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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hatte eindeutig mehr Verstand als er. »Ja, so in etwa.«

    Sie schwebte auf ihn zu und legte ihm ihre Hände auf die Brust. Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen zu sehen. »Dann lass uns nicht weiter über diese Dinge reden. Lass sie uns tun.«
    Ihre Stimme war so leicht wie ihr Atem, der ganz nah an seiner Kehle war.
    Seine Hände bedeckten ihre. »Es ziemt sich auch nicht für uns, sie zu tun.«
    »Aber warum denn, Steve?«
    Er litt Höllenqualen. Er brauchte jedes Quäntchen Disziplin, dessen er habhaft werden konnte, um ihre Hände von ihm zu lösen und sich von ihr abzuwenden. »Weil es so ist.« Er ging in das Stallgebäude zurück und griff sich das Zaumzeug, an dem er vorhin in der Sattelkammer gearbeitet hatte, als sie ihn gerufen hatte.
    Untröstlich sah sie ihm hinterher, als er die Garage verließ und den Hof überquerte. Sie nahm den Toaster, der ihr nur als Vorwand gedient hatte, und machte sich wieder auf den Weg ins Haus. Als sie Carolines Auto sah, das die Einfahrt hochfuhr, blieb sie stehen, um auf sie zu warten.
    »Hallo, Laura Jane. Was machst du denn damit hier draußen?«, fragte Caroline und zeigte auf den Toaster, als sie ausstieg.
    »Steve hat ihn für Mrs. Haney repariert. Ich bringe ihn gerade wieder zurück.«
    Der Klang ihrer Stimme erregte Carolines Aufmerksamkeit. »Wie geht es Steve? Ich habe ihn schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen.«
    Laura Jane zuckte mit den Schultern. »Ich schätze, es geht ihm gut. Er benimmt sich manchmal seltsam.«
    »Seltsam?«

    »Ja. Als ob er nicht länger mein Freund sein möchte.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Es stimmt. Das macht er schon, seitdem ich ihn geküsst habe.«
    Caroline blieb abrupt stehen. »Du hast ihn geküsst?«
    Sie warf rasch einen besorgten Blick um sich, weil sie hoffte, dass niemand sie gehört hatte, und schickte ein kleines Stoßgebet gen Himmel aus Dankbarkeit darüber, dass Rink nicht in der Nähe war.
    »Ja.« Laura Janes Augen waren schuldlos und ruhig, als sie in Carolines ungläubiges Gesicht schaute. »Ich liebe ihn.«
    »Hast du ihm das gesagt?«
    »Ja. War das schlimm?«
    »Nein, nicht schlimm. Nicht wirklich.« Caroline wusste, dass sie ihre Worte sorgfältig wählen musste. Dies war Laura Janes erste und wahrscheinlich letzte Romanze. Wie hieß man jemanden vorsichtig sein, ohne ihm Angst zu machen? »Es könnte sein, dass du die Sache ein wenig überstürzt hast. Wahrscheinlich hast du ihn total überrascht. Vielleicht hätte er dich als Erster küssen wollen.«
    »Ich glaube, das hätte er nicht getan, und ich konnte nicht länger warten.«
    Caroline lächelte. »Ich glaube, wenn du ihm ein wenig mehr Zeit gelassen hättest, hätte er sich schon noch getraut.«
    »Glaubst du, dass Rink sich traut?«
    »Was soll er sich denn trauen?«
    »Dich zu küssen. Er will das nämlich.«
    Zum zweiten Mal in einer Minute war Caroline wie vor den Kopf gestoßen. »Laura Jane, so etwas darfst du nicht sagen! Er will mich ganz und gar nicht küssen.«
    »Warum starrt er dich dann so an?«

    Ihr Mund wurde trocken. »Macht er das?«
    »Immer, wenn du gerade wegsiehst. Und er gibt sich so viel Mühe in der Fabrik für dich.«
    »Nicht für mich. Für alle dort, für die Arbeiter und die Farmbesitzer, die die Gin brauchen, und für euren Vater.«
    »Aber du hast ihn darum gebeten. Ich glaube, erst wollte er es gar nicht tun, oder?«
    Caroline dachte an den Abend, nachdem er die Maschine repariert hatte. Sie hatte den ganzen Nachmittag daran gearbeitet, ein anderes Verhältnis zu ihm aufzubauen, und war sich sicher, dass sie es geschafft hatte. Aber als sie heimgekehrt waren und er nach der Dusche zum Abendessen heruntergekommen war, war er feindseliger denn je gewesen. Sie hatte sich geweigert, das zur Kenntnis zu nehmen. Sie war nicht bereit, das bisschen an Boden, das sie gewonnen hatte, aufzugeben.
    Während des Abendessens und später im Wohnzimmer mit Mrs. Haney und Laura Jane hatte sie ihn mit Freundlichkeit überschüttet, bis er schließlich nicht mehr jedes Mal, wenn er sie ansah, düster dreinschaute. Zum Schluss hatte sie sogar so viel Mut aufgebracht, dass sie ihn bitten konnte, sich noch einige andere Dinge in der Fabrik anzusehen, die ihrer Meinung nach nachgesehen werden mussten. Brummig hatte er sich einverstanden erklärt. In den letzten drei Tagen hatte er dort genauso hart gearbeitet wie jeder bezahlte Arbeiter.
    »Ich bin sehr dankbar, dass er hier ist, um uns zu helfen, jetzt, da euer Vater

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