Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
hellwach, als Mrs Gilbert sagte:
    »Man kann nicht sagen, wozu der Squire und sein unangenehmer Freund in der Lage sind. Wenigstens müssen wir uns ihretwegen im Moment keine Sorgen machen – als ich Walker gestern im Dorf getroffen habe, hat er erwähnt, dass sie heute nach Newhaven wollten.«
    »Aber da sind sie nicht«, warf Sam unschuldig ein. Drei Erwachsenenaugenpaare richteten sich auf ihn. Er schluckte und sagte:
    »Nun, wenigstens waren sie heute Nachmittag nicht dort. Ich und Billy haben sie vorhin draußen auf dem alten Godart-Besitz gesehen.«
    »Und was hattet ihr dort zu suchen?«, fragte Caleb in einem Ton, der Sam verriet, dass er besser einen guten Grund nennen sollte, weshalb er auf dem Gelände des verlassenen Bauernhofes gewesen war.
    Ernst antwortete er:
    »Wir wollten nur mit Billys Hund im Stall Ratten jagen.«
    Caleb brummte, und Sam atmete auf.
    »Wann hast du sie gesehen?«, fragte Mrs Gilbert mit gerunzelter Stirn.
    Sam zog eine Schulter hoch.
    »Ich weiß die Zeit nicht, aber es war heute Nachmittag. Billy musste seinem Vater bis ungefähr Mittag bei der Arbeit helfen, und es war erst danach.«
    »Die Gebäude stehen seit Jahren leer«, bemerkte Jeb. »Ich kann mir nicht vorstellen, was dort für den Squire und seinen Freund von Interesse sein sollte. Was haben sie getan?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Sam. »Ihre Pferde waren im Stall angebunden, und sie hatten ein paar Sachen in ihren Satteltaschen mitgebracht, die sie ins Haus getragen haben.« Entschuldigend sagte er:
    »Billy und mir war bald langweilig, ihnen zuzusehen. Daher haben wir Tiger genommen und sind zum Vikar gegangen. Der hat uns in seinen Ställen jagen lassen.« Seine Miene hellte sich auf.
    »Tiger hat drei Ratten erwischt – der Vikar hat uns gelobt.«
    Caleb ging kurz darauf zusammen mit dem müden Sam. Allein am Tisch zurückgeblieben fragte Mrs Gilbert Jeb:
    »Planst du immer noch, heute Nacht abzulegen?«
    »Das Barometer hat sich ein paar Tage lang nicht bewegt«, erwiderte Jeb, »aber mein schlimmes Knie beginnt zu schmerzen. Hat mich fast die halbe Nacht wachgehalten.«
    Jebs »schlimmes Knie« hatte sich in der Vergangenheit als ausgezeichnete Wettervorhersage erwiesen. Dass es ihn plagte, hieß, dass höchstwahrscheinlich bald ein Sturm aufziehen würde. So nickte Mrs Gilbert und sagte nur:
    »Es gibt Sturm.«
    »Ja. Das glaube ich.«
    »Wenn du heute Nacht segelst, wirst du dich erst mit Miss Emily treffen müssen«, dachte Mrs Gilbert laut nach.
    »Wäre vielleicht nicht verkehrt«, fügte sie hinzu, »wenn du ihr gleich auch berichtest, was uns Sam erzählt hat.«
    »Der Gedanke ist mir auch gekommen.« Mit besorgter Miene bemerkte Jeb:
    »Ich frage mich nur, was sie auf dem alten Godart-Anwesen getan haben. Das kommt mir verdächtig vor, dass sie dort sind, besonders da sie doch eigentlich in Newhaven sein sollten.«
    »Was genau der Grund ist«, erklärte Mrs Gilbert entschieden und stand auf, »weshalb du es Miss Emily sagst, wenn du sie siehst.«
    Emily und Cornelia verbrachten den Nachmittag damit, die Sachen einzupacken, die sie für die ersten paar Tage auf Windmere benötigen würden. Emily widerstrebte die Idee immer noch, da sie sich einfach nicht ernsthaft vorstellen konnte, dass Ainsworth sie anstelle von Anne nehmen würde. Jedes Mal, wenn sie wieder davon anfangen wollte, schaute Cornelia sie scharf an und fragte:
    »Willst du wirklich das Risiko eingehen?« Mit einer Grimasse wandte sich Emily dann wieder den Koffern zu, war aber insgeheim der Ansicht, dass Cornelia übertrieb.
    Während die Damen mit Packen beschäftigt waren, sandte Barnaby über Thomas die Nachricht nach Windmere , dass er und Lamb heimkehrten und man ihnen am späten Nachmittag die Kutsche schicken solle, um sie abzuholen. Zu den Ställen von The Birches schickte er die Anweisung, seines und Lambs Pferd gesattelt und zum Aufbruch bereitzuhalten.
    Lamb hatte binnen weniger Stunden alles verstaut und die Koffer an der Tür stehen, aber Cornelia und Emily schafften es nicht so schnell. Da keine von beiden Damen darauf vertraute, dass Jeffery nicht am Ende doch alles, was sie zurückließen, verbrennen würde, wenn er herausfand, dass sie fort waren, hatten sie schließlich wesentlich mehr Gepäck als ursprünglich geplant.
    Da ihm kaum etwas anderes übrig blieb, als zu warten, ging Barnaby in der Eingangshalle unten ungeduldig auf und ab, in Erwartung der Nachricht, dass die Damen endlich fertig wären und die

Weitere Kostenlose Bücher