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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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traf in schnellen Stößen auf ihr Gesicht. Dunkle Strähnen seines gewellten Haars fielen ihm in die Stirn. Seine Hemden schienen nie für lange zugeknöpft zu bleiben. Dieses stand auch offen. Ihre Augen waren auf gleicher Höhe mit seiner muskulösen Brust. Er war männlich, er strotzte vor Energie, er war attraktiv, gefährlich attraktiv. Sie wollte die Augen vor seiner Anziehungskraft verschließen.
    »Nach einer Weile kam ich hierher, um zu arbeiten, anstatt in das Büro in der Gin.«
    »Ich wette, das hast du genossen, diese Einladungen ins Haus.«
    »Ja, das habe ich«, rief sie zu ihrer Verteidigung aus. »Du weißt genau, wie sehr ich The Retreat immer geliebt habe.
Für das naive kleine Mädchen, das durch den Wald zur Arbeit geht, war es, als ob es ein Märchenschloss betreten würde. Das leugne ich gar nicht.«
    »Erzähl weiter. Ich bin ganz fasziniert. War mein Vater der Prinz in deinem Märchen?«
    »Natürlich nicht. So war es ganz und gar nicht. Nach Mamas Tod habe ich mehr Zeit hier verbracht. Mit der Zeit hat er sich in geschäftlichen Dingen auf mich verlassen. Laura Jane und ich wurden Freundinnen. Roscoe hat das unterstützt, weil sie keine gleichaltrigen Freunde hatte.«
    Hastig befeuchtete sie ihre Lippen. Gierig verfolgte er die Bewegung ihrer Zunge. »Es passierte allmählich. Es erschien richtig, weil ich sowieso schon so viel Zeit hier verbrachte. Als er mich bat, ihn zu heiraten, sagte ich ja. Er konnte mir all das bieten, was ich jemals haben wollte und auf keine andere Weise bekommen hätte.«
    »Einen neuen Namen.«
    »Ja.«
    »Kleider.«
    »Ja.«
    »Geld.«
    »Ja.«
    »Ein schönes Haus.«
    »Das ich schon immer geliebt habe.«
    »Und für diese Dinge hast du dich an meinen Vater verkauft!«, zischte er.
    »So könnte man es auch sehen.« Sein Abscheu gab ihr das Gefühl, schmutzig zu sein. Sie suchte Zuflucht in weiteren Rechtfertigungen. »Ich wollte als Freundin immer für Laura Jane da sein. Ich wollte deinem Vater helfen.«
    »Also hast du aus selbstlosen Motiven gehandelt.«

    »Nein«, gab sie zu und senkte den Blick. »Ich wollte in The Retreat leben. Ich wollte den Respekt, den ich als Roscoes Ehefrau von den anderen bekommen würde. Ja, all das wollte ich. Und um das zu verstehen, müsstest du in einer Baracke aufgewachsen sein, müsstest du wissen, wie es ist, jeden Tag von der Hand in den Mund zu leben, schäbige Klamotten zu tragen, wenn die anderen Mädchen farblich aufeinander abgestimmte Pullover und Röcke anhatten, jeden Tag nach der Schule arbeiten gehen zu müssen, auch am Sonntag, während die anderen Kids in ihren schicken Cabrios herumfuhren oder ins Eiscafé oder zu Footballspielen gingen, und du müsstest das Kind eines stadtbekannten Säufers sein, Rink Lancaster!«
    Als sie seinen Namen ausrief, schoss sie aus ihrem Sessel hoch, aber er rührte sich nicht. Sie stießen heftig zusammen. Er schloss seine Hände fest um ihre Oberarme und hielt sie sicher an sich gepresst. Sie atmeten abgehackt und schwer, als ob sie gerade schnell gerannt wären.
    Sie hob ihren Kopf nicht, um ihn anzusehen. Würde sie es tun, wüsste sie nicht, was geschehen würde. Also starrte sie das V seines Ausschnittes an, sah den rasenden Puls dort. Ihre untere Körperhälfte fühlte sich vor lauter Leidenschaft schwer, zäh und schwach an. Sie konnte kaum sprechen. »Bitte, lass mich gehen, Rink. Bitte.«
    Er beachtete ihre Bitte nicht. Stattdessen legte er sein Gesicht auf die rechte Seite ihres Halses. Hilflos fiel ihr Kopf zurück. Seine Lippen bewegten sich über ihre Haut hin und zurück und hinterließen den feuchten Dampf seines Atems, der sie kühlte und erregte.
    »Obwohl ich weiß, dass du mit meinem Vater verheiratet bist, und obwohl ich die Gründe kenne, wie es dazu gekommen
ist, will ich dich. Warum nur?« Mit rasender Leidenschaft wanderte sein Mund auf die andere Seite ihres Halses. Sie neigte den Kopf, um ihm Platz zu machen.
    Schwach bekämpfte sie ihre eigene Reaktion auf ihn. »Nein, Rink, nein.«
    »Ich will dich so sehr, dass es schmerzt.« Er bedeckte ihren Hals mit heißen, drängenden Küssen. Seine Lippen saugten leicht an ihr. »Ich will dich. Warum, verdammt noch mal, warum?«
    Caroline stöhnte. »Oh Gott, steh mir bei«, keuchte sie. Nichts auf der Welt wollte sie mehr, als sich ihm hinzugeben. Sie brauchte ihn, wie er sie brauchte, um das jahrelange Elend zu mildern, in dem sie beide gelebt hatten. Einige kostbare Augenblicke lang wollten sie alles andere

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