, die an verschiedenen Stellen auf der Vorderseite des Hauses standen.
    Barnaby war beinahe an der Eingangstür angekommen, als ein muskulöser Mann mit dunklem Haar und dunklen Augen, einen großen Schmiedehammer achtlos in einer riesigen Hand, um die Ecke des Gebäudes kam.
    »Ich dachte, ich hätte gehört, dass jemand gekommen ist«, erklärte der Neuankömmling mit einem freundlichen Lächeln.
    »Heute Nachmittag hat das Wirtshaus zu. Mrs Gilbert und ihre Töchter sind bald wieder da. Sie sind zum Markt gegangen, aber sie hat mich vorgewarnt, es könnte sein, dass Sie hier sind, bevor sie heimkehren. Ich sollte Ohren und Augen aufhalten, falls Sie kommen.«
    Anhand der schweren Lederschürze, die er über seiner Jacke und den Hosen trug, und natürlich des Hammers, erriet Barnaby sogleich, wer er war.
    »Sie sind der Schmied. Sam ist Ihr Sohn.«
    Mit einem Nicken erwiderte er: »Das kann ich nicht leugnen.« Er verbeugte sich halb und sagte:
    »Ich bin Caleb Gates, Mylord. Sam hat gesagt, Sie würden bald nach ihm eintreffen.«
    Barnaby grinste.
    »Ich konnte wohl kaum einem Befehl von Mrs Gilbert nicht Folge leisten.«
    Caleb lachte.
    »Das können nur wenige. Wenn Sie mir bitte folgen wollen, dann kann ich Ihnen zeigen, was Sie ihrer Meinung nach sehr interessant finden würden.«
    Sie gingen um die Ecke des Gebäudes und überquerten einen Hof aus festgestampfter Erde und Kies auf der Rückseite des Hauses, bevor sie schließlich zu einem lang gestreckten niedrigen Stall kamen. Schon das Haus vorn hatte verlassen gewirkt, was zusammen mit Mrs Gilberts Abwesenheit Barnabys Argwohn weckte, sodass seine Hand nicht weit von seiner Pistole entfernt war, als er hinter Caleb in den Stall trat.
    Einzelne Strahlen schwaches Sonnenlicht drangen durch die breite Flügeltür, und nachdem sie hineingegangen waren, blieb Barnaby stehen und wartete, bis seine Augen sich an das schlechte Licht gewöhnt hatten. War das eine Falle? Ein weiterer Anschlag auf sein Leben? Seine Hand zuckte näher an den Pistolengriff, während er dem Schmied weiter in den Stall folgte.
    Caleb ging an mehreren leeren Boxen vorbei und blieb an der vorletzten auf der rechten Seite stehen. Als er bei ihm ankam, blickte Barnaby misstrauisch in die Stallbox. Der große hellbraune Wallach mit der unverwechselbaren Blesse auf der Nase, der vor den Gig gespannt gewesen war, den er gefahren hatte, als er

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