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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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heiraten würde. Er hatte schon vermutet, dass Emily nicht nach Ainsworths Geschmack sein würde, hatte seinem Freud aber die Wahl zwischen beiden Frauen gelassen. Anne würde Ainsworths Wünschen perfekt entsprechen. Ehrlich, es war eine Schande, dass es Ainsworth nicht gelungen war, Annes Zuneigung zu erringen. Es hätte alles für ihn so viel einfacher gemacht. Er seufzte schicksalsergeben, aber nicht glücklich über seine Beteiligung daran, es Ainsworth zu ermöglichen, die Witwe seines Onkels durch und durch zu kompromittieren. Aber was sein muss, muss sein, sagte er sich. Er war zwingend darauf angewiesen, dass Ainsworth ihm diese Schuldscheine zurückgab, die er ihm in einer durchzechten Nacht so leichtfertig geschrieben hatte. Und damit er sicher vor dem Schuldgefängnis war, brauchte er auch die Summe, die Ainsworth ihm zusätzlich versprochen hatte.
    Jeffery starrte in sein Glas Portwein und sagte:
    »Es kann nicht im Haus sein.«
    »Das weiß ich, du Dummkopf!« Ainsworth schlug mit der Faust auf das Kaminsims.
    »Aber ich kenne mich in der Gegend nicht gut aus, du hingegen schon. Sicherlich kennst du einen Ort, der sich dafür eignen würde, wo ich mit ihr ungestört sein kann, lang genug, um …«, er lächelte, und in seinen grauen Augen stand ein kalt berechnendes Glitzern, »lang genug, um mein Ziel zu erreichen.«
    »Ich weiß etwas«, räumte Jeffery ein. Er räusperte sich.
    »Ich habe es gelegentlich selbst benutzt. Es gibt da eine köstlich willige Witwe im Dorf, die sich von Zeit zu Zeit mit mir dort trifft.«
    Als Ainsworth ihn interessiert anschaute, fuhr Jeffery fort:
    »Es ist ein kleines gemütliches Bauernhaus unweit des Dorfes. Kelseys Mädchen, Rosie aus dem Ram’s Head , hält es in Schuss … und sie ist verschwiegen.«
    Ainsworth runzelte die Stirn.
    »Wie nah am Dorf? Es muss abgelegen sein …« Ein unangenehmes Lächeln spielte um seinen Mund.
    »Ich bin sicher, die Dame wird protestieren, vielleicht auch etwas lauter, und ich möchte keinesfalls gestört werden.«
    »Da musst du dir keine Sorgen machen«, versicherte Jeffery ihm.
    »Das Haus liegt eine gute Meile vom Dorfrand entfernt und eine halbe abseits der Straße. In der Tat, wenn man nicht weiß, dass es dort steht, reitet man glatt daran vorbei. Die Zufahrt ist halb zugewuchert, und das Haus selbst ist von hohen Hecken und Bäumen umgeben. Es gibt sogar einen Stall auf der Rückseite, wo man das Pferd und die Kutsche verstecken kann.« Unbehaglich fügte Jeffery hinzu:
    »Du musst dir keine Sorgen machen, du könntest gestört werden.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Ainsworth und rieb sich die Hände.
    »Wie bald kannst du es fertig haben?«
    Innerhalb weniger Minuten war ein Plan geschmiedet.
    »Es ist eine Schande, dass du Kelsey entlassen hast«, sagte Ainsworth, als die beiden Männer sich anschickten, den Salon zu verlassen und sich zum Kartenzimmer auf der Rückseite des Hauses zu begeben.
    »Er hätte uns helfen können – jedenfalls können wir uns auf keinen anderen Diener hier verlassen, noch nicht einmal auf unsere Kammerdiener.«
    »Mir waren die Hände gebunden«, brummte Jeffery, und wieder regte sich Unmut in seiner Brust.
    »Cornelia hat mich gezwungen.« Bitter fügte er hinzu:
    »Aber es ist Kelseys eigene Schuld. Ich habe ihn gewarnt, sich bei Anne nicht zu viel herauszunehmen, aber er hat nicht auf mich gehört.«
    »Sie ist wirklich ein hübscher Happen, nicht wahr?«, bemerkte Ainsworth, als sie durch die Halle schlenderten und dabei an Walker vorbeikamen. Wie Dienstboten ganz allgemein nahm Ainsworth auch den Butler gar nicht wahr. Halblaut sagte er:
    »Ich freue mich schon darauf, die Bekanntschaft mit der Witwe deines Onkels zu vertiefen.« Er lachte unangenehm.
    »Besonders ohne Störung – ich verlasse mich darauf, dass du alles arrangierst, mein teurer Freund.« Seine Stimme wurde härter.
    »Ich werde keine Zeit mehr verschwenden. Ob sie nun will oder nicht, in zwei Wochen werde ich mit ihr verheiratet sein – oder es wird dir schlecht ergehen.«
    Walker hörte nicht, was Jeffery darauf antwortete, aber seine Miene spiegelte seine Beunruhigung wider, während er den Blauen Salon betrat und die Gläser und Tassen einsammelte, auf das Teetablett stellte und es aufnahm. Er trug es in die Küche zurück, wo Mrs Spalding damit beschäftigt war, eine Schüssel Teig zum Aufgehen in die Nähe des Herdes zu stellen, damit sie morgen früh frisches Brot backen konnte. Er stellte das Tablett ab und

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