Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
angenommen, er wäre ihr Sugar Daddy, wenn … wenn er dafür nicht andere Mädchen gehabt hätte.« Er sah Rink scharf an. »Schließlich ist es mir klar geworden. Erst kürzlich allerdings. Seit Jahren hat er sie dafür benutzt, um dich fertigzumachen, stimmt’s?«
    Rink bestätigte das nicht. Offensichtlich hatte sich der Anwalt ein korrektes Bild der Lage zusammengereimt, in
dem nur ein einziges Teil fehlte. Er wusste nichts von Rink und Caroline. »Wenn das sein letzter Wille war, dann hat er ihn bekommen. Denn so sicher wie es in der Hölle heiß ist, hat er mich diesmal fertiggemacht.«
    Er stampfte hinaus und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    Durch das Fenster im Empfangszimmer sah Caroline ihm nach. Sie besaß nun das, was sie immer wollte. The Retreat . Aber was war der Preis dafür? Der Mann, den sie liebte.
    »Caroline, was soll ich mit der Baumwollfabrik anfangen?«, fragte Laura Jane bestürzt, als sie hinter ihre Stiefmutter trat. »In meinem ganzen Leben war ich nur ein paarmal dort.«
    Das Mitgefühl für die junge Frau lenkte Caroline von ihrem Schmerz ab. »Du musst dir über die Fabrik nicht mehr Gedanken machen als bisher. Dein Vater hat dir lediglich die Gewinne daraus vererbt.«
    »Wovon willst du leben?«
    »Mir steht für die Verwaltung und Leitung von der Firma ein jährliches Gehalt zu. Granger wird uns beratend zur Seite stehen und ein Auge auf alles haben. Mach dir also keine Sorgen. Es bleibt alles so, wie es war.«
    »Dann bleibst du hier? Du gehst nicht weg?«
    »Du hast Granger gehört. Dein Daddy hat mir The Retreat hinterlassen.« Sie legte ihre Wange auf Laura Janes Haar und ließ die Träne, die sich aus ihrem Augenwinkel stahl, darauf fallen. Sie wusste genau, was sich gerade zugetragen hatte. Roscoes Motive waren alles andere als wohlwollend gewesen. Er hatte genau gewusst, dass Rink sie hassen würde, wenn er ihr The Retreat vermachte. Ihr gehörte nun das Haus seiner Mutter. Wenn es eine große Liebe in Rinks Leben gab, dann war es The Retreat .

    »Du bleibst, aber Rink nicht«, sagte Laura Jane traurig.
    »Nein, Rink wird nicht hierbleiben.« Dann schickte Caroline das Mädchen zu Mrs. Haney, um in Ruhe weinen zu können.
     
    »Warum bist du noch auf?«
    »Ich warte auf dich.«
    »Sollte ich mich geehrt fühlen?«
    »Ich dachte, wir sollten miteinander reden.«
    »Worüber?«
    »Sei nicht so begriffsstutzig, Rink.«
    »Begriffsstutzig?«, fragte er und zog seine Augenbrauen hoch. »Kaum bist du die Herrin dieses Hauses, benutzt du solche Worte?«
    In der Halle war es dämmrig. Es war spät. Er war nicht zum Abendessen erschienen, und Caroline war sich nicht sicher, ob er überhaupt wiederkommen würde. Außer wegen Laura Jane. Er konnte nicht fortgehen, ohne sich von ihr zu verabschieden. Also war sie wachgeblieben, bis sie seinen Pickup auf der Einfahrt gehört hatte, und war dann nach unten gerannt, um ihn abzufangen, sobald er das Haus betrat.
    Sie stand auf der zweiten Stufe, er auf der ersten. Er sah sie herausfordernd an.
    »Ich nehme es dir nicht übel, dass du wütend bist.«
    »Danke. Jetzt geht’s mir schon besser, da du es billigst.«
    »Rink, bitte.«
    »Bitte … was?«
    »Gib mir nicht die Schuld an Roscoes Testament! Ich hatte nichts damit zu tun. Ich war genauso vor den Kopf gestoßen wie du. Du kannst es anfechten.«

    »Und Roscoe und der Stadt die Befriedigung geben zu sehen, wie viel es mir bedeutet? Nein, danke.«
    Roscoe ist tot! , wollte sie schreien. Wann hörte dieser Krieg zwischen Vater und Sohn endlich auf? Mit erzwungener Ruhe sagte sie: »Egal, was auf diesem Papier stand, The Retreat gehört dir, Rink. Das wird es immer. Du kannst hier für den Rest deines Lebens wohnen, wenn du willst.«
    Er lachte, aber er klang nicht fröhlich.
    »Im Testament war nur festgelegt, dass Laura Jane ein lebenslanges Wohnrecht hier genießt, nicht aber ich. Deine Gastfreundschaft ist lobenswert, Mama«, sagte er und verbeugte sich leicht.
    Sie zuckte bei seinen gemeinen Worten zurück, aber sie hob das Kinn. »Wie ich sehe, tust du alles dafür, um mir wehzutun. Na gut. Wenn du dich dann besser fühlst, mach weiter. Beschimpf mich!«
    Seine Hand schoss reflexartig nach vorne, schnappte sich ihren Gürtel und riss sie zu sich. Der Aufprall nahm beiden den Atem. Er drehte den Gürtel so lange um seine Hand, bis seine Knöchel sich in ihren Bauch drückten. Sein Kiefer war angespannt und hart, seine Zähne aufeinandergepresst. Er schloss die Augen. Einen

Weitere Kostenlose Bücher