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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Suche nach geeigneten Werkzeugen einspannte. Nach einer Stunde ging sie zu ihm, als er gerade das Innere der Maschine begutachtete. »Rink, ich fahre jetzt für eine Weile ins Krankenhaus. Einer der Männer kann dich nach Hause fahren, wenn du fertig bist, bevor ich zurück bin.«
    Er lächelte kläglich. »Keine Chance. Ich werde hier noch eine ganze Weile bleiben.«
    Sie grinste. Er hatte den Eindruck, dass ihre halb erhobene Hand seinen Arm berühren wollte. Stattdessen verabschiedete sie sich schnell murmelnd von ihm und ging.
     
    Nach dem Getöse und dem Durcheinander in der Fabrik war es im Krankenhaus kühl und ruhig. Roscoe lag im Bett,
seine Augen klebten förmlich am Fernsehbildschirm, der Ton war ausgestellt. Einige Schläuche ernährten ihn, andere leiteten menschliche Abfallstoffe aus seinem Körper heraus. Die Monitore blinkten und piepsten und hielten seine Lebenszeichen fest. Er war ein bemitleidenswerter Anblick, aber Caroline lächelte breit und tapfer, als sie ins Zimmer ging.
    Durch reine Willenskraft schaffte sie es, ihre Begegnung vom Vortag aus ihren Gedanken zu streichen. Er hatte furchtbare Schmerzen gehabt und war für sein Verhalten nicht verantwortlich. Sie war lediglich ein willkommener Sündenbock gewesen, an dem er seine Frustration hatte auslassen können.
    »Hallo, Roscoe.« Sie küsste ihn auf seine kalkweiße Wange. »Wie geht es dir?«
    »Das kann ich gegenüber einem so empfindlichen Mädchen wie dir nicht aussprechen«, grollte er. Er sah ihren Aufzug und fragte: »Warst du in der Fabrik?«
    »Ja. Den ganzen Morgen über, um ehrlich zu sein, sonst wäre ich auch eher hier gewesen. Wir haben ein Problem mit einer der Maschinen.«
    »Was für eine Art von Problem?«
    »Ich weiß es nicht genau. Etwas Mechanisches. Rink schaut sie sich an. Diese Blumen von der Kindergottesdienstgruppe sind sehr hübsch.«
    »Was zum Teufel meinst du damit, Rink schaut sie sich an?«
    Sie hatte sich die Blumensträuße angesehen, die seit gestern geliefert worden waren, und sammelte die Karten ein, damit sie wusste, wem sie dafür danken konnte. Bei seinen Worten wirbelte sie alarmiert zu ihm herum. Aus ihren
dunklen Löchern glitzerten Roscoes Augen sie teuflisch an. So bedrohlich hatte sie ihn noch nie gesehen. Oder war es nur seine Krankheit, die ihn so bösartig aussehen ließ?
    »Verdammt noch mal, antworte mir!«, brüllte er mit viel mehr Kraft, als sie in ihm vermutet hätte. »Was hat Rink in der Nähe der Cotton Gin zu suchen?«
    Sie war konsterniert und schaffte es kaum, die Wort schnell genug herauszubekommen. »Ich … ich habe ihn gebeten, sich die kaputte Maschine einmal anzusehen. Er ist Ingenieur. Er könnte uns sagen, was …«
    »Du hast es gewagt, meinen Sohn in meine Baumwollfabrik zu lassen?« Er bemühte sich, sich aufzurichten. »Er hat alle Rechte an Lancaster Gin aufgegeben, als er vor zwölf Jahren fortgegangen ist. Ich will ihn nicht in der Nähe der Gin haben, nicht mal in der Nähe. Hast du das kapiert, Frau?« Sein Gesicht glänzte vor Schweiß, und seine Augen traten vor Zorn hervor.
    Caroline hatte Angst, sowohl vor seiner Raserei als auch um sein Leben. »Roscoe, bitte beruhige dich. Alles, was ich gemacht habe, war, Rink zu bitten, sich eine kaputte Maschine anzusehen. Er stellt keine Ansprüche an das Unternehmen.«
    »Ich kenne ihn. Er wird an allem dort etwas zu meckern finden und dir sagen, wie du mein Geld ausgeben sollst.« Er richtete einen krummen Finger auf sie und sagte scharf: »Hör mir zu, und hör mir genau zu. Du wirst nicht einen einzigen Cent für die Fabrik ausgeben, ohne dass ich es dir vorher erlaube.«
    Sie wollte diesen Finger, der sie zu Unrecht anklagte, zur Seite schlagen.
    »Das habe ich noch nie getan, Roscoe«, sagte sie ruhig.

    »Bisher war Rink ja auch noch nie in der Gegend gewesen.«
    »Und wessen Schuld ist das?«
    Ihre nicht sehr weise Frage prallte von den sterilen Wänden ab und sauste zurück auf sie. Einige Sekunden lang vergaß sie zu atmen, sondern starrte nur den siechen Körper ihres Mannes an, der in seiner Schwäche gefährlich wirkte, wie ein normalerweise friedliches Tier, das durch eine Verwundung auf jeden losging, der ihm helfen wollte.
    Er stieß wieder dieses schreckliche Lachen aus, als er sich auf die Kissen fallen ließ. »Hat er dir das erzählt? Dass ich ihn weggeschickt habe, weil er uns Schande gemacht hat, indem er das George-Mädchen geschwängert hat?«
    Caroline senkte ihre Augen auf ihre Hände. Ihre

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