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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Dann kostet es uns nur Treibstoff und ein paar meiner Arbeitsstunden. Aber ein dauerhafter Liefervertrag mit Delta Mills ist die Investition schon wert, finde ich. Auf uns.« Er hob die Flasche in ihre Richtung, nahm einen kräftigen Schluck und hielt sie Caroline hin. »Hier.«
    Mittlerweile war sie durch seine Feierstimmung angesteckt worden und versuchte, die Flasche zu nehmen.
    »Oh, das kann ich nicht«, sagte sie mit falscher Schüchternheit und sah über ihre Schulter zur Tür.
    »Natürlich kannst du.«
    »Was ist, wenn jemand hereinkommt und uns beim Trinken erwischt?«
    »Er würde es verstehen. Wir haben gerade ein Mordsgeschäft an Land gezogen. Übrigens habe ich die Weisung ausgegeben, dass hier niemand ohne zu klopfen hereinkommt.«
    »Du klopfst nie.«
    Er nahm eine verärgerte Haltung ein. »Trinkst du jetzt mit mir oder nicht?«
    Wagemutig griff sie die Flasche am Hals und imitierte ihn, indem sie den Kopf in den Nacken legte und einen großen Schluck nahm. Sie musste husten und keuchen, ihre Augen
brannten, und ihr Puls flatterte. Rink nahm ihr die Flasche ab, als sie sich nach vorne beugen musste, um zu husten. Mit der flachen Hand klopfte er ihr auf den Rücken und lachte dabei brüllend.
    »Besser?« Langsam richtete sie sich auf und trocknete mit dem Handrücken ihre tränenden Augen.
    »Ich glaube schon«, krächzte sie, und beide lachten über den ungewohnten Klang in ihrer Stimme.
    »Gott, Caroline. Mein Herz schlug mir bis zum Hals«, sagte er mit jungenhafter Begeisterung. »Ich hatte furchtbar Angst, er würde uns ablehnen oder ohne feste Zusage wieder gehen.«
    »Warum hast du mich nicht vorgewarnt, dass er kommen würde?«
    »Ich wollte nicht, dass du dir zu viele Hoffnungen machst.«
    »Ich bin froh, dass ich es nicht vorher wusste. Die Überraschung ist dir gelungen.«
    »Findest du?«
    »Ja.« Sie lächelte ihn an. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sich vergegenwärtigte, was sie eigentlich feierten. »Ja, ja, ja.«
    Es war nicht geplant. Überhaupt nicht. Er schloss sie mit den Armen um die Taille, hob sie hoch und wirbelte sie herum. Beide lachten. Er hatte seinen Kopf in den Nacken geworfen und lachte zu ihr hoch. Sie lächelte von oben zu ihm herab und legte ihre Hände auf seine Schultern.
    »Wir haben’s geschafft! Wir haben den besten Geschäftsabschluss in der Geschichte von Lancaster Gin erzielt. Weißt du, was das bedeutet, Caroline? Andere Einkäufer werden sich hier bald umsehen. Plantagenbesitzer werden die Möglichkeiten hier unter die Lupe nehmen«, antwortete er an ihrer
Stelle. »Nicht dieses Jahr, aber nächstes. Vielleicht müssen wir sogar expandieren.« Vor lauter Freude wirbelte er sie herum und drehte sich mit ihr im Kreis.
    Als er sie wieder abgesetzt hatte, schien es das normalste von der Welt zu sein, dass er sie küsste. Sein Mund traf fest und direkt auf ihren. Es war kein Kuss zwischen Liebenden, sondern einer zwischen Freunden, die einen bravourös erledigten Job feierten.
    Aber mit dem Moment, an dem sich ihre Lippen berührten, änderte sich das. Sie konnten sich nicht berühren, ohne dass daraus eine Geste zwischen Liebenden wurde. Als er fühlte, dass sie seinen Kuss erwiderte, schoss das Verlangen wie ein Blitz durch ihn hindurch. Er hob den Kopf, um ihre Reaktion einzuschätzen.
    Gierig erkundeten seine Augen ihr Gesicht, nahmen jedes kleinste Detail auf: die rosige Farbe ihrer Wangen, ihr kastanienbraunes Haar, die Sprenkel, die bewirkten, dass ihre Augen aussahen wie glitzernde Regentropfen auf Schiefer, ihr Mund - alles betrachtete er aufmerksam.
    Sie stand erwartungsvoll, hörte, wie sein Atem schneller wurde, beobachtete, wie seine Augen immer feuriger wurden.
    Er wollte sie. Oh Gott, und wie er sie wollte. Er wollte sie verschlingen, damit sie seine letzte und immerwährende Geliebte sei. Aber sie hatte seinem Vater Treue bis zum Tod geschworen. Und Rink wusste, dass der Einfluss seines Vaters bis weit über sein Grab hinausging. Sie gehörte noch immer Roscoe, und deswegen würde er nicht bekommen, wonach er sich so sehr sehnte, dass es wehtat. Die Sehnsucht verbrannte ihn, doch trotzdem machte er sich von ihr los.
    Er wollte es nicht tun. Zuerst zog er seine Hände, mit
denen er Caroline umschlang, auf die Seiten, dann ließ er sie ganz fallen. Als ob ihre Körper durch einen unsichtbaren Klebstoff zusammengehalten wurden, wichen sie kaum voneinander zurück, bis er einen entschlossenen Schritt nach hinten tat. Zuletzt ließen seine

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