Eine Sündige Nacht
die Reaktion, die er erwartet hatte. Sie sprach atemlos, zittrig. Ihr Tonfall war emotional, ehrfürchtig. Er zog das Kinn an und sah an sich herunter, um gerade noch mitzubekommen, wie Laura Janes Hand sich seinem rosafarbenen runzligen Oberschenkel näherte. Obwohl er ihre schüchterne, leichte Berührung fühlte, obwohl er sogar ihre Hand sehen konnte, die über seine haarige Haut streichelte, konnte er nicht glauben, was geschah. Sein Fleisch mochte unter ihrer sanften Berührung erzittern, doch sein Herz explodierte.
»Steve, du bist wunderschön.« Als sie ihm in die Augen sah, bemerkte er ihre Tränen. Er suchte nach Abscheu in ihnen, konnte aber keinen entdecken, noch nicht einmal eine Spur von Mitleid, nur reine Liebe und Bewunderung.
Aus seiner Kehle kam ein erstickter Laut, als er nach ihr griff und sie auf seine Brust zog. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und hielt ihre Haare zurück, während sie sich vorbeugte, um ihn zu küssen.
Auch er küsste sie, fuhr mit seiner Zunge tief in ihren Mund und saugte sanft an ihr. Laura Jane hatte von ihm gelernt und fing an, an seinen Lippen zu nagen, saugte leicht,
als er seine Zunge wieder in ihren Mund wandern ließ, und ging mit ihrer Zunge zwischen seinen Lippen auf ihre eigene Entdeckungsreise.
»Gott, oh Gott, Laura Jane.« Er hielt ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, um sie von ihren heißen Küssen abzuhalten, um tief durchzuatmen und wieder zu Verstand zu kommen. Unter dem Stoff seiner Unterwäsche war er hart geworden und zuckte. Wo immer ihre Haut seine berührte, fühlte er ein Brennen. Er dachte, er könnte sich ablenken, indem er ihre Brüste berührte. Aber ihre weiche Fülle in seinen Händen steigerte sein Verlangen noch mehr; nicht ausschließlich sein fleischliches Verlangen, auch das nach dem heilenden Beistand, den sie bot.
»Ich fühl mich komisch innen drin«, gestand sie ihm. Federleicht streichelte sie seine Brust und seinen Bauch. Er lachte freudlos. Seine Lenden pochten.
»Mir geht’s auch so.«
»Mein Herz klopft ganz schnell.« Sie nahm seine Hand und legte sie fest auf ihre Brust.
Seine Hand schloss sich sanft über den empfindlichen Hügel. Er knirschte mit den Zähnen. »Meines auch.«
»Fühlt sich das so an, wenn man Liebe macht?«, flüsterte sie.
Er konnte die Worte nicht herausbringen und nickte nur.
»Wir können nicht Liebe machen, weil wir nicht verheiratet sind, richtig?«
Er stöhnte und hielt sie noch fester. »So ist es, Baby, so ist es. Wir können es nicht tun. Es wäre dir gegenüber nicht fair.« Ihm gegenüber aber auch nicht. Wenn er sie erst mal gehabt hatte, würde er sie an jedem Tag für den Rest seines Lebens wollen.
Sie setzte sich auf und schmiegte ihre Hand an seine Wange. »Dann, lieber Steve«, sagte sie in ihrer schlichten Logik, »lass uns heiraten.«
Die Gruppe, die sich im vorderen Empfangszimmer von The Retreat zusammenfand, war schweigsam. Der Tag war passenderweise trüb. Dunkle Wolken hingen über der Landschaft, doch noch war es trocken. Der Regen würde eine willkommene Ablösung der drückenden Luftfeuchtigkeit bringen.
Dieser Tag war gleichzeitig herbeigesehnt und gefürchtet worden. Zweimal hatte Granger Hopkins einen Termin für die Verlesung von Roscoes Testament genannt. Beide Male war er verschoben worden. Als der erste Termin bevorstand, musste Rink unerwartet aufgrund dringender geschäftlicher Angelegenheiten nach Atlanta zurück. Granger selbst hatte um die zweite Verschiebung gebeten. Ein anderer Mandant hatte seinen sofortigen Beistand benötigt.
Im Stillen war Caroline froh über diese Aufschübe. Sie hatte sich selbst geschworen, sich nach einem anderen Haus umzusehen, das nicht zu groß war, aber Charakter hatte, nicht zu nah an der Stadt war, aber auch nicht zu abgeschieden für eine alleinstehende Frau. Aber sie konnte sich nicht dazu aufraffen, mit der Haussuche zu beginnen. Als Ausrede dafür zog sie die Fabrik heran.
Sie hatten mehr Baumwolle verarbeitet als jemals zuvor. Rink und sie verließen frühmorgens das Haus und kamen erst spät am Abend zurück. Der größte Teil der Ernte war zu diesem Zeitpunkt entkörnt und zu Ballen gepresst und wartete im Lager darauf, an die verschiedenen Händler versandt zu werden. Der Delta-Mills-Auftrag war wie versprochen nach Jackson geflogen worden.
Caroline und Rink teilten das Gefühl höchster Zufriedenheit darüber, aber gleichzeitig auch das Gefühl unausgesprochenen Verlustes. Wäre nicht ihre
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