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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hinter Tränen. »Nein, Caroline«, sagte er. »Das Kind war nicht von mir.«

    »Du hattest aber was mit Marilee gehabt, oder nicht?«, fragte Roscoe von seinem Bett aus.
    Rink sah weiter Caroline an. »Ja. Aber lange, bevor sie schwanger wurde. Ich war mit niemandem zusammen in diesen Sommer, nachdem ich Caroline getroffen hatte. Alyssa ist nicht mein Kind.« Er drehte sich wieder zu seinem Vater um. »Und du wusstest das ganz genau. Ich habe dir gesagt, dass das Baby nicht von mir ist, dass ich seit mindestens einem Jahr nicht mehr mit Marilee geschlafen hatte. Trotzdem hast du mich in diese Ehe hineingezwungen. Warum?«
    »Wie bequem von dir zu vergessen, dass es deine Wahl war, sie zu heiraten.«
    »Aber nur, weil du gedroht hast, Laura Jane in ein Heim zu stecken, wenn ich es nicht tue!«, brüllte Rink und ließ endlich seiner Wut freien Lauf, die lange unter der Oberfläche hatte brodeln müssen, bis sie endlich heraus durfte.
    »Oh, mein Gott.« Caroline hielt sich die Hände vors Gesicht. Wann würde dieser Albtraum endlich aufhören? Roscoe hatte Rink dazu erpresst, ein Mädchen zu heiraten, das ein Kind von einem anderen Mann bekam. Wie hatte er das nur tun können?
    »Warum war es dir so verdammt wichtig, dass ich Marilee heiraten sollte? Warum hast du ihrem Vater nicht einfach ins Gesicht gelacht und ihn nach Hause geschickt? Der Skandal, der dadurch hätte verursacht werden können, hat dich sicherlich nicht geschreckt. Du hast dich nie um irgendwelche gesellschaftlichen Feinheiten geschert. Und ich weiß, dass der alte Mr. George dir keine Angst einjagen konnte. Warum also hast du mich gezwungen, sie zu heiraten?« Seine Rede hatte in einem Schrei geendet, und seine Frage hing noch lange in der Luft, als er sie schon längst gestellt hatte.

    »Geld«, sagte Roscoe lakonisch. »Er hatte Geld. Ich brauchte welches. So einfach war das. Ich habe dich verkauft, Junge, für fünfundzwanzigtausend Dollar.«
    Rink war fassungslos. Obwohl er schon das Schlimmste über seinen Vater wusste, hätte er niemals vermutet, dass etwas so Banales wie Geld dahinter hätte stecken können.
    »Aber nach Alyssas Geburt hast du die Scheidung nicht verhindert«, sagte er verdutzt.
    »Es gab keine zeitliche Begrenzung bei unserem Geschäft. George wollte lediglich einen Ehemann für seine Tochter und einen Daddy für das Kleine. Er wollte, dass ein anständiger Name auf der Geburtsurkunde des Kindes stand.«
    »Anständig«, höhnte Rink und sah an die Decke. Er fluchte. »Wir stinken geradezu vor Anständigkeit, nicht wahr?«
    »Nebenbei«, fuhr Roscoe aalglatt fort, »schien es ein bequemer Weg, dich vor einem großen Fehler zu bewahren.«
    »Welchem Fehler?«
    »Dich mit Gesindel einzulassen, diesem Fehler.« Roscoe neigte seinen Kopf in Carolines Richtung.
    »Lass sie da raus«, sagte Rink drohend. »Das hat nichts mit Caroline zu tun.«
    Roscoe kicherte bösartig. »Es hat alles mit Caroline zu tun. Ich konnte es ja schlecht zulassen, dass du so ein kleines Mädchen flachlegst. Daraus wäre ja ein fürchterlicher Schlamassel entstanden.«
    »So war es ja gar nicht.« Rinks stieß die Worte durch zusammengebissene Zähne aus.
    »Nach dem, was mein Informant mir zutrug, kam es dem aber verdammt nahe. Er sagte, dass du kaum deine Hände von ihr lassen konntest.« Roscoes Augen verengten sich zu
Schlitzen, als er seinen Sohn ansah. Seine Lippen kräuselten sich verächtlich. »Du Narr. Kannst du dir vorstellen, wie schwer es für mich war, nicht laut loszulachen, als du vor mir standest, um mir zu sagen, dass du das Mädchen getroffen hättest, das du heiraten wolltest?«
    Carolines Reaktion darauf war ein Zusammenzucken. Ihre Augen flogen zu Rink. Er sah sie an, aber jetzt war nicht der richtige Augenblick, um auf die Frage einzugehen, die er in ihren grauen Augen lesen konnte.
    Gnadenlos fuhr Roscoe fort. »Marilee war eine kleine Schlampe. Sie ließ ungefähr jeden zwischen ihre Beine, aber wenigstens stammte sie aus einer anständigen Familie.« Seine Augen glitten zu Caroline. »Wenigstens war ihr Vater nicht ein stadtbekannter Säufer.«
    »Warum hast du mich überhaupt geheiratet?«, wollte Caroline wissen und brach damit endlich ihr Schweigen. Roscoe war schuld daran, dass sie so an Liebeskummer hatte leiden müssen. Die ganze Zeit hatte sie gedacht, dass Rink Marilee zu der Zeit geschwängert hatte, als sie beide sich getroffen hatten. Roscoe hatte volle Arbeit geleistet. Er hatte es geschafft, ihrer beider Leben

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