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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schufte er und Jeffery in Wahrheit sind.«
    Cornelia hätte von Emily nichts anderes erwartet, aber es war offenkundig, dass Emily nicht alle Folgen bedacht hatte. Sie hatte nicht berücksichtigt, wie sich ihr Leben ändern würde, wenn es Ainsworth gelänge, ihren Ruf zu Grunde zu richten.
    »Ich weiß, aber vergiss nicht, du wärest ruiniert«, wandte sie leise ein und hielt den Blick auf Emilys Gesicht gerichtet. Junge Leute vertrauten immer so darauf, dass sie jedes Hindernis in ihrem Weg überwinden könnten, dachte sie bedrückt. Aber wenn Ainsworth seinen hinterhältigen Plan in die Tat umsetzen konnte und Emily sich weigerte, ihn zu heiraten, würde sie sich mit gesellschaftlichem Ruin konfrontiert sehen – sie würde zum Paria, zur Ausgestoßenen werden. Cornelias Herz erbebte bei dem Gedanken, dass ihre geliebte lebhafte Nichte eine hässliche Vergewaltigung würde erdulden müssen, wenn Ainsworth die Gelegenheit dazu erhielt, und dann nicht mehr Zutritt zu den Häusern und zur Gesellschaft der Menschen haben würde, die sie ihr Leben lang kannte. Oh, sicher würden einige zu ihr halten – Mrs Gilbert, Jeb Brown und Caleb Gates, um nur ein paar zu nennen. Aber sobald bekannt war, dass Emily von Ainsworth entehrt war – ob nun freiwillig oder mit Gewalt, würde sie nie wieder eingeladen werden oder willkommen sein bei den Menschen, die zu ihrem Stand gehörten – Lord und Lady Broadfoot, Mrs Featherstone und andere.
    Emilys Ruf würde sie zum Opfer von Kreaturen wie Kelsey machen, und Cornelia, die sonst immer stark war, kamen die Tränen, wenn sie an die einsame und schmähliche Zukunft dachte, die ihrer geliebten Emily bevorstand, wenn Ainsworth und seinem bösen Vorhaben Erfolg beschieden wäre. Wenn er Anne einfach durch Emily ersetzte. Und er würde dabei grausam sein, daran zweifelte Cornelia nicht, grausam und boshaft; er würde Emily dafür bestrafen wollen, dass sie ihm Anne weggenommen hatte.
    Emily, die daran keinen Gedanken verschwendete, was wäre, wenn das Schlimmste eintrat, schnaubte nur abfällig.
    »Als ob mich das kümmerte!«
    Cornelia blieb stehen und starrte sie an.
    »Das sollte es aber!«, erwiderte sie verärgert. »Nimm dir die Zeit und denk darüber nach, wie du dich fühlen wirst, wenn du feststellst, dass du nicht länger willkommen bist im Hause des Vikars oder wenn Mrs Featherstone oder Lady Broadfoot dir den Zutritt zu ihren Häusern verwehren. Wie wird es sich anfühlen, wenn Menschen, die du dein ganzes Leben lang kennst und magst, die Straßenseite wechseln, um dir nicht zu begegnen? Oder wenn ein anderer Ainsworth dich belästigt oder jemand wie dieser widerliche Kelsey? Du hast nicht darüber nachgedacht, Mädchen. Wenn du ihnen in die Hände fällst, wird es nichts sein, was du wieder in Ordnung bringen kannst.«
    Emilys Gesicht wurde ganz weiß, und sie schluckte schwer. Cornelia malte ein grausiges Bild, und Emily verspürte beinahe so etwas wie Angst. Sie drängte sie zurück und schob das Kinn vor.
    »Dann werde ich wohl einfach dafür sorgen müssen, dass Ainsworth mich nicht in seine Hände bekommt, oder?«
    Das war nicht genau die Antwort, die Cornelia hören wollte, aber wenigstens dachte Emily nun über die Konsequenzen nach und nicht länger, dass eine Vergewaltigung etwas war, das sie einfach abschütteln konnte.
    Die beiden Damen verbrachten einen angespannten, unangenehmen Tag miteinander. Keiner vor beiden war nach einer Unterhaltung zumute, und als am späten Nachmittag von Walker überbracht die Einladung eintraf, Lord Joslyn zu besuchen, hätte Emily am liebsten abgelehnt. Aber ehe sie dazu kam, sagte Cornelia:
    »Richten Sie Lord Joslyn bitte aus, wir würden ihn gerne besuchen kommen.«
    Walker entfernte sich, und Emily bedachte ihre Großtante mit einem finsteren Blick und wollte wissen:
    »Warum hast du zugesagt? Ich bin nicht in der Stimmung für höfliche Konversation.«
    Cornelia stand auf und schüttelte die Röcke ihres taubengrauen Kleides aus, dann erklärte sie:
    »Ich auch nicht, aber es wird helfen, uns abzulenken.« Sie lächelte Emily an.
    »Ich war immer schon der Ansicht, dass die Gesellschaft eines gut aussehenden Mannes mich vom Trübsalblasen abhält.«
    In dem Augenblick, in dem Emily sein Zimmer betrat, wusste Barnaby, dass etwas nicht in Ordnung war. Er betrachtete die Gesichter der beiden Frauen, während Walker den Tee servierte und Johannisbeerkuchen anbot. Bei Emily fiel es ihm mehr auf, aber auch Cornelia wirkte

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