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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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es wissen. Hat es nicht wenigstens ein kleines bisschen dein Gewissen geplagt, dass du meinen Vater geheiratet hast, obwohl wir selbst knapp davor gewesen waren, miteinander zu schlafen?«
    »Nur zu deiner Erinnerung: Ich war bereit dazu, deine Geliebte zu sein. Du hast einen Rückzieher gemacht. Du warst nicht bereit, das Risiko einzugehen.«
    »Das stimmt. Ich wollte nicht riskieren, dir wehzutun.«
    »Ich wollte aber, dass du mir wehtust!« Es lag so viel Gefühl in ihrer Stimme, dass ihr Ausruf fast wie ein Schluchzen klang.
    Er knirschte mit den Zähnen und sprach mit donnernder Stimme weiter. »Ich wollte dir auf die Art wehtun, ja. Ich wollte der Erste sein, um mit dir diesen schmerzhaften Moment zu erleben, durch den wir für immer zusammengehört hätten.« Er kam einen Schritt näher, und seine aufgestauten Gefühle brodelten über. »Aber ich hatte einen unangebrachten Anfall von Anstand. Noch blöder war wohl, dass ich dich durch diese Behandlung von den anderen Mädchen, mit denen ich vorher zusammen gewesen war, abheben wollte.«
    »Und es waren eine Menge vor mir gewesen, oder?«
    »Ja.«
    »Vor mir und nach mir.«
    »Ja.«
    »Wie kannst du mir dann vorwerfen, dass ich Roscoe geheiratet habe?«
    »Weil du mir gesagt hattest, dass du mich liebst!«
    »Hast du all diese anderen Frauen geliebt, Rink? Hast du?« Er wendete sich abrupt ab, aber sie hatte die Schuld in seinen Augen schon entdeckt. »Du warst nicht hier, Rink. Du warst mit einer anderen verheiratet. Soweit es mich betraf,
dachte ich, dass ich für dich lediglich ein weiteres Spielzeug gewesen war, das dir geholfen hat, diese trägen Sommertage damals zu überstehen. Du hättest mir schreiben können, mich anrufen, irgendetwas. Ich hatte Zweifel, ob du dich überhaupt an mich erinnern würdest, außer vielleicht, weil ich nicht so hochgestochen war wie die Frauen, an die du sonst gewohnt warst.«
    »Du weißt, warum ich keinen Kontakt zu dir aufgenommen habe. Weil ich nicht wollte, dass du in diesen ganzen Ärger mit Marilee hineingezogen wirst. Als die Ehe endlich vorüber war, warst du auf dem College, und man hatte mir gesagt, du seist verheiratet. Ich gab die Hoffnung auf, dich jemals wiederzusehen. Das Nächste, was ich erfuhr, war, dass du das Bett mit meinem Vater geteilt hast.«
    Sie schlug sich die Hände vors Gesicht. Sie konnte fühlen, wie er immer feindseliger ihr gegenüber wurde. Sie nahm die Hände vom Gesicht und sah tapfer in seine wütenden Augen.
    »Wir können so nicht weitermachen, Rink!«, sagte sie leise. »Wir machen uns gegenseitig kaputt damit.«
    Seine Schultern sackten herab, und wieder malträtierten seine harkenden Finger sein Haar. »Ich weiß. Ich werde morgen früh abreisen.«
    Wie ein bleiernes Gewicht fiel ihr Herz nach unten. Sie hatte nicht vorgehabt, ihn zu vertreiben, sie wollte nur Frieden zwischen ihnen wiederherstellen. »Das ist nicht nötig. Dies ist dein Zuhause. Mein Aufenthalt hier war nur vorübergehend. Ich wusste immer, dass ich nach Roscoes Tod nicht hierbleiben würde.«
    »Wenn du gehst und ich bleibe, wie würde das dann aussehen? Alle würden glauben, ich hätte die Witwe meines Vaters
rausgeworfen. Nein. Ich fahre morgen nach Atlanta zurück.«
    »Aber die Testamentsverlesung und die Fabrik …« Sie griff nach jedem rettenden Strohhalm, der ihn veranlassen könnte zu bleiben. Für sie beide gab es keine Hoffnung mehr, aber sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass er sie noch einmal verlassen würde. Noch nicht. Später, aber jetzt noch nicht.
    »Ich werde zur Testamentsöffnung zurück sein. Dann können wir auch über die Wohnverhältnisse entscheiden. Bitte, bleib hier bei Laura Jane, das würde mich sehr beruhigen. Was die Gin betrifft« - er lächelte sarkastisch -, »mach einfach so weiter, wie du das unter Roscoes Aufsicht schon getan hast.«
    Ihr trostloses Gesicht quälte ihn, und so näherte er sich ihr wieder an, nahm sie in seine Arme und zog sie zu sich. Sie ließ ihren Kopf nach hinten fallen, als er sich dicht über sie beugte.
    »Sieh mich doch nicht so an. Glaubst du wirklich, ich möchte gehen? Mein Zuhause verlassen? Mein Haus? Laura Jane und Mrs. Haney?« Seine Stimme machte einen bedeutsamen Schlenker nach unten. »Dich?« Er nahm sie fester in die Arme und stöhnte, als sich ihr Körper an ihn schmiegte, der wie für ihn gemacht zu sein schien. »Verdammt. Verdammt, Caroline.«
    Er küsste sie hart und fordernd, aber diesmal war sie darauf vorbereitet und

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