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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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vorhin angerufen. Marilee ist schwanger. Im dritten oder vierten Monat. So, wie er es darstellte, weint sie sich die Augen aus, weil du dich nicht mehr bei ihr hast blicken lassen. Glückwunsch, mein Sohn. Du stehst kurz davor, Ehemann und Vater zu werden.«
    Auch heute noch zog sich sein Inneres zusammen, als hätte jemand dort eine Stahlschraube angebracht und sie angezogen, wenn er an die Worte dachte, die sein Vater ihm entgegengeschleudert hatte. Dieser Bastard. Dieser hassenswerte, manipulative, hinterhältige Schweinehund.
    Und Caroline, seine Caroline, war die Frau seines Vaters. Jetzt hörte sie ihm zu, sprach mit ihm, war ihm Beistand und Ansporn. Roscoe berührte ihren süßen Mund, diese Brüste, diese Schenkel.
    Rink presste die Handballen auf seine Augen, während die Vorstellungen von ihnen zusammen sich wie eine obszöne Diashow in seinem Geiste abspielten. Darüber nachzudenken, war beinahe unerträglich.
    Sein ganzer Körper tat ihm weh. Und es gab absolut gar nichts, was er tun konnte, um den Schmerz zu mildern.
     
    »Danke, Steve.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    »Rink sagte, der Toaster ist hinüber und Mrs. Haney sollte einfach einen neuen kaufen. Aber sie meinte, es macht keinen Sinn, einen neuen zu kaufen, wenn man den alten reparieren
kann. Rink wollte ihn reparieren, aber er ist die ganze Zeit mit der Cotton Gin beschäftigt. Ich habe ihm gesagt, er soll sich keine Gedanken wegen des Toasters machen, ich würde dich fragen. Es macht dir doch nichts aus, oder?«
    »Natürlich nicht. Ich bin froh, dass ich ihn wieder hingekriegt habe.«
    Er schützte eifriges Aufräumen der Werkbank in der Garage vor, in der kleinere Werkzeuge untergebracht waren.
    »Bist du mir böse, Steve?«
    Er ließ alles fallen und starrte Laura Jane an. Sie trug ein rückenfreies Sommerkleid, ihre Haut sah so weich und cremig wie eine Magnolienblüte aus. Das Verlangen nach ihr traf ihn wie ein Vorschlaghammer. Schroff drehte er sich ab. »Warum sollte ich auf dich böse sein?«
    Sie holte etwas wackelig Luft und kauerte sich auf die oberste Stufe einer Trittleiter. Unruhig nestelte sie mit den Fingern an dem Gürtel ihres Kleides. Sie ließ ihren Kopf so weit hängen, dass er beinahe ihre Brust berührte. »Weil ich dich kürzlich geküsst habe«, sagte sie leise. »Seitdem bist du böse auf mich.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht böse bin.«
    »Warum siehst du mich dann nicht an?«
    Er tat es nun. Ihr Anliegen, das sie in einem verärgerten Schreien ausstieß, brachte ihn dazu, seinen struppigen Kopf zu drehen und sie in sprachloser Ehrfurcht anzusehen. Er hatte es bisher nicht erlebt, dass sie die Beherrschung verlor oder ihre Stimme hob. Da war nur wenig Kindliches in dem Gesicht zu entdecken, das ihn herausfordernd ansah. Er blickte in das Gesicht einer verschmähten Frau.
    Er schaffte es unter Schwierigkeiten zu schlucken. »Ich sehe dich an.«

    »Deine Augen gleiten nur so über mich hinweg. Sie sehen mich nicht mehr an. Warum, Steve?«, fragte sie, stand von dem Stufentritt auf und ging auf ihn zu. »Warum? Gefällt dir nicht, wie ich aussehe?«
    Seine Augen konnten sich an ihr nicht sattsehen, blickten von ihrem weichen, schweren Haar bis zu ihren schlanken Füßen, die in Sandalen steckten. Als seine Augen wieder bei ihren angekommen waren, sagte er heiser: »Doch, Laura Jane, mir gefällt es sogar sehr gut, wie du aussiehst.«
    Sie lächelte, aber nur kurz. »Ist es wegen dem Kuss? Habe ich das nicht richtig gemacht?«
    Seine Hände rutschten an den Außenseiten seiner Oberschenkel hoch und runter, als er versuchte, den Schweiß aus seinen Handflächen in seine Jeans zu wischen. »Du hast alles richtig gemacht.«
    Sie zog die Stirn in Sorgenfalten. »Ich glaube nicht. Die Frauen im Fernsehen küssen die Männer immer sehr lange. Sie bewegen ihre Köpfe von einer Seite auf die andere. Ich glaube, sie machen das mit offenem Mund.«
    Sein ganzer Körper stöhnte auf. »Laura Jane«, flüsterte er heiser, »du solltest nicht mit einem Mann darüber sprechen.«
    »Du bist nicht ›ein Mann‹, du bist Steve.«
    »Du solltest auch mit mir nicht übers Küssen sprechen.«
    Sie war total überrascht. »Warum nicht?«
    »Weil es gewisse Dinge gibt, über die ein Mann und eine Frau nicht miteinander reden sollten, wenn sie nicht verheiratet sind.«
    »Es ist in Ordnung, diese Dinge zu tun, aber nicht, darüber zu reden?«, fragte sie neugierig.
    Er lachte schnaubend trotz des Ernstes der Lage. Laura Jane

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