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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Augen sie los, die so lange auf sie gerichtet blieben, bis er sie förmlich wegreißen musste.
    Sie war enttäuscht und durcheinander, aber versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, als er sich an der Tür zu ihr umdrehte.
    »Ich habe mir gedacht, wir könnten die ganze Mannschaft zur Feier des Tages auf ein Bier einladen. Es wird ihnen als Anreiz dienen, die bestmögliche Baumwolle für Delta Mills zu produzieren.«
    »Ich finde, das ist eine wundervolle Geste, Rink. Sehen wir uns zu Hause?«
    Er nickte. »Es wird nicht spät werden.«
     
    Im Supermarkt bekam sie einen Vorgeschmack darauf, was die Leute über sie redeten.
    Mrs. Haney hatte in der Fabrik angerufen und Caroline gebeten, auf dem Heimweg einkaufen zu gehen, wenn sie es einrichten könne. Caroline hatte eine Einkaufliste mitgeschrieben, die Mrs. Haney ihr diktiert hatte. »Danke. Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Kein Problem«, sagte Caroline. »Ich komme bald nach Hause. Rink hat nach der Arbeit noch was vor, vielleicht planen Sie das Abendessen einfach eine halbe Stunde später als sonst ein.«
    Sie schob den Einkaufswagen gerade durch einen Supermarktgang und kontrollierte ihren Einkaufszettel, als sie zwei Frauen bemerkte, die sie mit unverhohlener Neugier
anstarrten. Sie erkannte sie. Von einer wurde behauptet, sie wäre die boshafteste Klatschtante der ganzen Stadt. Sie hatte eine Tochter in Carolines Alter, die inzwischen mit einem Fabrikarbeiter verheiratet war. Man sagte, dass er aufgrund seines Alkoholproblems immer wieder seine Jobs verlor. Die Tochter war früher sehr beliebt gewesen und gehörte zu der angesagten Clique, von der Caroline immer ausgeschlossen blieb. Wie musste es ihr sauer aufstoßen, dass ausgerechnet das Dawson-Mädchen so eine gute Partie gemacht hatte! Die andere Frau war die Besitzerin der Textilreinigung und gab bei jeder Kleiderausgabe eine Tüte voll Klatsch und Tratsch mit.
    Es gab keine Möglichkeit, eine Begegnung mit ihnen zu vermeiden, sosehr Caroline sich das auch wünschte. Sie brachte sich in eine aufrechte Position und schob ihren Einkaufswagen absichtlich so, dass sie direkt vor ihnen entlanggehen würde.
    »Hallo, Mrs. Lane, Mrs. Harper.«
    »Mrs. Lancaster«, sagten sie unisono. Die Überschwänglichkeit ihrer Begrüßung war leicht zu durchschauen. »Sie Ärmste«, sagte eine von ihnen. »Wie kommen Sie denn nun zurecht, wo Mr. Lancaster von uns gegangen ist?«
    »Ich fand, die Beerdigung war sehr schön. Sehr schön«, sagte die andere.
    »Danke. Es geht mir gut.« Sie wollte gerade weitergehen in dem Bewusstsein, den Regeln der Höflichkeit Genüge getan zu haben, als eine von ihnen sich beeilte, sie in ein Gespräch zu verwickeln.
    »Es muss für Sie sehr hilfreich sein, Rink in solchen Zeiten zu Hause zu haben.«
    Vorsichtig, Caroline, warnte sie sich. Diese hier sind Piranhas,
die alles, was du ihnen sagst, zerfleischen werden. »Dass Rink nach The Retreat zurückgekehrt ist, bedeutet Laura Jane und Mrs. Haney, unserer Haushälterin, sehr viel. Trotz der Umstände haben sie sich unglaublich darüber gefreut, ihn wieder zurück zu haben.«
    Sie leckten sich tatsächlich die Lippen nach jedem noch so kleinsten Krümel, den sie ihnen hinwarf. »Wie lange wird er denn bleiben, er ist ja schließlich ein großes Tier in Atlanta, nicht wahr? Wir müssen auf ihn wie Bauerntölpel wirken.«
    »Rink liebt Winstonville. Wissen Sie, dass die Stadt nach der Familie seiner Mutter benannt wurde? The Retreat wird immer sein Zuhause bleiben.«
    Das schien ihren Appetit sogar noch mehr anzuregen. Sie rückten näher an Caroline, wie Raubtiere sich an ihre Beute heranschlichen. »Aber was ist mit Ihnen? Da Sie mit Mr. Lancaster verheiratet gewesen waren, gehört The Retreat jetzt doch sicher Ihnen? Oder planen Sie, alle miteinander dort zu wohnen? Als große, glückliche Familie?«
    »Das sind wir bereits«, sagte sie und lächelte kühl. »Eine große, glückliche Familie.«
    »Oh, natürlich «, stimmten sie begeistert zu.
    »Grüßen Sie Sarah bitte von mir«, bat Caroline die Mutter ihrer ehemaligen Klassenkameradin, als sie die beiden Frauen verließ. »Wie ich gehört habe, ist sie wieder Mutter geworden.«
    »Zum vierten Mal.« Sie musterte mit farblosen Augen Carolines schlanke Figur, die in einem hübschen Leinenkleid besonders gut zur Geltung kam. »Es ist zu schade, dass Mr. Lancaster Sie nicht mit einem Baby zurücklässt. Ein Kind würde Sie in Ihrer Trauer so trösten.«
    Das war die verlogenste

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